Ich finde mich
in Deinen Worten wieder. Mir ging es bei meinem ersten Kind genauso. Ich hatte ein geregeltes Leben, meine Freiheit, Job mit guten Arbeitsklima (was sich in der Schwangerschaft sofort änderte) usw. Mit der Geburt meiner Tochter musste ich von jetzt auf gleich alles aufgeben. Das war sehr sehr schwer für mich. Ich wollte nicht akzeptieren, dass ich 24 h am Tag Mama sein soll und die Uhr nach meiner Tochter tickte. Ich muss dazu sagen, dass meine Tochter schwierig war. Sie wollte nie schlafen und kam zeitweise halbstündlich in der Nacht. Ich weinte oft, war neidisch/eifersüchtig auf die Freiheit meines Freundes und das war leider oft ein Streitpunkt in unserer Beziehung. Ich war einfach überfordert, unsicher und traurig. Ich habe ein Jahr gebraucht um zu akzeptieren, dass ich 24 h am Tag Mama bin und für immer sein werde. Ab dem Tag, an dem meine Kleine in die Kita ging änderte sich meine Verzweiflung und schlug um in Trauer darüber, dass die Babyzeit nun vorbei ist und nie wieder zurück kommt. Ich ärgerte mich, dass ich nicht eher akzeptieren konnte, dass nun ein Baby da ist und die Zeit mehr genossen habe. Diese Zeit gibt Dir keiner mehr zurück.
Nun bin ich frisch gebackene Mama von meinem 2. Kind. Ich gehe alles jetzt viel lockerer an (da ich meine Freiheiten sowieso schon beim 1. Kind aufgegeben habe) und genieße sehr intensiv die Zeit mit dem kleinen Wurm.
Versuche Dir Hilfe zu holen oder mit jemanden darüber zu reden. Wenn Du wenigstens ein paar Stunden für Dich haben kannst, kannst Du Kraft sammeln und hast etwas Zeit für Dich. Mir haben auch so viele die Hilfe angeboten, aber ich war nicht der Typ, der von alleine nach Hilfe gebeten hat. Ich dachte immer, die müssen doch alles sehen, wie sehr ich leide. Aber nein, wie soll das jemand sehen. Suche dir eine vertraute Person, der Du Deine Probelem erzählen kannst und bitte um Hilfe., Einen anderen Rat kann ich Dir nicht geben. Aber ich denke, so hätte ich es damals bei meinem ersten Kind auch machen sollen.