Kann dich sehr gut verstehen
Erstmal herzlichen Glückwunsch zur Geburt deiner Tochter. Man darf trotz allem nicht vergessen, dass ein wundervolles Ereignis dem Ganzen vorausgegangen ist!!
Ich habe selber eine Tochter vor wenigen Wochen zur Welt gebracht, mein erstes Kind, und kann deine Gefühle sehr gut nachempfinden. Der einzige Unterschied ist, dass ich Angststörungen bereits vor der Schwangerschaft und der Geburt meines Kindes kannte. Aber letztendlich ist das egal, denn Ängste sind Ängste und fühlen sich unterm Strich gleich an. Bei mir fing das wenige Tage nach der Geburt meiner Kleinen an. Ich habe die Angstgefühle, die ich ja nunmal zur Genüge kenne, zunächst auf die Hormone geschoben. Man sollte meinen, dass man nach so vielen Jahren, in denen ich mich damit rumschlage, gelernt habe, damit umzugehen, aber einmal in diesem Kreislauf gefangen, ist es immer ein hartes Stück Arbeit, da wieder rauszukommen. Aber keine Sorge, dir wird es bestimmt bald besser gehen. Ich bin seit einer Weile bei einer sehr netten Therapeutin und die hilft mir sehr. Man muss sich über seine Gefühle bewusst werden (was macht mir Sorgen, was überfordert mich), denn das ist sehr häufig eine Ursache für Ängste. Letztendlich nehme ich auch ein Medikament, Citalopram, aber keine hohe Dosis. Außerdem habe ich eine Homöopathin, zu der ich regelmäßig gehe. Neben dem Antidepressivum nehme ich also auch Globulis. Viele halten das für Humbug, aber ich bin der Meinung, dass die mir helfen. Mein letztes Standbein ist der Sport. Der kam in letzter Zeit bei mir viel zu kurz, klar, aber ich habe mir vorgenommen, diese Woche wieder mit Bewegung anzufangen. Wichtig ist, sich nicht zu vergraben und zu denken, dass du damit alleine fertig wirst. Wenn so eine postnatale Depression ausgesessen wird, könnte sie sich zu einem ernsten Problem entwickeln. Ich kenne wirklich alle von dir beschriebenen Symptome, aber lass dir eins gesagt sein: Das bleibt nicht immer so. Es ist nur ein vorrübergehender Zustand und du kannst dabei nicht sterben. Ängste wollen einem etwas zeigen. Was das ist gilt es herauszufinden.