Hallo Community,
ich habe seit Jahren panische Angst vor Erbrechen im weitesten Sinne und bin letztes Jahr darauf gestoßen, dass es sich dabei gut und gerne um eine Emetophobie handeln könnte.
Und keine Leichte, wenn ich das so sagen kann.
Nun hat die kalte Jahreszeit begonnen und mit ihr wieder die Hochsaison der Magen-Darm-Grippe, womit das Risiko für mich und andere sich zu ergeben, immens gesteigert wird.
Derzeit habe ich das Gefühl von meiner Angst beherrscht zu werden. Bei jedem Magen- oder Darmgeräusch werde ich unruhig.
Auch geht es so weit, dass ich mittlerweile bei jedem Gang auf die Toilette mit Herzrasen da sitze, aus Angst, dass mich gleich Durchfall, und kurz darauf, Erbrechen einholen.
Dieser Stress, den ich spätestens bei jedem Toilettengang erlebe, schlägt mir natürlich auch etwas auf den Magen- und Darmbereich, sodass ich dadurch wieder noch mehr Stress durchlebe und... ja, es ist ein ständiger Kreislauf.
In der Schule achte ich darauf, kaum etwas anzufassen und den Menschen nicht zu nahe zu kommen und ich wasche mir mindestens ein Mal jede Pause die Hände... Wenn nicht sogar noch ein zweites Mal bevor ich wieder in den Unterricht muss.
Alleine eine Konversation über diese Thematik löst unheimliches Unbehagen in mir aus und sogar Leute, die sich verschluckt haben und nicht aufhören zu husten, meide ich, da eine Freundin sich vor gut 10 Jahren aus einer solchen Situation heraus mal übergab.
Ich fühle mich mir selbst so schrecklich ausgesetzt, da ich an sich ein ziemlich rational veranlagter Mensch bin und eine solch irrationale Panik vor einer natürlichen Abwehrreaktion nicht gerade von großer Rationalität spricht, die ich in meinem Leben gewohnt bin.
Mit Verständnis ist natürlich nirgendswo zu rechnen. Irgendwo nachvollziehbar, aber wir haben doch alle irgendwo eine Klatsche... und wenn ich schon den Tränen nahe, zitternd, im Unterricht sitze, weil ein Junge aus dem Kurs gegangen ist wegen Übelkeit, ist es doch nicht mehr angemessen, mich, aufgelöst wie ich bin, noch auszulachen...
Im Prinzip sagen einem aber doch alle, dass man sich bitte nicht so anstellen solle.
Würde ich ja gerne, denn niemand scheint zu verstehen, wie belastend es ist, 24/7 in Alarmbereitschaft zu sein und sogar der eigenen Mutter in den eigenen vier Wänden nicht mehr über den Weg zu trauen, weil die gute Frau am Tag Kinder betreut hat, denen nicht gut war...
Eine Therapie kommt zunächst nicht in Frage - allem voran, weil die Experten hier im Umreis entweder eine ewig lange Warteliste haben oder einfach unfähig sind. Letzteres habe ich vor wenigen Jahren am eigenen Leib bei einer Hand voll erfahren...
Ich hoffe, dass man hier sagen kann, was mir zur Beruhigung der Nerven helfen kann. Zumal ich derzeit mitten in der ersten Klausurenphase des Jahres stecke und demnach gedanklich nicht nur bei Krankheitserregern und ihren Symptomen sein sollte...