Hallo liebe Community,
ich (20) und mein Freund (28) kennen uns nun schon seit über einem Jahr und sind seit etwa 10 Monaten ein Paar. Er wohnt mit zwei Freunden in einer WG in Hamburg. Diese beiden Freunde haben ebenfalls jeder eine Freundin. Ich wohne im 150 km entfernten Hannover. Wir führen also eine Fernbeziehung.
Eigentlich müsste auch alles gut sein. Wir verstehen uns sehr gut, streiten uns nur wenig und wenn, ist das Thema oftmals auch schnell wieder aus der Welt. Er ist sehr lieb zu mir, versucht mir immer Verständnis entgegen zu bringen, hört mir zu und ist da, wenn ich ihn brauche. Ich liebe ihn sehr, er mich jedoch nicht!
Er schafft es nicht, Gefühle zuzulassen. Er blockt dahingehend häufig ab. Mehr als ein "Hab dich lieb" gibt es nicht. Irgendwann habe ich darauf bestanden, dass er mir sagt, warum dass so ist und solange gedrängelt, bis er es mir gesgat hat. Er ist sich nicht sicher, ob das mit mir langfristig funktioniert, kann sich also keine Zukunft vorstellen. Er schafft es nicht, sich gänzlich auf mich einzulassen, er wäre da blockiert. Er hat wohl Angst enttäuscht zu werden. Ob von anderen oder von sich selber kann er nicht sagen.
Er möchte aber dennoch weiter mit mir zusammen bleiben.
Dieses "Geständnis" hat mir natürlich den Boden unter den Füßen weggezogen. Er war von Anfang an jemand besonderes für mich, ich liebe ihn mehr als alles andere und kann mir vorstellen, später einmal eine Familie mit ihm zu gründen. Ich habe tagelang geweint, er saß nur hilflos neben mir und konnte nichts machen. Er sagt zwar, dass er optimitisch ist, dass bringt mir aber auch nicht wirklich viel. Letzten Endes habe ich ihm gesagt, dass ich versuchen werde damit umzugehen und er die Zeit bekommen soll, die er braucht.
Das ganze ist nun 2 Monate her und ja, es geht mir verdammt beschissen damit. Auch wenn sich sonst nichts geändert hat. Aber das Wissen, dass er mich nicht liebt, das schmerzt unendlich doll. Immer wieder werde ich irgendwie daran erinnert. Ich sitze fast jeden Tag Zuhause in meinem Bett und weine ganz bitterlich. Ich bin wirklich ein sehr sensibler und emotionaler Mensch. Ich lasse das sehr nah an mich ran, zu nah, wie ich selber finde.
Ich beneide die Freundinnen seiner beiden Mitbewohner. Der eine geht nun bald für ein halbes Jahr ins Ausland und zieht danach zu seiner Freundin. Der andere ergreift dann direkt die Initiative und zieht auch aus. Ich werde diesen Sommer ebendalls nach Hamburg ziehen. Nur mein Freund möchte sich dann lieber alleine eine Wohnung suchen, anstelle mit mir zusammen. Warum sollte man auch mit jmd zusammen ziehen, den man nicht liebt? Also auch da wird mir das ganze wieder schmerzlich bewusst. Ich würde so gerne mit ihm zusammen wohnen..
Letzten Endes weiß ich weder ein noch aus. Oft denke ich darüber nach, einfach Schluss zu machen. Aber das kann ich einfach nicht, solange ich zumindest merke, dass da von seiner Seite aus auch etwas da ist. Er nimmt mich oft in den Arm, küsst mich, knuddelt mich, lächelt mich an. Manchmal kommt es mir sogar so vor, als würde er mich lieben, aber seinen Angaben zufolge ist er ja nicht mal verliebt..
Ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll, es tut so unendlich weh. Er ist ein sehr schwieriger Mensch. Das bin ich jedoch auch.
Ich habe schon viel mit meiner besten Freundin darüber gesprochen, sie spricht mir immer Mut zu, es weiter zu versuchen.
Falls sich das hier jmd bis zum Schluss durchgelesen hat, würde ich gerne mal um eine außenstehende Meinung bitten und vllt sogar Erfahrungen, die ähnlich sind.
Ich wäre euch sehr dankbar.