Also
natürlich kann man nach dem 1. Examen schon bestimmte Jobs bekommen, zumeist Sachbearbeiterjobs eben bei Banken, Versicherungen, großen Anwaltskanzleien etc.
Im öffentlichen Dienst ist es etwas blöd, weil Du für den gehobenen Dienst eigentlich überqualifiziert bist, für den höheren aber unterqualifiziert.
Rechtspflegerin wäre sicher eine Möglichkeit.
Sinnvoller ist es aber schon, auch das zweite Examen zu machen, da man nur so als Volljurist arbeiten kann.
Das Referandariat unterscheidet sich auch vom Studium wie Nacht von Tag. Im ersten Examen geht es nur darum, ewig viel Stoff zu lernen und den dann theoretisch anzuwenden. Im Referendariat wendet man den Stoff aber praktisch an. Das ist ein himmelweiter Unterschied. Und macht viel mehr Spaß.
Mein Tip: Versuch es doch einfach mal mit dem Referendariat. Man verdient ein bisschen und lernt die Praxis kennen. Wenn es Dir gefällt, bleib dabei. Wenn nicht, kannst Du jederzeit "kündigen".
Und: in dieser Zeit knüpfst Du automatisch Kontakte zu potentiellen Arbeitgebern. Von meinen Kollegen aus dem Referendariat haben so sehr viele Jobs bekommen. Selbst die eine, die das 2. Examen nicht bestanden hat (massive Prüfungsangst) ist so letztlich als Sachbearbeiterin bei einem Anwalt gelandet.