Jetzt wir es kompliziert
Ok, werd ich mal versuchen, das alles aufzudröseln.
In der Tat habe ich meinen Mann vor 26 Jahren kennen gelernt und mich sofort in ihn verliebt. Ich war damals noch 17 und er war 19. Er war lustig, smart und unkompliziert. Vielleicht ein wenig schüchtern. Kann daran liegen, dass er bis dahin noch keine Freundin hatte. Wir haben uns bei einem Treffen der Jugendgruppen mehrerer Freilichtbühnen getroffen. Ging auch alles recht fix. Aber das war eben nur ein Wochenende. Danach gab es dann eben nur das Telefon, da wir ca. 170 km voneinander entfernt wohnten. Er hat mich ein paarmal besuch. Immer dann, wenn er das Auto von seinem Vater bekommen hat. Das war nicht so häufig, aber wenn er dann mal da war, war es immer richtig schön. Ich hatte in dem Jahr gerade meine Ausbildung begonnen. Mehr als 2-3 Mal im Jahr sehen war aufgrund der Umstände nicht drin. Er hatte ja kein Auto und ich keinen Führerschein. Da sind 170 km dann ganz schön weit. Ichhabe in der Ausbildung auch kein Geld verdient. Daher kam auch die Bahn nicht in Frage. Als er dann zu meinem 19. Geburtstag da war, ist es dann passiert, dass ich schwanger wurde obwol mir der Arzt vorher erklärt hatte, dass das völlig ausgeschlossen sei. Da musste ich mir dann überlegen, was zu tun ist. Unter der Premisse, dass es vielleicht bei diesem Kind bleiben würde habe ich es dann bekommen. Das passte mit dem Ende der Ausbildung gerade so. Ich hatte zwar inzwischen einen Führerschein, aber kein Auto. Er hatte nur ein Motorrad. Als ich ihm von dem Kind erzählte, war deutlich zu meren, dass er Angst hatte. Inzwischen hatte ich einen anderen Mann kennen gelernt. Der kannte alle Umstände, wollte mich aber heiraten. So lief das dann auch. Lange Rede kurzer Sinn: mein jetziger Mann und ich führten jeder sein eigenes Leben, aber wir sahen uns immer mal wieder und es war klar, dass es irgendwie immer bleiben würde wie am Anfang. Ich habe die Männer, mit denen ich dann im Laufe der Zeit zusammen war, nie darüber im Unklaren gelassen, dass es da "den Traummann" gibt. Ich habe ein zweites Mal geheiratet und noch ein Kind bekommen, musste aber feststellen, dass der Mann nur Party und Alkohol liebte. Er führte sein alkoholgeschwängertes Leben wie es ihm gerade passte und ich hatte mich zu fügen. Relativ schnell habe ich erkannt, dass es das nicht sein kann und habe mich wieder mit dem Theater befasst, um auch etwas für mich zu haben. So traf ich dann meinen jetzigen Mann wieder. Eine Zeit lang hatten wir eine Affäre, aberals mein damaliger Mann dann mal wieder total betrunken versuchte, mir mit der Faust ins Gesicht zu schlagen, war für mich klar, dass es das nicht sein kann und nicht sein darf. So beschloss ich, mich von ihm zu trennen. Unklar war nur, wie das gehen sollte. da kam mir dann der Zufall zu Hilfe. Ich wurde wieder schwanger. Wieder von meinem jetzigen Mann. Wir beschlossen also zusammen zu ziehen. Da er arbeitete und ich nicht, war klar, dass ich umziehen würde. So zogen wir dann gemeinsam in einen Ort, der nahe an seinem Heimatort lag. Es gab dann noch einmal ein paar Querelen. Eine Frau, die sich meines Mannes immer sehr sicher war, meinte, dass ihr das nun so nicht passen würde. Es wurden win paar Lügenmärchen erzählt und mein Mann zog erst einmal wieder zu seiner Mama. Tolle Situation. Ich hatte ein Kind von 3Jahren, ein Baby und war wieder schwanger. Also habe ich gekämpft und gewonnen. Mein Mann hatte wohl festgestellt, dass ihm eine Frau, die immer dann, wenn sie Geld oder einen Babysitter brauchte nett zu ihm war, aber sobald es enger wurde und sie damit rechnen musste, dass er dann auch mal mehr von ihr wollte einen Rückzieher machte, kein guter Tausch gegen seine Familie war. Da er aber auf Anraten seiner "Freunde" schon mal die Wohnung gekündigt hatte, in der ich mit den Kindern wohnte, mussten wir uns etwas Neues suchen. Und das war dann im Heimatort meines Mannes. Ich hatte auch nichts dagegen, da hier auch meine Bekannten lebten und ich kein Auto hatte. War alles etwas komfortabler, da ich dann auch leichter mal jemanden für die Kinder hatte. Das Thema Bauen kam immer mal wieder auf denTisch, aber mein Mann (inzwischen waren wir verheiratet)erklärte immer, dass das nicht in Frage käme, weil man da nur Ärger hätte. Er wusste ja wovon er sprach, da er in der Baubranche arbeitet. Wir überlegten also, ob wir nicht das Haus kaufen sollten, in dem wir zur Miete wohnten. Allerdings wäre da etliches zu machen gewesen und das wäre nicht billig geworden. EInes Tages erklärte mein Mann dann, dasswir einen Termin mit einem Herrn von einer Baufirma hätten. Ehe ich noch merkte, was da überhaupt passierte, hatte mein Mann den Vertrag für ein Haus unterschrieben. Als wir dann im Auto saßen merkte ich an, dass wir uns dann jetzt wohl um ein Grundstück kümmern müssten, da man von so einem Vertrag nicht einfach zurücktreten kann. Mien Mann erklärte mir dann, dass das alles schon klar sei und wir bei seiner Mutter in den Garten bauen würden. Ich war entsetzt, denn immer wieder hatte ich erklärt, dass ich lieber mei Leben lang zur Miete wohnen wolle als da zu bauen, denn ringsherum wohnt nur Familie von ihm. Da aber bereits alles erledigt war, ihm das Grundstück schon gehörte und er auch schon Tausende von Euros investiert hatte, war der Weg vorgezeichnet. Da konnte ich nichts mehr tun. Schon während der Bauphase konnte man die Veränderung im Verhalten meines Mannes beobachten. Je mehr er mit seiner Mutter zusammen war, desto schlimmer wurde es. Beide, er und auch meine Schwiegrmutter machten mir klar, dass ich nichts zu sagen hätte und sie immer Recht haben. Da stützte und schützte der Eine den Anderen und s ist es auch geblieben. Selbst wenn eines der Kinder unter dem Verhalen meiner Schwiegermutter leidet, ist mein Mann nicht bereit, da etwas zu tun. Immer wieder erklärt er, wenn es Ärger gegeben hat, dass er das mit ihr klären würde, aber ich musste feststellen, dass da nie etwas passiert ist. Letztlich habe ich es dann mit meiner Schwiegermutter geklärt. Habe ihr deutlich gesagt, dass ich es nicht tolerieren werde, dass sie eins meiner Kinder schlägt und noch so einige Dinge. Sie hat dann so reagiert wie immer und geheult. Leider musste ich ihr sagen, dass mich ihre Tränen nicht rühren würden genauso wie mich die Tränen ihres Sohnes bei solchen Gelegenheiten niht rühren würden, da ich eine solches Verhalten (Tränenhahn auf, wenn es passt) für absolut inakzeptabel halten würde. Da hat sie dann noch mehr geheult. Eine Stunde später wussten sämtliche Nachbarn, dass ich bösartig auf meine Schwiegermutter losgegangen sei. Das macht es nicht einfacher.
Klar ist, dass man einen mann, der über 30 Jahre so gelebt hat nicht einfach ändert und das man solche Verhaltensweisen auch erst dann erkennt, wenn sich der Alltag eingestellt hat. Seit wir in unserem neuen Haus wohnen ist es immer sclimmer geworden, aber ich glaube, dass mein Mann das gar nicht bemerkt, da er das ja so gewohnt ist. Er musste immer schön bei Mama und Papa bleiben, weil Mama sonst geheult hat und dem hat ersich eben einfach nicht ausgesetzt. Sicherlich auch, weil mein Schwiegervater da auch noch immer ein Wörtchen mitgeredet hat (Das kannst du doch nicht machen. Guck mal, wie traurig Mama ist. Was sollen denn die Nachbarn denken?). Genau dieses Muster kannte er aber auch schon von dem Verhältnis seiner Großeltern zu seinen Eltern. Das lief genauso ab. Niemand lehnt sich auf, niemand vertritt seine eigene Meinung, Probleme gibt es hier nicht, wir sind von Dankbarkeit unseren Eltern ggenüber beseelt und die Nachbarn sehen, dass hier bei uns alles schön ist. Da passeich mit meiner Revoluzzerseele nicht so gut ins Konzept. EIne Frau, die ein eigene Meinug hat ist ja schon schlimm genug, aber eine Frau, die diese eigene Meinung auch noch sagt und vertritt geht gar nicht. Es ist schon ziemlich traurig, wenn ich sagen muss, dass ich eigentlich darauf warte, dass meine Schwiegermutter nicht mehr ist. Das ist die einzige Chance für meinen Mann auf ein eigenes Leben und für mich die einzige Chance auf einen Mann, der sich um seine Kinder und seine Frau kümmert. Denn erst dann fehlt die Vorgabe von oben, wie er sein Leben zu führen hat und er kann sein eigenes Leben leben.
Ich liebe diesen Mann immer noch über alles und er ist auch immer noch mein Traummann. Sollte er tatsächlich fremd gehen, dann bin wohl nicht ich es, die ihn dahin getrieben hat sondern diese Familie, die sein Leben mit mir, einer Frau, die so gar nicht ins Bild passt, nicht hinnehmen will. Er zeigt ja momentan seiner Mutter sehr deutich, dass er sein eigenes Leben führt, dass mehr mit ihr und seiner Arbeit zu tun hat als mit mir. Letztens wollte meine Schwiegermutter mir erklären, dass ich doch nachts arbeiten gehen solle. Das würde natürlich prima ins Konzept passen, da sie sich dann sicher sein kann, dass sie auch noch den Daumen auf den Dingen hat, die sich hier nachts abspielen, denn dieser Einblick fehlt ihr bis jetzt noch und darüber wird mein Mann auch mit ihr nicht sprechen, denn das Thema ist unkatholisch und somit tabu, was natürlich nicht heißt, dass man es nicht kennt und darauf keinen EInfluss nehmen könnte.
Ich hoffe, dass das jetzt ein Einblick in die Vorgänge hier war und du vielleicht nachvollziehen kannst, wie das hier läuft und das mein Einfluss ziemich gering ist. Ich bin mal gespannt, was passiert, wenn ich hier tatsächlich die Wahl gewinne und direkt in den Stadtrat einziehe (ist nicht ausgeschlossen). Dann sind es die Herrschaften aus dieser Familie, die das zum Anlass nehmen, um sich damit zu brüsten. Ich höre es schon: "Ist unsere Petra nicht eine ganz Tolle? Was die Großartiges geschafft hat. Die ist jetzt richtig wichtig und da sie zu unserer Familie gehört, gehört auch der Ruhm uns. Ich könnte k...zen! Aber so sind sie eben und die ändere ich bestimmt nicht mehr.
LG