Ja aber...
Na ja, ganz Unrecht hast du nicht, zumindest was den Instinkt angeht. Deine Betrachtungen sind jedoch sehr einseitig.
Ich bin sicherlich die Letzte, die sich über die Rechte von Tieren hinwegsetzen will. Ich bin seit 12 Jahren Vegetarierin (aus Tierschutzgründen), habe selbst über alles geliebte Haustiere, gehe nicht in Zirkusse (wegen der Tiere) usw.... ABER man muss auch daran denken, was diese Tiere für einen Zweck erfüllen.
Polizeipferde führen erwiesenermaßen dazu, dass Situationen weniger schnell eskalieren und allgemein mehr Ruhe herrscht. Komischerweise haben Menschen (auch "böse") mehr Respekt vor den Tieren als vor den Menschen, die drauf sitzen, man reißt sich mehr zusammen, wenn da so ein Tier steht. Sicherlich ist das nicht nur Angst (so ein Pferd kann ja mächtig treten), es ist einfach eine gewisse Weichheit, die im Menschen steckt. Natürlich können die Reiter-Polizisten eine Lage auch viel besser überblicken, allein aufgrund der Höhe. Sie sind schnell und wenig (sofern die Tiere gut trainiert sind) und können ihre Kollegen am Boden bestens unterstützen. Aber ganz wichtig ist der psychologische Effekt, die Menschen werden sofort ruhiger, wenn Tiere im Spiel sind.
Gerade bei Situationen wie Fußball oder Demonstrationen sind Pferde deswegen ein wertvolles Mittel. Sie dienen nicht als "Waffe", sondern in erster Linie als Mediator. So kann eine Situation eventuell schon entschärft werden, bevor sie überhaupt brenzlig und gefährlich wird. Gerade bei linksradikalen-öko-Demonstranten kann man davon ausgehen, dass keine Steine auf Tiere fliegen werden und damit auch nicht auf Menschen (auch wenn es traurig ist, dass man Tiere braucht, um an die eigentlich selbstverständliche Menschlichkeit zu appellieren).
Und den Pferden muss es nicht zwangsweise schlecht gehen. Zumindest leben sie meistens sehr gut, da gibt es sicher viele Hof- und Bauernpferde, denen es nicht so gut geht. Oder die Touristen-Kutschen bei uns in der Stadt! Die Pferde stehen bei Wind und Wetter 10 Stunden am Tag rum und ziehen ihre Kutschen auch durch befahrene Straßen, das ist auch gegen den Instinkt, sie lernen es aber und gewöhnen sich an die Situation. Dann dürfte man ja GAR nicht mehr reiten!
Und nebenbei, ich finde es respektlos, dass du hier von Bullifanten schreibst. Ich weiß nicht so recht, was du damit aussagen willst, aber man muss bedenken, dass in den "Bullifanten" Menschen stecken, die nur ihren Job machen.