Ich(41) bin seit 17 Jahren mit meinem Mann (57) zusammen, seit 12 Jahren verheiratet. Wir haben drei Kinder. Die Beziehung war schon immer schwierig. Seit einigen Jahren verlieren wir uns aus den Augen. Er lebt sein Leben, arbeitet viel und hat ein sehr zeitaufwendiges Hobby, ich war mit den Kindern beschäftigt. Seit mein jüngster im Kindergarten ist, habe ich mehr Zeit, mir mein Leben anzuschauen. An die Zukunft zu denken. Und ich habe angst. Große Angst, dass viel an mir vorbeigeht, vor allem eine erfüllende Partnerschaft mit Liebe, Innigkeit und Gemeinsamkeit. Ich denke an Trennung. Noch nicht so ernsthaft, aber schon oft. Die Angst davor ist megamäßig. Ich bin quasi aus dem Elternhaus zu ihm übergesiedelt, bin nicht wirklich eigenständig und habe Angst vor dem Alleinsein. Sicherlich hat das auch dazu geführt, dass ich bei ihm blieb, obwohl schon früh der Wurm drin war. Wenn ich ihn verlasse, ist er beinah 60 Jahre. Er liebt die Kinder. Sie sind sein Leben. Aber mein Leben ist öde und leer. Und auch er hat, wenn er keine Affäre hat, seit Jahren keine Zärtlichkeit und keinen Sex mehr. Das alles macht mich unendlich fertig. Er merkt, dass ich auf distanz gehe und leidet sichtlich. Er ist abgemagert. Lustlos. Wie tot. Das geht seit einem Jahr so. Ich suche das Gespräch, er verweigert es, weil er Angst hat. Wir reden kaum, berühren uns nicht mehr, funktionieren nur - für die Kinder. Kann das mein Leben sein? Ich habe angst. Angst vor der Trennung und Angst vor dem Bleiben. Beides ist katastrophal. Was tun? Wie weiß ich, welcher Weg richtig ist? Gibt es Entscheidungshilfen?