Eure Quellen sind schlecht, eure Argumentation cirkular, eure Köpfe der Vernunft nicht zugänglich.
Es macht keinen Sinn, mit euch zu diskutieren, da Argumente nicht ankommen. Das Irrationale scheint eine Geborgenheit zu geben, die Logik nicht bieten kann.
Insofern werde ich mit euch auch nicht mehr länger direkt diskutieren. Ich biete euch allen hiermit eine rein formelle Erwiderung, die zwar nicht individuell aber nichts desto trotz aufrichtig ist.
Im folgenden Teil werde ich einige Richtigstellungen, souveräne Quellen und Zitate anfügen, die ich euch möglicherweise erwidern würde, wenn ich eine nennenswerte Chance darin sehen würde, dass irgend etwas von dem, was ich schreibe, auch nur kritisch überprüft werden würde.
Nichts desto trotz mag es unter euch ja einige wenige geben, deren Selbstimmunisierungsmechanisme n den freien Geist noch nicht völlig zugekleistert haben. Für diese wenige ist diese Erwiderung gedacht.
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Als Allererstes zu einem meiner Hauptanliegen: Die Evolutionstheorie.
EVOLUTION IST NICHT ZUFALL
Evolution ist die Antithese zum Zufall. Evolution funktioniert genau so, wie Zucht, nur dass es keinen Züchter gibt, sondern Lebewesen, die schlecht angepasst sind, einfach geringere Überlebenschancen haben.
EVOLUTION IST NICHT DIE LEHRE VOM ANFANG DES LEBENS
Denn das ist die ABIOGENESE. Nichts desto trotz hat es vielleicht auch schon innerhalb dieser Selektionsmechanismen gegeben, so ist z.B. nicht jeder RNA-Strang gleichermaßen stabil oder gleichermaßen gut replizierbar
EVOLUTION IST NICHT WIDERLEGT
Die Behauptung, Evolution wäre schon längst widerlegt, stammt aus Reihen der Evolutionsgegner, die ihrerseits schon seit 150 Jahren nicht zugeben wollen, dass sie schon längst widerlegt sind.
ES GIBT BEWEISE FÜR DIE EVOLUTION
Zutreffende Vorraussagen, die sich aus der Evolution ergeben, Paläontologie, die Genetik, das Faktum, das Evolution auch vor unseren Augen noch geschieht....
Quellen:
Für die leichte Lektüre: http://www.darwin-jahr.de/evo-wissen/haeufige-einwaende-gegen-evolutionstheorie-und-ihre-widerlegungen
Für die jenigen, die sich intellektuell gerne fordern lassen: http://www.martin-neukamm.de/junker.html
Literatur-Tipps:
Martin Neukamm Hrsg. "Evolution im Fadenkreuz des Kreationismus" (anspruchsvoll)
Richard Dawkins "Die Wissenschaftslüge" (leicht verständlich)
Zitate zum Thema:
"Wer heute behauptet, das Problem des Ursprungs des Lebens auf unserem Planeten sei gelöst, sagt mehr, als er wissen kann. Doch um wieviel mehr müßte der wissen, der die Gegenbehauptung aufstellt und uns einreden will, daß Leben auf natürliche Weise ... nicht entstehen konnte. Er müßte nicht nur sämliche Bedingungen kennen, unter denen Leben möglicherweise entsteht, er muß auch beweisen, daß gerade diese unter all den möglichen Bedingungen der frühen Erde nicht realisierbar waren."
Manfred Eigen
"Evolution ist eine dokumentierte Tatsache, so sicher wie zum Beispiel, dass die Erde keine Scheibe ist."
"Tausende von Forschungsarbeiten haben gezeigt, dass die Evolution ein realhistorischer Prozess ist. Kein vernünftiger Mensch, der die internationale Fachliteratur kennt, würde das bezweifeln."
Ulrich Kutschera
"Man muss doch sehen, dass Gottes Rolle seit Äonen schrumpft. Anfangs wurde er noch für Adam und Eva gebraucht, dann hieß es, er habe die Evolution ins Rollen gebracht. Die Erkenntnisse der Kosmologie zeigen uns jedoch: Leben entwickelt sich überall dort, wo es kann. Gott kann keine neuen Arten erschaffen, er vollbringt keine Wunder, er passt auf keine Stellenausschreibung."
Daniel Dennett
"Heute [...] geben neue Erkenntnisse dazu Anlass, in der Evolutionstheorie mehr als eine Hypothese zu sehen. Es ist in der Tat bemerkenswert, dass diese Theorie nach einer Reihe von Entdeckungen in unterschiedlichen Wissensgebieten immer mehr von der Forschung akzeptiert wurde. Ein solches unbeabsichtigtes und nicht gesteuertes Übereinstimmen von Forschungsergebnissen stellt schon an sich ein bedeutsames Argument zugunsten dieser Theorien dar."
Papst Johannes Paul ... Leben als Atheist:
OHNE GOTT FEHLT EINEM ETWAS:
Nein.
Damit wäre alles gesagt, aber es glaubt einem ja kaum ein religiös Verblendeter.
Leider kennen auch weniger Menschen den Zauber einer wissenschaftlichen Weltsicht als es Menschen gibt, die allem einen spirituellen und/oder religiösen Glanz verleihen müssen, um Schönheit zu finden.
Die Welt IST schön und befriedigend. Das kann jeder bestätigen, der schonmal vor Glück geweint hat, als er eine Visualisierung unserer Galaxie bestaunt hat, oder weil er mit einem Male intuitiv SPÜREN konnte, wie wir über die Evolution mit allem Leben auf der gesamten Erde vernetzt und verbunden sind.
Wer des Englischen mächtig ist, der kann hierzu "Break the Science Barrier" von Richard Dawkins anschauen (gibt es auf DVD, leider aber nur als UK-Export) oder gratis, kürzer und prägnant auf den Punkt gebracht (aber ebenfalls englisch): http://www.youtube.com/watch?v=r6w2M50\_Xdk
Auch Carl Sagans Weltsicht ist voller Ehrfurcht vor der nackten Realität. Es lohnt sich, dem nachzugehen!
OHNE GOTT KEINE MORAL
Blödsinn. Religiösität steuert erwiesener Maßen keinen Beitrag zum moralischen Verhalten hinzu. Sie hält eine Gesellschaft auch nicht "gesund" wie folgende Arbeit belegt: http:/ ... creighton.edu/JRS/2005/2005-11.html
Demnach sind säkulare Länder gesünder (weniger Selbstmord, weniger Sexualkrankheiten, weniger Abtreibungen, weniger Gewaltverbrechen....) als religiöse.
Moral ist ohnehin etwas sehr komplexes und nicht zu meinen, die absolute Wahrheit in diesen Fragen gepachtet zu haben, bringt einen auch oftmals erst zu einer reflektierten, hinterfragten, EIGENEN Moral.
Zitate:
"Mißtraut denen, die da sagen, dass Gott auf ihrer Seite steht. Sie sind nur so nah ihrem Gott, weil sie so fern dem Menschen sind."
"Nur wirklich kalte Seelen konnten das Höllenfeuer erfinden."
Michael Schmidt-Salomon
"Religionen sind Fertighäuser für arme Seelen."
Karl-Heinz Deschner
Genügt es nicht zu sehen, dass ein Garten schön ist, ohne dass man auch noch glauben müsste, dass Feen darin wohnen?
Douglas Noel Adams
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Eure häufigsten Denkfehler und Fehlschlüsse (bei weitem nicht vollständig):
KOMPLEXITÄT IST KEIN ZEICHEN VON DESIGN
Woran erkennen wir Design? Aus unserer Erfahrung mit designten Objekten. Designte Objekte sind oftmals komplex, aber deswegen sind noch lange nicht alle komplexen Dinge designt.
Es bedarf natürlich Erklärungen für Komplexität. Und die gibt es! Naturwissenschaftlich ist die Komplexität von Lebewesen und auch unbelebten Gegenständen lange kein Rätsel mehr!
Wer dies nicht versteht, leidet einzig und allein an Bildungslücken. Die Grenzen der Vorstellungskraft eines Laien sind keine Argumente gegen Wissenschaften!
IRREDUZIERBARE KOMPLEXITÄT IST KEIN HEILIGER GRAL DER KREATIONISTEN
Denn letztendlich gilt auch hier der letzte Satz des voran gegangenen Punktes: Dass man sich keine natürlichen Mechanismen zur Entstehung eines organischen Musters vorstellen kann, bedeutet nicht, dass es keine gäbe!
Peinlicher Weise gibt es auch noch für die meisten "Kandidaten" für irreduzierbare Komplexität plausible naturalistische Erklärungen (wie z.B. für Auge, Vogelflug, Saugnschnappfalle von fleischfressenden Wasserpflanzen, etc.)
(Ebenfalls aufgeabreitet in "Evolution im Fadenkreuz des Kreationismus" und in "Die Schöpfungslüge")
SCHÖNHEIT IST KEIN ARGUMENT
Allein schon, weil Schönheit dazu ein objektiver Wert sein müsste, was uns wiederum zu höheren Mächten führt und damit voraus setzt, was es zu beweisen gilt.
Naturalistisch betrachtet, ist auch der Sinn für Schönheit allerdings evolutionär entstanden, wodurch Schönheit kein Argument gegen Evolution sein kann.
DER ERSTE BEWEGER IST KEIN ARGUMENT
1.) Es ist fraglich, ob es einen absoluten Anfang gegeben hat. Möglicherweise gibt es auch einen ewigen Verbund einer unendlichen Zahl von Universen - ein Multiversum halt, ohne Anfang und ohne Ende. Erst, wenn man beweisen kann, dass es einen Anfang gibt, kann man darüber spekulieren, ob dieser Anfang Gott war
2.) Dass das Universum einfach "von selbst" entstanden ist, ist sicher schon für den menschlichen Geist schwer vorstellbar. Aber um wie viel unvorstellbarer ist die Vorstellung, dass es vorher schon eine denkende, wollende, moralische, allwissende, allmächtige Kraft gab, die das Universum erschaffen hat? Das ist eine Verkomplizierung des Problems und keine Vereinfachung!
EURE HEILIGE SCHRIFT IST KEIN ARGUMENT
Die Bibel ist wahr, weil die Bibel sagt, dass sie wahr ist, ist kein Argument sondern ein Zirkelschluss. Es gibt keinen Beweis dafür, dass die heiligen Schriften nicht menschengemacht sind, also ist es sinnentleert, sich auf diese zu berufen, um ihren Wahrheitsgehalt belegen zu wollen.
Sonst ist eben auch mein Post hier nun die allgemeingültige Wahrheit. Warum? Weil ich es doch gerade geschrieben habe!
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Allgemeine Ratschläge:
Überlegt euch, was ihr wollt. Erkenntnis oder blinden Glauben. Wenn ihr ersteres wollt, dann beginnt erst einmal damit, zuzuhören. Nachzudenken. Nicht widerlegte Argumente bis zum Erbrechen zu wiederholen, nicht das Thema wechseln, sobald euch das erste ungemütlich geworden ist. Denkt die Gedanken zu Ende! Hört nicht da auf, wo euer Glauben ins Wanken geraten könnte! Bildet euch fort. Lernt als erstes, wie Wissenschaft überhaupt funktioniert. Wissenschaftler sind nämlich nicht verschworen. Sie konkurrieren und duellieren sich auch bisweilen und unter den richtigen Bedingungen gewinnt die These, die die größere Erklärungskraft besitzt! Wissenschaftstheorie mag euch als ein trockenes Fach zu sein scheinen, aber die Grundlagen versteht man leicht - wenn man nur will. Man kann diese sogar "nebenbei" lernen, wie etwa durch das Buch "Die Wissenschaftslüge" von Ben Goldacre, in dem schlechte Wissenschaft aufgedeckt wird und somit auch verdeutlich wird, wie gute Wissenschaft funktioniert!
Ihr könntet auch lernen, wie leicht sich der menschliche Geist selbst täuscht. Dazu gibt es psychologische, neurobiologische und philosophische Literatur. Da ich bisher nur Bücher genannt habe, die ich selbst gelesen habe, kann ich hierzu nun kein bestimmtes nennen, aber wer sich über kritisches Denken, Diskussionskultur und "Bias" informiert, wird zwangsläufig in diesem Bereich einen Erkenntnisgewinn verzeichnen.
Und wenn ihr schon unbedingt Menschen mit Ahnung zuspammen müsst, dann tut das doch bitte auf einem höheren Niveau! Ich kenne fast alle kreationistischen Argumente und die allermeisten sind sowas von offensichtlich falsch, dass die Ziele derjenigen, die sie zuerst formuliert haben, glasklar sind: Es geht darum, uninformierte Menschen zu ködern. Es geht nicht darum, einen intellektuellen Austausch zu führen!
ICH aber bin nicht uninformiert! Also entweder ihr lasst mich in Ruhe (was ich euch anraten würde, wobei ich allerdings nicht versprechen kann, dass ich euch in Ruhe lassen werde, wenn ihr auf Bauernfang geht), oder aber ihr lernt euer eigenes Thema besser kennen und bringt mir endlich mal interessante und herausfordernde Argumente entgegen!
Viel Erfolg beim Nachlesen und Nachdenken.... oder beim Ignorieren und Verdrängen.
Gruß
Eleonor