Ich verstehe das sehr gut....
Hallo,
ich bin in Deinem Alter. Und ich kenne diese Angst sehr gut. Ich hatte auch schon mehrere depressive Phasen. Teilweise so schlimm, dass ich mir das Leben nehmen wollte. Und jedes Mal, wenn es wieder los ging hatte ich so eine ungeheuere Angst, dass ich es nicht mehr schaffe.
Seit 2 Jahren bin ich relativ beschwerdefrei, und das ohne Medikamente.
Ich habe mich irgendwann, als es wieder richtig schlimm war, dazu entschlossen, eine Therapie in einer Tagesklinik zu machen. Das waren 9 Wochen, die unglaublich waren. Danach folgte ein Jahr lang ambulante Therapie (also 1 x wöchentlich Gesprächstherapie) mit Medikamenten. Diese habe ich noch ein halbes Jahr weiter genommen, weil ich schon Angst hatte, ich würde es ohne nicht schaffen. Seitdem sind 2 jahre vergangen.
In dieser Zeit hatte ich wieder einen schweren Schicksalsschlag durchzumachen und hatte da auch wieder große Angst, dass sich die Depression wieder einschleichen würde.
Dies hat sie bis heute nicht getan. :-)
Ich habe in der Therapie gelernt, damit umzugehen. Gegenzusteuern, wenn sich die ersten Vorboten zeigten. Ich habe die ganze Sache recht gut im Griff, Ich kann nicht sagen, dass das alles SUPER ist. Manchmal frage ich mich schon, wofür ich so stark sein soll. Warum ich mir das antue, alles "im Griff" zu haben. Es ist seeehhr anstrengend. Aber ich erinnere mich dann an die furchtbare Zeit zurück- und die möchte ich nicht mehr erleben müssen.
Ich weiß nicht, ob Du schon in Therapie warst. Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, dass Medikamente keine wirkliche Hilfe sind. Nicht auf Dauer zumindest. Du veränderst damit nicht, wie Du denkst.
Ich drück Dir die Daumen, dass es Dir bald wieder besser geht.
Alles Gute.