Wird noch ein bisschen dauern
Aus meiner Erfahrung kann ich dir sagen, dass Ausritte zwar was schönes sind, es aber noch einige Zeit dauern wird, bis du ins Gelände kannst.
Zunächst hast du Longestunden um einfach mal ein bisschen ein Gefühl fürs Reiten zu bekommen. Anschließend gehts (wenn du keine Privatstunden hast) in die Abteilung.
Es gibt Reitschulen, da tuckel man 45 Minuten hintereinander her und das Pferd läuft die Gangart wie der Vordermann.
Mein Fall wäre das nicht.
Es gibt aber auch Reitschulen, da gibt der Reitlehrer die Hand (rechts oder links herum) vor und die Gangart. Deinen "Weg" in der Reithalle oder auf dem Reitplatz darfst du dir selbst suchen. Da merkst du dann erstmal was du schon kannst oder ob das Pferd sich nur an seinen Vordermann klämmt.
Die Reitlehrer die ich kenne nehmen einen Reitanfänger fühestens nach 9 Monaten mit ins Geläde. Und dann auch nur auf einem absolut braven Pferd. Alleine dürfen Anfänger gar nicht raus. Erst wenn der Reitlehrer sein okay gibt. Denn es ist ein himmelweiter Unterschied das Pferd in den 3 Gangarten reiten zu können oder auch zu wissen, was in einer Gefahrensituation zu tun ist. Und das lernt man nicht innerhalb eines Jahres.
Grundätzlich kann man nicht sagen, wie lange ein Reiter braucht um besser zu werden, aber als Reiter lernt man nie aus. Es gibt immer etwas was verbessert und verfeinert werden kann. Ich kenne Reiter, die reiten seit 5 Jahren 2 mal in der Woche und sind genauso gut wie ein anderer Reiter der seit 2 Jahren im Sattel sitzt und auch 2 mal in der Woche reitet.
Empfehlen kann ich nur, mind. 2 mal in der Woche Reitunterricht zu nehmen, gerade am Anfang.
Ich selbst reite nun seit über 20 Jahren, nehme aber auch noch ab und an (leider nicht regelmäßig, da wir ein privater Stall sind) Unterricht. Einfach auch deswegen um kleine Haltungsfehler, die sich immer wieder einschleichen zu beseitigen.
Ich reite einen Teil meiner Pferde in der Westernreitweise, den anderen Teil Klassisch. Einer davon springt auch. Jede Reitweise hat etwas für sich, wobei ich mich selbst nie freiwillig für die klassische Reitweise entschieden hätte. Das kam etwas ungeplant, aber jetzt ist sie halt da ;-) Und dank eine super Reitlehrers habe ich auch schnell in diese Reitweise reingefunden.
Wenn du immer noch reiten lernen möchtest, kannst du beim Besuch der Reitschulen auf folgendes achten:
- welche Ausbildung hat der Reitlehrer?
- Nimmt man sich Zeit für dich, oder wirst du "zwischen Tür und Angel abgefertigt"
- wie viele Reiter reiten in einer Gruppenstunde
- haben die Schulpferde täglichen Koppel und Weidegang.
- wie lange stehen die Pferde täglich draußen
- wie sehen die Pferde aus? (z.B Steuerstellen, stumpfes glanzloses Fell) Das wäre nicht gut.
Es gibt Reiter, die schwören rein auf den Ausbildungsgrad eines Reitlehrers.
Ich habe aber auch schon andere Erfahtungen gemacht und kann sagen, lieber habe ich bei einem Reitlehrer C Unterricht, der seinen Unterricht sehr anschaulich gestaltet und fair zum Pferd ist als bei einem Pferdewirtschaftsmeister bei dem nur rumgezogen und mit der Gerte geschlagen wird.
Schau dir die Ställe und auch den Unterricht an, dann wirst du sehen, was dir zusagt.
LG