lynna_12741540Istanbul OP - Istanbul Surgery Hospital - am 6.1.06
So, mal sehen, wie ich anfange....
von der Möglichkeit, eine Augen OP in Istanbul machen zu können, erfuhr ich von meiner Kollegin. Sie war im Mai 2005 dort und hat heute 120 % Sehkraft! Ich selbst war Brillenträger seit 17 Jahren und hatte Werte von -5,25 Dioptrin.
Ich habe mich sehr lange schlau gelesen und kam dann zu der Überzeugung, dass die Klinik in Istanbul wirklich die beste Wahl ist. Sie ist eine der angesehensten Augenkliniken der Welt und Dr. Göker, der Chefarzt, ist eine echte Koriphäe auf dem Gebiet. Ärzte aus Deutschland, USA etc. gehen zum ihm zur Schulung! Und mit über 40.000 behandelten Patienten kann er mit seinem Ärzteteam so viel Erfahrung vorweisen, wie es das in Deutschland nicht gibt. Hinzu kommt, dass in Istanbul auch die neuesten Laser Geräte stehen, die es teils noch nicht mal hier in Deutschland gibt, wo es ein Vielfaches kostet!
Ok. Durch Lasertravel in München kann man ein Komplettangebot buchen. Die machen dann alles klar mir dem Kliniktermin, man sucht sich die Daten und auch sein Hotel aus (das Best Western "The President" kann ich wärmstens empfehlen!) und man kommt bei weitem günstiger bei weg, als wenn man alles alleine bucht (wie einige vor Ort, die auch behandelt wurden und zB Taxikosten etc. selber tragen mussten, weil sie keinen Shuttle dabei hatten).
Meine Kosten für die Reise waren 350 Euro (weil Winter etwas günstiger - möglich aber auch schon ab 239 euro).
So - gebucht war also alles und die zwei Mitarbeiter von Lasertravel haben alle Fragen mit viel Mühe und sehr nett beantwortet. Die Reiseunterlagen waren da und am 5.1. ging es dann um 18 Uhr Richtung Istanbul.
Ich bin mit meinem Mann geflogen. Hier muss ich auch sagen: nimmt auf jeden Fall jemanden mit, damit Ihr nach der OP nicht alleine seid! Mehr später!
Am nächsten Morgen wurden wir um 9 Uhr vom Fahrer der Klinik abgeholt. Im Bus sitzt schon ein junger Mann aus Köln, den ich hier einfach mal Ray nenne. Wir kamen sofort ins Gespräch und sind uns sofort sympathisch. Es steigen später noch eine Frau mittleren Alters, wir nennen sie einfach mal Susanne, und eine weite Frau ein, die bereits den Vortag operiert wurde. Sie erzählte schon etwas über die OP.
Im Krankenhaus angekommen treffen wir auf Murat. Er ist der deutschsprachige Betreuer der Klinik und ein wahrer Schatz! Er erklärt alles zig mal und ist immer sehr geduldig und nie genervt.
Die Voruntersuchungen beginnen gegen 10 Uhr - zig Sehtests, Augenhintergrunduntersuchungen und Hornhautdicke-Messung. Dann wird uns mitgeteilt, ob wir für die OP geeignet sind bzw. für welche der Varianten. Hier ist zu unterscheiden zwischen der Wavefront Lasik, bei der die Hornhaut als Flap abgeklappt wird und dann gelasert wird und der alten Lasek Methode, bei der die Hornhaut zu dünn ist und daher mit Alkohol weggeätzt wird. Dies ist ggf. schmerzhaft und unangenehmer, aber nach wenigen Tagen ergibt sich das selbe Ergebnis und die Hornhaut wächst halt nach. Die Wavefront Methode kostet für beide Augen 1050 euro und die andere 950 Euro.
Bei mir ist soweit alles ok und ich bin für die Wavefront geeignet, genauso wie alle anderen ausser Susanne, die eine zu dünne Hornhaut hat. Sie ist ziemlich erschüttert, da sie von der Möglichkeit gar nicht wusste. Sie entscheidet sich aber trotzdem dafür...
Gegen 13 Uhr sind die Voruntersuchungen bei allen abgeschlossen und unser deutsches Grüppchen geht futtern. Wir haben von Lasertravel eine schöne Mappe zusammengestellt bekommen mit Tipps für Essen gehen, Ausflüge, Shopping etc.
Um 14:30 Uhr sollen wir dann wieder in der Klinik sein, weil es dann losgehen soll.
Als wir zurück kommen, wird uns aber mitgeteilt, dass wir noch warten müssen, da die Patienten, die direkt vom Chefarzt behandelt werden (Zusatzkosten von 500 Euro) Vorrang haben und Cheffe erst angefangen hat. Wir müssen also warten. Die Gruppe ist aber super nett und so ist es dann zwar nervig aber ok.
Eine Stunde vor Beginn bekommen wir dann von Murat ein Tütchen mit allen Medikamenten, die wir brauchen werden. Das heißt, diverse Augentropen, Omega-3-Kapseln, Schmerztabletten, eine Beruhigungstablette und eine Schlaftablette.
Die Beruhigungstablette müssen wir eine halbe Stunde vor OP nehmen. Zwar sagen wir alle, dass wir keine Wirkung merken - aber wer weiß, wie wir alle wären, wenn wir sie nicht genommen hätten
Dann ist es es endlich auch für unsere Gruppe so weit und wir werden in den OP Trakt geführt. Wir bekommen Schuh-Überzieher und ein OP-Häubchen und dann sitzen wir in einem abgedunkelten Raum und die Augen werden erst desinfiziert und danach bekommen wir die Betäubungstropfen eingeträufelt. Ein Auge (links) wird abgeklebt und dann muss der erste in den OP (unser Ray). Dann heißt es Warten. Nach ca. 10 MIn ist er wieder da und gibt erste ERfahrungsberichte weiter. Er sitzt auch im dunklen Raum und hat die Augen geschlossen. Er gibt uns den Tipp, dass wir die Augen aufreissen sollen wegen der Sperre, die eingesetzt wird (um die Augenlider aufzuhalten) und dass wir durch den Mund atmen sollen, weil der Geruch wohl nicht so doll ist. Diese Tipps werden mir dann echt noch weiterhelfen! Und er sagt, dass es wie eine Lasershow ist - was ich nur bestätigen kann!
Als ich dann als 3. dran bin, ist mir schon etwas mulmig. Ich werde von Murat bis zum OP Tisch begleitet. Dort lege ich mich drauf, den Kopf in einer Mulde, damit man auch richtig liegt. Dann wird erstmal die Augenpartie mit einer Folie abgeklebt (so wie bei einer OP halt ein grünes Tuch über einen gelegt wird). Dann wird die besagte Metallsperre aufgelegt, mit dem das Auge aufgehalten wird und dann sieht man schon die vielen roten, weißen und ein grünes Licht. Man bekommt gesagt, man solle immer auf das grüne Licht gucken. Gesagt, getan. Dann wird es kurz schwarz, denn der Flap wird abgetrennt. Ich spüre aber nichts. Dann geht die Lasershow wieder los. Meine Beine zittern vor Aufregung und ich erinnere mich an Rays Worte: durch den Mund atmen und Augen weiter aufreißen! Nach wenigen Sekunden (ca. 20 - 30 würde ich sagen) ist alles vorbei. Ich bekomme mit, wie sozusagen laufend über meine 'Auge gestrichen wird: da wird der Flap wieder umgeklappt und schön glattgestrichen. Mit KOchsalzlösung wird dann nochmal alles desinfiziert (pfui - es läuft alles ins Ohr )Dann kommt schon die Sperre raus, das Auge wird zugeklebt und das linke kommt dran. Same procedure.
Als ich dann fertig bin und aufstehe, bin ich zwar extrem lichtempflindlich und die Tränen strömen nur so, aber selbst durch den Tränenschleier kann ich schon sehen!
So sitze ich dann bei den anderen im dunklen Zimmer und wir warten, bis die letzte (Susanne) fertig ist. Dann macht die Ärztin eine erste Untersuchung und schaut, ob der Flap gut sitzt etc. Einige haben eine LInse für die Nacht eingesetzt bekommen. Ray und ich nicht. Ich weiß aber nicht, woran es liegt. Egal.
Dann werden wir vom Fahrer zurück ins Hotel gebracht. Susanne tut uns furchtbar leid, weil sie Schmerzen hatte und allein war. Ich habe die ganze Fahrt die Augen zu, es brennt und die Tränen laufen. Ich bin sooo froh, dass Peter dabei ist!
Im Hotel organisiert er dann noch, dass das Essen auf Zimmer kommt und ich ein paar Pommes esse. Dann tropft er mir noch zwei mal die Augen - das hätte ich NIE hingekriegt in der Situation!!! - und dann habe ich mir mein Nackenhörnchen aufgeblasen (super Tipp, da man auf keinen Fall auf der Seite schlafen darf!!!!), die Tablette eingeworfen und nach ner halben Stunde war ich weg.
Nächster Morgen: Augen auf und ein neues Leben hat begonnen!!!!!!!
Wir sind dann wieder um halb zehn in die Klinik gefahren worden und im Bus sagte Ray auch schon: geeeeeiiiiiiiiiiiiil! Absolute Euphorie.
Dann die Nachuntersuchungen und mein Ergebnis: links 100 % und rechts immerhin schon 80 % - was sich aber wie gesagt noch angleichen wird (voraussichtlich). Aber so ist es schon besser geworden und wenn man sich nicht ein Auge zu hält, dann kommt es mir schon vor wie perfektes Sehen!!!!
Ich glaube, das war's. Für Fragen sprecht mich einfach an!!!!!
(PS am Samstag waren wir dann noch in einem Outlet Shopping Center, wo man super einkaufen kann und Sonntag morgens dann in der Blauen Moschee und auch bei der Hagia Sofia, bevor wir dann wieder abgeholt wurden und gestern Abend wieder zu Hause waren).