Auch negative gefühle sind völlig normal
Jede Mutter hat auch mal negative Gefühl zb wenn das Kind von Früh bis morgens nervt weil es einen schlechten Tag hat und einfach nie hören möchte. Das ist ganz normal, nur traut sich das kaum jemand zuzugeben, weil ja jede eine gute Mutter sein möchte. Bei mir war es wie bei dir. Ungeplant schwanger in jungen Jahren, Kindesvater wollte von dem Kind nichts wissen, wollte mich zur Abtreibung zwingen. Hat sogar im 5. Monat noch von Abtreibung gesprochen der A..... Alles sehr unschön gewesen. Sogar meine Mutter hat ständig nur noch von Abtreibung gesprochen. Für mich kam das nie in Frage, weil es einfach Mord ist. Dann durch die ganze Schwangerschaft alleine immer nur umgeben von Menschen die meine du sollst abtreiben oder das du das nicht schaffen wirst. Alles negativer einfluss, kein Mensch der sagt, du schaffst das, freu dich auf dein Kind. Bei mir besonders schwierig, ich leide an Epilepsie und es war eine Risikoschwangerschaft, ich musste die ganze schwangerschaft schwere Medikamente einnehmen, niemand wusste ob das Kind gesund geboren werden wird. Dann die Geburt. Ein Albtraum, sehr traumatisch. 3 Tage und 4 Nächte lang Wehen. Niemand gab mir ein Schmerzmedikament oder eine PDA. Hatte so eine blöde Hardcore-Hebamme....das brauchst du nicht...du schaffst das auch so.... ABER ich wollte es und ich brauchte es. Wehen begannen 5 Wochen vor dem Geburtstermin, also Frühgeburt auch noch, zusätzlich gefährlich. Dann steckte das Baby ganze zwei Stunden im Geburtskanal fest. Ich dachte ich sterbe, das waren die Schmerzen meines Lebens. Ich wollte und konnte nicht mehr. Als das Kind dann endlich da war, konnte und wollte ich es nicht mehr ansehen. Ich war so fertig von den ganzen Schmerzen und negativen Gefühlen ihm gegenüber. Während der Geburt dachte ich, super ich sterbe jetzt wegen diesem Kind da, ich will das alles nicht mehr und ich kann nicht mehr. Dadurch fehlte auch diese erste Bindung. Ich wurde zwei stunden lange bewusstlos. Danach sah ich die Kleine und dachte, aha das ist also mein Kind. Sie sah mir absolut nicht ähnlich, hätte irgendein fremdes Kind sein können. Dann noch doppelter Dammriss, der mich bis heute (2 Jahre danach) täglich schmerzt. Milchstau, nichts ging mehr, weil der Zwerg nicht trinken wollte, kommt vor bei Frühgeburten. Ich wurde mit Abstilltabletten vollgepumpt das ich kaum mehr sprechen konnte, darf man bei Epilepsie eigentlich gar nicht einnehmen und ich bekam die 4fache!!! Dosis die üblich ist. Sie wussten sich nicht mehr zu helfen die Ärzte, andernfalls hätten sie in einer Operation beide Brüste aufschneiden müssen. Alles ein einziger Albtraum und ich wollte nur noch nach Hause raus aus diesem Krankenhaus. Die Kleine nahm so viel Gewicht ab das wir nicht nach Hause durften, ich fühlte mich wie gefangen in diesem Krankenhaus.
Doch heute ist alles im großen und ganzen gut. Ich weiß genau wie du fühlst. Mir ging es nicht anders. Ich hatte Tage da war ich so aggressiv. Es ist einfach die Überforderung und die Verzweiflung, man kann es kaum kontrollieren. Manchmal hab ich die Kleine angeschrien. Ich habe ihr aber nie weh getan. Einmal hab ich ihr einen leichten Klaps auf den Po gegeben also sie schon größer war, doch durch die Windel hat sie es gar nicht gespürt und fand es lustig und begann sogar zu lachen. Das war gut, ich musste auch lachen und hab es nie wieder gemacht. ich liebe meine Kleine heute sehr, auch wenn wir die schlechtesten Vorrausetzungen hatten. Ich bin heute noch öfters überfordert, jede Mutter ist mal überfordert. Ich leide an Epilepsie und habe täglich Angst das wenn ich zb beim Einkaufen einen Anfall mit Bewusstlosigkeite bekomme mir jemand das Jugendamt vorbei schickt und das Kind wegnehmen könnte. Deshalb hab ich bei ALLEM was wir außer Haus machen immer große Angst, bin sehr zittrig, gestreßt, nervös und hab mehrere Panikattacken. Trotzdem hat meine Kleine ein schönes Leben. wir haben ein Haus mit großem Garten wo sie viel draußen spielen kann ohne das ich irgendwo hinfahren muss mit ihr, weil mich das immer so streßt. Fast täglich kommen Nachbarskinder zum Spielen vorbei. Der Onkel bemüht sich sehr um sie und besucht sie wöchentlich so wie es eigentlich ein Vater tun sollte. Er hilft mir viel auch mit den Einkäufen und so. Und das wichtigste obwohl wir es so schwer hatten, haben wir uns beide sehr lieb. Meine Tochter lächelt mich so oft freudestrahlend an und auch deine wird das später machen und dann wirst du fühlen das du sie liebst. Ich habe meine auch nicht von Anfang an geliebt, das kann man kaum unter so schwierigen Umständen, weil auch eien Mutter ist nur ein Mensch. Meine Kleine ist eine sehr Süße und heute bin ich froh das ich sie habe. Auch du wirst diese schönene Erfahrungen noch machen. Und wenn du agressiv wirst oder nicht mehr kannst...und das mache ich heute noch so...einfach rausgehen und Kind schreien lassen. Niemand sagt das man daneben stehen muss wenn man nicht mehr kann und denkt man rastet gleich aus. Ich hatte nie Hilfe nicht für eine Minute und musste mich immer alleine um die Kleine kümmern. Irgendwann kann man einfach nicht mehr. Meine ist jetzt 2 und hat häufig Wutanfälle wo sie sich laut brüllend auf den Boden wirft, es gibt Tage da habe ich Kopfschmerzen und ertrage das nicht. Türe zu und rausgehen. Besser als wenn man zu schimpfen beginnt und agressiv wird. 10 Minuten später wenn ich reinkomme ist alles gut und sie freut sich das ich wieder da bin und lächelt mich an. Alleinerziehend zu sein ist sehr hart wenn man gar keine Hilfe hat und das Baby nicht gewollt war. Deine Gefühle sind völlig normal, du bist keine schlechte Mutter. Das braucht alles seine Zeit, bitte glaube mir. Du schaffst das. Und wenn du agressiv wirst, einfach mal rausgehen und Baby schreien lassen. Geh in eine anderes Zimmer, höre Musik was immer und ein paar Minuten später wenn du durchatmen konntest hat wieder bessere Nerven für dein Kind. Ich hatte ein Schreibaby und ich konnte die Kleine die ersten Monate auch kaum lieben. Meine Kleine ist mir jetzt vom Charakter sehr ähnlich das finde ich schön da muss ich oft lachen. Auch so Erfahrungen wirst du machen. Sei nicht traurig, es kommen schönere Zeiten.