Hallo, ich möchte gerne eure Meinung über diese Situation wissen.
Ich bin seit einem Jahr mit meinem Studium fertig und arbeite als Bürokraft Teilzeit in einer Firma. Die restlichen zwei Tage arbeite ich in einer Personalfirma auf 400 Euro Basis.Dieser Job ist aber nur vorübergehend gedacht gewesen bis ich eine Stelle in meinem Bereich finde. Dort waren wir anfangs 3 Kolleginnen, die für den Bereich Telemarketing waren - mit eine habe ich mich besonders gut verstanden, wir haben das gleiche studiert und kannten uns in der Uni vom sehen her, haben uns aber nie unterhalten. Nun, wir wurden einigermassen befreundet und trafen und auch paar Mal privat. Da ich ja eine Teilzeitstelle in einer anderen Firma hatte, kam es für mich nie in Frage mich in dieser Firma Vollzeit zu bewerben, ich wollte eher in meinen früheren Bereich mit Werbung, Marktforschung zurück. Gegen Ende letzten Jahres fragte mich die Kollegin immer wieder, warum ich denn nicht fragen würde, ob die mehr Arbeit für mich hätten, zwei Tage wären doch nichts für mich, da würde ich ja nicht so viel mitbekommen. Ich sagte dann, dass das eigentlich nicht in Frage käme, weil es ja nur ein kurzfristiger Job für mich ist und ich eigentlich was anderes machen möchte und mich auch schon bewerbe. Mit den Bewerbungen hat es aber nicht so geklappt, da ne feste Stelle gerade in der Werbung derzeit nicht so leicht zu finden ist. Das hat mich schon auch unzufrieden gemacht, da die Tätigkeit im Telemarketing ja zu wenig qualifiziert ist für mich, ist ja wie im Call Center.
Der Kollgin hat man dann Anfang März eine 35 Stunden Stelle als Vertriebsassistentin angeboten mit 1.700 Euro Brutto als Einstiegsgehalt für eine Hochschulabsolventin, was ich sehr wenig fand. Sie hat dann telefoniert, hat Präsentationen angefertigt und Termine vereinbart. Ich fand ihre Aufgabe total langweilig noch dazu in der Branche und arbeitete weiter meine zwei Tage. Sie aber fand den Job super interessant und wollte noch weiter in der Firma bleiben und aufsteigen.
Ich stellte jedoch fest, dass diese Kollegin immer arroganter mir gegenüber wurde, je mehr Aufgaben sie übernahm, sie rief mich immer weniger privat an und naja, spielte sich ein wenig auf. Sie fing auch an, aber das war schon immer, sich bei den Chefs einzuschleimen, trug grosse Ausschnitte auf irgendwelchen Feiern, war zu allen schleimig nett usw. Lästerte hinter dem Rücken der Leute und vor denen machte sie schöne Augen und solche Geschichten.
Vor einem Monat sagte mir auf einmal die Chefin sie hätte von der Kollegin gehört ich würde mehr arbeiten wollen und ob wir uns mal zusammensetzen könnten um uns über meine Zukunft zu unterhalten. Ich war zuerst erstaunt, wie die Kollegin dazu kommt soetwas zu behaupten, was ich nie gesagt hätte, hielt aber den Mund und vereinbarte ein Gespräch mit der Chefin. Ich dachte, es hört sich blöd an, wenn ich jetzt sage, ich würde nicht in der Firma mehr arbeiten wollen und dachte vielleicht bieten sie mir ja was Interessantes an.
Ich fragte dann die Kollegin warum sie sagt, dass ich mehr arbeiten will, das wäre doch gar nicht wahr, sie sagte nur, die Firma würde florieren und sie würden gerade Leute suchen und vielleicht gäbe es ja was in dem Bereich wo ich mir vorstellen kann.
Soweit so gut. Ich sprach also vor zwei Wochen mit der Chefin, sie war sehr nett, und fragte mich, wie ich mich einbringen will und was ich machen würde in der Firma. Ich erklärte ihr weit und breit, dass ich weg will vom Telefonieren, mehr Eigeninitiative zeigen will, mehr in Richtung, Marktforschung, Werbung, Befragungen gehen will und nicht 8 Stunden am PC hocken möchte. Und ich betonte ausdrücklich, dass ich nicht das machen will, was die Kollegin macht, nicht verstärkt Vertrieb machen will. Sie hörte sich das ruhig an und sagte, sie spricht noch mal mit dem Vorstand und ruft mich dann an, sie sieht was sich machen lässt.
Nach einem Tag sollte ich nochmal in die Firma kommen und da sass auch schon der Chef da. Ich war sehr gespannt, was sie mir denn jetzt anbieten würden und als er anfing, fiel ich fast vom Stuhl. Er sagte, die Kollegin (die das gleiche studiert hat wie ich, und die anfangs auch 2 Tage da war) hätte jetzt 2 Monate fest gearbeitet und sie möchten sie jetzt weiter aufbauen und ihre Stelle würde frei werden. Sie würden es gerne sehen, wenn ich in ihre Fusstapfen treten würde und ihre Stelle übernehme. Es sei zwar nicht das was ich mir genau vorstelle, aber da wäre auch Markforschung dabei (das ich nicht lache, nur stupide Präsentationen vorbereiten) und Marketing (nur Termine am Telefon vereinbaren und sich dumm anlabern lassen von den Leuten) und das wäre eine Chance für mich, in ein zwei Jahren auch eine höhere Stelle zu bekommen. Mich traf echt fast der Schlag. Erstens habe ich zwei STunden lang vorher erklärt was ich haben will und was nicht, das haben sie total überhört, zweitens hat die Kollegin obwohl sie zwei Monate dort fest war, nicht die gleiche Berufserfahrung wie ich, sondern viel weniger, drittens bietet er mir an in 1-2 Jahren aufzusteigen und die Kollegin kriegt diese in 2 Monaten (was Firmenintern eigentlich nicht möglich ist, da man für die Stelle eigentlich 2 Jahre braucht) und viertens soll ich womöglich auch noch für die Kollegin arbeiten und sie kommandiert mich rum. Ich frage dann, warum ich nicht gleich so eine Stelle bekommen könnte wie die Kollegin, die ja die gleiche Ausbildung hat wie ich. Der Chef meinte dann nur, die Kollegin hätte jetzt in den 2 Monaten bewiesen dass sie gut arbeitet und sie hätte sich behautet und ich hätte ja nur immer 2 Tage die Woche gearbeitet. Dass aber schon seit 1 Jahr und ich wurde immer gelobt für meine gute ARbeit und ich bin nicht der Meinung, dass die Kollegin mehr Leistung gezeigt hat. Aber was solls.
Naja, ich habe noch nicht abgesagt, aber ich fands eigentlich ne Frecheit mir sowas anzubieten. Wenn er mir nur die Stelle angeboten hätte aber mich hat es schon getroffen, dass er mich eine Stufe niedriger sieht als die Kollegin, nur weil sie mal kurz Vollzeit da war, das fand ich schon blöd.
Übers Gehalt wollte er auch nicht sprechen, nur wenn ich mich wirklich dafür entscheide. Am Abend gegen 23 Uhr rief mich diese Kollegin an (sie hatte mich davor mindestens 2 Monate nicht mehr angerufen, seit sie fest angestellt war) und fragte mich, wie den das Gespräch gewesen sei, ich hatte ihr nicht gesagt, dass ich mit dem Chef sprechen werde und wie ich mich entschieden habe. Ich sagte dann, dass sie mir ihre Stelle angeboten haben. Sie meinte, sie wüsste das, aber erst seit heute, auch das sie befördert wird wüßte sie wohl erst seit kurzem. Ich wunderte mich dann warum sie es mir nicht gesagt hat, dass es um ihre Stelle geht, die ich angeboten bekommen sollte, sie wusste doch, dass ich das nicht machen will, da hätte ich mich aufs Gespräch besser vorbereitet, und wäre nicht so überfahren gewesen.
Ich sagte dann, ich würde es ziemlich krass finden mir so eine Stelle anzubieten nachdem man mich vorher ausgiebig gefragt hatte was ich will und was nicht und sie meinte, sie könnte das nicht verstehen bei der Arbeitslosigkeit, dass ich da noch so hohe Ansprüche habe. Ich dachte echt ich spinne, sie hat das meiner Meinung nach schon total lange gewusst, dass sie befördert wird und die Firma jemand gutes für die Stelle sucht und hat deswegen der Chefin gesagt ich würde mehr arbeiten wollen. Fand ich total fies und irgendwie manipulativ und ich dachte wir wären befreundet. Naja, war wohl nicht so. Ich nehme die Stelle nicht an, weil ich diese Tätigkeit nicht machen will, obwohl mich viele im Bekanntenkreis dumm ansehen, weil ich eine feste Stelle heutzutage ausschlage. Aber ich denke, wenn man was macht, was einem nicht liegt, kann man auch nicht die volle Leistung bringen. Ich bin auch soweit, dass ich auch die zwei Tage wo ich in dieser Firma bin bald hinter mich lassen werde und mir für die Zeit was neues suchen werde. Ich bewerbe mich jetzt bei Werbeagenturen und hatte auch schon 2 Gespräche. Irgendwie bin ich enttäuscht von der Kollegin und der Firma. Was würdet ihr zu der Geschichte sagen? Eure Meinung würde mich interessieren. Habt ihr auch ähnliche Erfahrungen gemacht. Sorry, für den langen Beitrag.
Lieben Gruss
Alina