Trennung vom Kindesvater
Hallo Johanna31312,
ich bin in einer ähnlichen Situation. Meine Tochter ist 4 und ich halte es zu Hause auch kaum aus. Das erste Mal, dass ich mir eingestanden habe, dass ich mich zu Hause gar nicht zu Hause fühle war vor 3 1/2 Jahren. Seitdem brennt in mir der Wunsch, auszuziehen in eine kleine Wohnung mit meinem Kind. Meine SchwieMu wohnt mit uns im Haus (ohne wirkliche räumliche Abgrenzung) macht mir das Leben schwer. Zu spät habe ich bemerkt, dass sich mein Lebensgefährte niemals gegen sie wenden würde, um mich zu verteidigen.
Nun, ich habe auch Angst vorm Auszug, da ich keine Familie im Rücken habe und mein Freundeskreis auch nicht groß ist und wohl eher ein "Bekannten"kreis ist.
Genau wie Du bin ich auch gern allein. Allerdings kann ich diesem Bedürfnis mit Kind nicht grad oft nachgehen. Das heißt, die Anwesenheit meines Kindes stört natürlich nicht. Aber meine Maus braucht auch ihre Kontakte und da heißt es halt: Kindergeburtstage und andere Veranstaltungen "durchzustehen". Da ich mich eher als kontaktscheu bezeichnen würde, habe ich im Falle des Auszuges ebenfalls Angst vor Vereinsamung.
So habe ich mir vor ein paar Monaten auf eigene Faust einen Psychologen gesucht und nun steht eine Therapie ins Haus. So habe ich Hoffnung, dass ich dann die Kraft haben werde, auszuziehen.
Hast Du familiäre Hilfe? Aus welchem Bundesland kommst Du?
Soweit ich weiß, gibt es auch Mutter-Kind-Kuren für psychisch belastete Mütter. Sprich doch mal mit Deinem Hausarzt. Oder geh direkt zu einem Psychologen und schildere Deine Situation.
Und ganz bestimmt gibt es andere Mütter, die genau dasselbe Problem haben, auch wenn man die nicht gerade leicht findet, da sie ja, wie ich auch, eher zurückgezogen leben. Vielleicht kannst Du über ein Netzwerk von Alleinerziehenden in Deiner Umgebung Kontakte herstellen?
Übrigens, unter diesen Umständen beim Kindesvater zu bleiben, macht Dich von Tag zu Tag fertiger und kraftloser. Ich glaube nicht, dass das besser ist, als erstmal allein zu sein.
Mir geht es jetzt so, dass ich durch die psychische Belastung nun das Gefühl habe, die schönste Zeit mit meinem Kind nicht richtig genossen zu haben. Statt jede Minute bewußt zu erleben, hatte ich mit Änsten, Wut und Grübelein zu kämpfen.
Deine Maus ist noch klein und es kommen noch sehr schöne Zeiten in der Kindesentwicklung. (Auch wenn man manchmal glaubt, mit dem Babyjahr ist die schönste Zeit vorbei.) Es wäre schade, wenn Du Dir das vermiest mit Demütigungen und dergleichen.
Wenn Du schonmal finanziell abgesichert bist, ist das ein wunderbar beruhigender Grundstein, Dein Vorhaben zu realisieren.
Ich hoffe, ich konnte Dir vielleich ein klein wenig Mut machen.
Liebe Grüße und viel Kraft wünsche ich Dir von Herzen!!