Was tut man, wenn man selbst nach fast elf Jahren Beziehung merkt, dass man den anderen wohl möglich nicht so glücklich macht, wie man das möchte oder wie es sein sollte.. Man will es nicht wahr haben.. Wir sind beide 29, stehen mitten im Leben, habe tolle Jobs, die uns glücklich machen. Familie, Freunde, alles ist perfekt.. aber eben nicht...
Als wir zusammen kamen waren wir 17/18.. es ging alles ganz schnell: gesehen, verliebt, zusammen gezogen nach einem halben Jahr und alles klappte super. Wir haben früh Zukunftspläne geschmiedet, weil wir wussten, DAS ist es. Wir haben uns immer alle Freiheiten gelassen, weil wir wussten, wir können einander vertrauen und jeder braucht Freiraum. Worauf will ich eigentlich hinaus? ich schreibe hier von einer harmonischen Beziehung- das ist es auch, es ist scheinbar perfekt, aber ich weiß einfach, dass es nicht das ist, was es sein sollte.
Ich denke, dass "Problem" ist, dass wir so jung zusammen gekommen sind. Ich weiß, dass sowas nicht immer ein Problem sein muss. Wir waren immer dankbar, dass wir nach der großen Liebe nie "suchen" mussten, sondern dass sie uns so früh begegnet ist. Ich hatte auch nie das Gefühl etwas zu verpassen, aber das Wir hat sich verändert. Was normal ist. Niemand ist mit 17 genauso wie mit 29. Ich habe viele neue Interessen, andere Wünsche und Ziele als damals, ich erwarte etwas anderes von meinem Sexleben und möchte erfolgreich sein- nicht nur beruflich, sondern auch privat. Ich glaube, dass er sich kaum verändert hat.
Er ist immer noch der alte, was überhaupt nicht schlimm ist, schließlich habe ich mich genau in diesen Kerl verliebt. Aber wenn einer sich verändert und der andere nicht mit, dann passiert was. Und ich habe nicht das Gefühl, dass ich wirklich DIE Frau für ihn bin. Er ist ein sehr liebevoller Mensch; hilfsbereit, familiär, bodenständig. Er erwatet nicht viel vom Leben, außer eine Frau zu haben, Kinder, ein Haus und einen Job. das bedeutet für ihn Glück. Aber mir reicht das nicht. Nicht mehr...
Wir haben eigentlich keine gemeinsamen Interessen; können uns kaum für die gleichen Dinge begeistern.
Außerdem frage ich mich, warum er mich nach all den Jahren noch nicht gefragt hat, ob ich seine Frau werden will. Er redet ständig von der Zukunft, von Kindern und davon ein Haus zu kaufen, aber ich denke, dass er das nicht unbedingt mit MIR will. Er will das einfach schnellstmöglich und ich bin halt da. Wie schon gesagt, Freunde, Familie alles läuft und passt.. Aber wenn ich die Frau seiner Träume wäre, dann hätte er doch schon längst gefragt, oder nicht?
Ich glaube einfach, dass er sich mit mir nur "abgibt", dass er mich sehr sehr mag und er nie darüber nachgedacht hat, ob ich überhaupt die Richtige für ihn bin. Wenn ich ihn darauf anspreche, dass ich nicht das Gefühl habe, ihn glücklich zu machen, sagt er nicht wirklich was dazu. Eher sowas wie: "Du machst dir immer Gedanken..so ein Quatsch."
Ist das dieses Auseinanderleben was uns hier passiert ist? Sieht er das nicht auch oder will er das nicht sehen? Ist das wirklich ein Grund sich zu trennen? nach fast elf Jahren? Das wirft man doch nicht einfach weg..
Ich habe schon viel zu viel geschrieben und weiß eigentlich gar nicht genau, was ich fragen möchte....
Wie trennt man sich- ohne richtigen Grund?