xuan_12966860...
Hi southlady,
ich rate dir trotzdem, nochmal ruhig das Gespräch zu suchen. Auch ein "Asi" will nur glücklich sein und ein ruhiges Leben führen, vielleicht könnt ihr einen Kompromiss schließen, der z.B. so aussehen könnte, dass ihr die Gemeinschaftsfläche "unsichtbar" teilt, euch also darauf einigt, dass sie vorwiegend die eine Hälfte des Gartens nutzen (und dort dann einige Pflänzchen anbauen) und ihr die andere, die pflänzchenfrei bleibt.
Weis darauf hin, dass du nicht möchtest, dass deine Tochter zwischen diesen Pflanzen spielt und auch, dass es nicht zuletzt auch für sie, also die Nachbarn, unangenehm werden könnte (bleib aber freundlich, nicht drohend), wenn z.B. Freunde deiner Tochter im Garten ein Sommersträußchen pflücken und mit nach Hause nehmen bzw. im Kindergarten Bilder malen, die eindeutig Hanfpflanzen darstellen.
Du meinst, einer deiner Nachbarn sei auf der Straße aufgewachsen ... manchmal benehmen sich Leute 2von der Straße" aus anderer Leute Sicht daneben, weil sie in ihrem Leben sehr häufig die Erfahrung gemacht haben, dass sie abgelehnt werden, ganz gleich, was sie tun. Dieses Danebenbenehmen ist oft ein Schutz vorm Verletztwerden.
Wahrscheinlich hat er schon oft schlechte Erfahrungen gemacht mit "Autoritäten" wie Polizei, Vermietern etc. oder überhaupt Menschen, die sich berufen fühlten, ihm etwas vorzuschreiben, obwohl sie aus seiner Sicht noch nichts erlebt haben und stets auf der Sonnenseite des Lebens standen.
Versetz dich mal in seine Lage: Niemand lebt freiwillig auf der Straße. Oft flüchten Kinder aus ihrem Zuhause, weil sie dort misshandelt, missbraucht oder allgemein missachtet werden. Auf der Straße fehlt dann das Geld, oft müssen sie sich verkaufen, sehen Freunde sterben, und werden erneut ausgenutzt von angeblich wohlmeinenden Menschen. Solch eine Vergangenheit klingt lange nach und für viele ist es fast unmöglich, sich in die sogenannte Gesellschaft einzugliedern mit all ihren Pflichten und Erwartungen an sie. Das ist harte Arbeit.
Vielleicht fällt es dir so etwas leichter, etwas wohlwollender mit deinen Nachbarn umzugehen, auch wenn das Verhältnis angespannt ist und sie viel dazu beitragen. Vielleicht kannst du ihnen zeigen, dass du nichts gegen sie hast, trotz der Probleme. Dass die Probleme, die zwischen euch stehen, das Problem sind, nicht sie in ihrer Person.
Womöglich sind ihre Pflänzchen die kleine Flucht aus dem Alltag, die sie brauchen, um bestehen zu können. Versuch's doch nochmal im Guten, mit Verständnis und ohne Vorwürfe, so ungleich ihr auch sein mögt.
Liebe Grüße,
clippy