Persistente Infektion
Die mit C. trachomatis infizierten Zellen sowie das umgebende Gewebe reagieren auf diese Infektion mit der Expression von Interferonen und Zytokinen.
(5) Diese Faktoren haben Einfluss auf den Stoffwechsel und damit auf den Entwicklungszyklus der Chlamydien. Damit ist eine Störung der Peptidoglycansynthese assoziiert, die dazu führt, dass die metabolisch aktiven Retikularkörperchen Zellteilungen nur noch unvollständig realisieren können und an Größe zunehmen. Solche aufgeblähten Chlamydien werden als aberrierende Retikularkörperchen bezeichnet. Die reduzierte Vermehrungsrate der Retikularkörperchen führt zu sehr kleinen Einschlusskörperchen in den Wirtszellen und einem deutlich verlängerten Vermehrungszyklus der Chlamydien.
(5) Experimentelle Untersuchungen belegen, dass Beta-Lactam-Antibiotika ebenfalls zur Ausbildung aberrierender Retikularkörperchen führen, ohne die Lebensfähigkeit der Chlamydien zu beenden.
(6) Für die Klinik bedeutet dies:
1. Eine persistente Infektion macht wegen der geringen Replikation der Bakterien kaum oder keine Symptome. (Ausnahme: Chlamydien-induzierte reaktive Arthritis, s.u. 4.1.1. und 4.5.5)
2. Bei aberrierenden Retikularkörperchen sind verschiedene Stoffwechselwege, wie z.B. die Zellwandsynthese, eingeschränkt oder abgeschaltet.
Daraus ergibt sich eine phänotypische Resistenz gegen verschiedene Antibiotika. Persistente Infektionen durch Chlamydia trachomatis sind also mit einer Antibiotikatherapie nur schwer erreichbar.
3. Auch die aberrierenden Retikularkörperchen von Chlamydia trachomatis sind mit Hilfe molekularer Verfahren (z.B. PCR) nachweisbar.
4. Ob die aberrierenden Retikularkörperchen ihre Fähigkeit zur Bildung von Elementarkörperchen behalten oder zurückgewinnen können, ist noch Gegenstand der Forschung.
Die Frage nach der Infektiosität von Patienten mit persistierender Infektion durch Chlamydia trachomatis ist demzufolge noch offen.
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Dh. Man kann sie deaktiviert aber nicht abgetötet haben durch BETA-LACTAM-Antibiotika. Du musst Deine Ansteckung nicht zwangsläufig merken, hast dann irgendeinen Infekt und nimmst irgendwelche Antibiotika die Dir gegen diesen Infekt aufgeschrieben wurden, unwissend, dass Du Dich stattdessen mit den Bakterien infiziert hast.
Also wenn man jahrelang in einer Beziehung ist und diese Biester plötzlich auftreten und für beschwerden sorgen könnte es sein, dass die sich einfach wieder re-aktiviert haben, aufgrund von was auch immer.
Es ist bei weitem noch nicht alles darüber erforscht, trotzdem zerstören diese Bakterien sehr viele Beziehungen.
Es kann also alles möglich sein:
Du hast die Bakterien in Dir, hast vielleicht nur kleine Symptome, kaum erwähnenswert und irgendwann, vielleicht durch Stress oder andere Bakterien, wenn das Immunsystem geschwächt ist, kommen sie wieder zum Vorschein und könntest Deinen jahrelangen Partner damit anstecken.
Nicht umsonst wird immer wieder darauf hingewiesen, dass Chlamydien kein Beweis zum Fremdgegangen sein sind.
MfG