Ihr Lieben,
ich möchte auf diesem Weg meine Erfahrungen mit "TommyBridals" teilen, ein leicht zu findender Anbieter von Brautkleidern aus China.
Im Dezember letzten Jahres habe ich mir dort mein persönliches Traumkleid bestellt, wobei eine Modedesign studierende Freundin extra Maß genommen hat, um eine gute Passform zu gewährleisten.
Die Probleme begannen bei der Eingabe der VISA-Daten zur Bezahlung. Immer wieder wurde der Bestellvorgang (vermeintlich?) abgebrochen und es wurden Probleme mit dem Account vorgeschoben.
Irgendwann gab ich entnervt auf und nahm mir vor, doch woanders zu bestellen. Ich nahm noch Kontakt mit dem Kundenservice auf, schilderte ausführlich mein Problem. Die Antwort: "We only accept VISA." Sonst nichts!
Nach zwei Wochen allerdings ergab sich eine unseriös wirkende Abbuchung auf dem VISA-Konto, deren Höhe in etwa bei dem Preis des Kleides lag.
Um weitere Abbuchungen zu vermeiden, wurde das Konto gesperrt. Wieder suchte ich Kontakt zu dem (mittlerweile unbeliebten) Kundenservice. Nach einigen Tagen wurde mitgeteilt, dass die Abbuchung tatsächlich dieser Firma zuzuordnen war und mein Kleid nun genäht würde.
Bereits Mitte Januar kam das unförmige, etwa 20x30x30cm große Päckchen an, das mein Kleid enthalten sollte.
Ich war glücklich, dass doch noch alles geklappt hatte und probierte es sofort an.
Nun, maßgeschneidert war das nicht. Überall war noch Luft - gut, so etwas ließe sich ändern. Jedoch schnitten die vorhandenen (eigentlich breiten) Träger aufgrund der schlechten Passform stark an den Schultern ein und hinterließen bereits nach zwei Minuten rote Striemen. Zudem war der gesamte Oberstoff aus Spitze sehr kratzig. Der zum Kleid gehörige "Gürtel" war festgenäht und von minderer Qualität - entsprach rein gar nicht dem, was ich mir vorgestellt hatte.
Alles in allem entschloss ich mich dazu, das Kleid zurück zu schicken. Wieder nahm ich Kontakt mit dem Kundenservice auf, der zunächst die Beweggründe für meine Entscheidung wissen wollte. Mir wurde vorgeschlagen, dass ich das Kleid behalten könne und die Hälfte des Geldes zurück bekäme. Eine Rücksendung wäre auch möglich gewesen, hätte aber abzüglich der Kosten ein ähnliches Resultat gebracht.
Ich entschied mich also für diesen Weg, teilte dem Kundenservice meine neuen VISA-Daten mit (das alte Konto war ja gesperrt und anschließend geschlossen worden) und wartete auf die Rückzahlung, welche durchaus einen Monat dauern konnte.
Ende Februar befand sich immer noch kein Geld auf dem Konto - wieder nahm ich Kontakt auf. Nach mehreren Anfragen wurde mir ein "Beweisfoto" geschickt, ein Screenshot mit den Daten, an die das Geld geschickt wurde. Problem: Natürlich waren dort die Daten des nicht mehr existenten Kontos angegeben. Das Geld ging also direkt retour nach China.
Sofort teilte ich diesen Fehler mit, ab diesem Punkt wurde es allerdings immer schwieriger, ordentliche Antworten zu erhalten.
Bis heute gibt es immer noch keine Rückzahlung, immer heißt es nur, ich solle mit meiner Bank reden, das Geld wäre gesendet worden. Zwischendurch hieß es auch schon "Oh nein, wir sind alle ganz schockiert, haben mit unserem Chef gesprochen, der wird sich darum kümmern, Sie bekommen ihr Geld - keine Sorge!"
Gut, beim ersten Mal glaubt man vielleicht noch ein klein wenig daran. Inzwischen denke ich nicht, dass es noch eine Rückzahlung geben wird.
Fazit: Ob man sein Brautkleid in China bestellen sollte, ist natürlich nicht nur eine Frage des Geldes - die Qualität lässt natürlich (!) zu wünschen übrig. Dafür, dass man eben doch nur ein Mal im Leben zum Altar schreitet, sollte einem das zu denken geben. Und wenn das Kleid dann nicht gefällt, ist es sehr fraglich, ob es noch zu Rückzahlungen kommen wird - letztlich sind die Kosten dann doch wieder höher. Und dazu regt man sich viel zu viel auf.
Vielleicht kann das dem ein oder anderen helfen, Abstand von zumindest diesem Anbieter zu nehmen.
Liebe Grüße
Jana