Hallo,
Ich glaube, dass ich irgendwie ziemlich abgestumpft bin, was mein eigenes Leben betrifft.
Ich bin noch ziemlich jung, gerade 17 Jahre, ich weiß manche werden jetzt schmunzeln und sagen, ich werde noch so viel anderes erleben, aber irgendwie bin ich während des letzten Jahres nahezu gefühlskalt geworden.
Zuerst war da die doch relativ dramatische Trennung meiner Eltern, der Fakt, dass ich die ganze Zeit über gewusst habe, dass meine Mutter schon jahrelang etwas mit einem Bekannten von uns hat, mein damaliger Freund, der mich über 2 Jahre nicht sonderlich schlimm aber auch nicht sehr gut behandelt hat. Als meine Eltern schlussendlich getrennt waren, habe ich meine Mutter gefragt, ob sie mit diesem Bekannten zusammen ist (was heute offiziell ist und sie mir auch gesagt hat, dass es tatsächlich schon über Jahre geht) und sie hat mir damals mitten ins Gesicht, gelogen, mir dabei in die Augen gesehen, ich kann es kaum beschreiben. Das hat mich sehr verletzt damals, sodass ich über eine Woche kein Wort mit ihr gewechselt habe. Zusätzlich hatte ich die Vermutung, dass mein damaliger Freund etwas mit einer guten Freundin hat. Ich bin allgemein sehr feinfühlig, was solche Sachen betrifft. Dies hat sich dann auch bestätigt und so krass wie damals, bin ich lange nicht ausgerastet. Von da an habe ich mir geschworen, dass mich niemals mehr jemand verletzten würde, sei es meine Mutter, ein Typ oder sonst irgendwer und ich glaube heute, dass das ein Fehler war.
Ich habe mittlerweile einen neuen Freund, der ganz anders ist als mein damaliger Freund, sehr lieb und so was halt. Allerdings hat er, als wir noch nicht zusammen waren, aber schon kurz davor standen, im Urlaub eine Andere geknallt (entschuldigt den Ausdruck, aber ich glaube das trifft es am besten :D). Hab es dann über eine Freundin und hinterher auch von ihm selbst erfahren; doch irgendwie hat es mich nicht verletzt und ich habe dann halt vor ihm so "geschaustellt" als täte es mir weh. Meine Mutter hat durch ihren Freund kaum Zeit für mich und meinen Bruder, nächtigt beinahe täglich bei ihm, hat ziemlich Geldprobleme und leiht monatlich 100 bis 200 bei mir (gehe neben der Schule arbeiten um etwas Taschengeld zu verdienen, weil meine Mutter keines geben kann).
Zu meinem Vater habe ich eher selten Kontakt, er hat mittlerweile auch eine neue Freundin mit Kindern.
Ich weiß nicht ob das jetzt kindisch klingt oder so als könne ich nicht loslassen, aber ich fühle mich irgendwie überflüssig bei meinen Eltern; der einzige der mir als Familie bleibt ist mein kleiner Bruder, während meine Eltern sich jemals ein neues Leben, eine neue Familie aufbauen. Ich glaube halt, dass mein Vater mit seiner Freundin und den Kindern eine neue Familie hat, meine Mutter mit ihrem Freund und den Kinder und ich und mein Bruder bilden unsere eigene kleine Familie, in der Wohnung, in der wie ja eh sozusagen alleine leben.
Freunde habe ich durch all diese Erlebnisse an erster Stelle (neben meinem kleinen Bruder) gesetzt und würde für jeden von denen alles tun, wobei ich allgemein sehr schlecht "Nein" sagen kann, was ich aber bei Freunden auch nicht als nötig erachte.
Nun ja, das ist ein kleiner Ausschnitt an dem, was eventuell daran Schuld ist, dass mich so ziemlich alles was Liebe und Eltern betrifft kalt lässt.
Nun glaube ich aber, dass das auf Dauer nicht gut für mich selbst ist und ich habe Angst, dass ich zu selbstlos werde oder vielleicht besser mir selbst zu egal werde.
Oder ist das eine Phase und geht vorrüber?
Bitte antwortet mir!
MfG, Aprillen