Vaterschaft rechtzeitig anzweifeln - oder gar nicht
Ich finde nachträgliches Anzweifeln der Vaterschaft völlig verkehrt.
Wenn das Kind in einer wackeligen Beziehung oder auch ausserhalb einer Beziehung entsteht, gibt es doch die Möglichkeit, die Vaterschaft nicht anzuerkennen und dies dann auch mit einem Vaterschaftstest zu beweisen.
Hat man einmal die Vaterschaft anerkannt, würde ich sagen 'mitgehangen - mitgefangen'. Denn zu der körperlichen und finanziellen Bindung zu dem Kinde gibt es auch immer noch die emotionale.
Ich gehe schwer davon aus, dass eines meiner 4 Geschwister ein sog. Kuckuckskind ist (viele der Kuckuckskinder leben in (mehr oder weniger) intakten Familien). Während 4 von uns aussehen "wie aus einem Guss" sieht diese Schwester völlig anders aus (Haut- und Haarbeschaffenheit, Statur, Gesichtszüge) und ist auch deutlich anders vom Verhalten. Zudem weiss ich, dass meine Mutter im passenden Zeitrahmen eine Affaire hatte. Na und? Das ist lange her und sie hatte mit Sicherheit ihre Gründe dafür.. Das will ich weder be- noch verurteilen.
Trotz alledem ist meine Schwester ein vollständiges Mitglied dieser Familie und unser Vater liebt sie wie alle "seine" Kinder und hat die väterliche Verantwortung für sie übernommen.
Es ist sozusagen ein offenes Geheimnis in unserer Familie. Niemand spricht über das offensichtliche, denn es wäre niemandem damit gedient.
Meine Schwester musste sich natürlich schon mal mit dem Gedanken auseinandersetzen, hat sich aber dazu entschlossen, ihn nicht weiter zu verfolgen, einfach, weil sie mit dem Wissen nicht leben möchte, "nur" eine Halbschwester etc. zu sein und ich kann sie da gut verstehen.
Wenn man sich einmal dazu entschlossen hat, der Vater zu sein, dann ist das so, auch wenn es inzwischen die technischen Möglichkeiten gibt auch noch Jahre später zu beweisen, dass dieses Kind nicht das eigene ist.
Aber was ist die Motivation dieser Tests? Doch meist nur finanzielle Gründe oder man will der Mutter nachträglich eins auswischen.. Aber die väterlichen Verpflichtungen hat man gegenüber dem Kind übernommen, nicht gegenüber der Mutter und so ginge es immer auf Kosten des Kindes, welches aber absolut unschuldig ist.
LG
Endymia