Emetophobie
Hallo,
ich bin mittlerweile 24 Jahre und akut hat die angst angefangen als ich 2007 mit nem Noro-Virus konfrontiert wurde, der in dem heim umging, in dem ich arbeitete.
ich war nicht betroffen, doch da fing es an mit panikattacken.
Ich würde aber trotzdem sagen, dass ich die angst vor dem erbrechen schon mein leben lang rumschleppe.
1) bitte keine MCP tropfen!!! Die können psychisch abhängig machen und wenn der magen etwas für schädlich empfindet, dann muss das raus und dann helfen weder vomex noch mcp tropfen weiter. besser einmal erbrechen, als an ner lebensmittelvergiftung sterben (übertrieben gesagt)
2) psychologische hilfe suchen. hinter der angst vor dem erbrechen steckt meist viel mehr als nur das erbrechen an sich (angst kontrolle zu verlieren, angst vor anderen das gesicht zu verlieren/sich blamieren, angst alleine zu sein,......) und die angst kann man durch verschiedene arten in den griff bekommen.
- verhaltenstherapie / konfrontation mit dem thema (sei es durch abbau von vermeidungsverhalten wie z.b. ständig ne kotztüte mitschleppen, oder durch erbrechen unter ärztlicher und therapeutischer aufsicht, das ist aber dann freiwillig vom patienten und nur mit vorhergehender guter therapie wirkungsvoll, weil du dich ja bewusst darauf einlassen musst und das geht so larifari nicht mal eben nebenher)
- kognitiv also durch gedankliche konfrontation (szenen im kopf detailiert durchgehen und so konfrontieren)
- durch gesprächstherapie den eigentlichen grund für die phobie finden und dann diesen verarbeiten
3) möchte ich dir ein forum ans herz legen in dem ich selber sehr lange aktiv war und mittlerweile mich mehr zurück ziehe, da ich auslöser-technisch arbeite und nicht mehr so extrem nur aufs erbrechen fixiert bin
Diese Phobie ist nicht selten, aber es wissen noch zu wenig, dass es sie gibt und dass man sie wie jede andere angsterkrankung therapeutisch behandeln kann.
Man braucht dafür nur einen therapeuten, der sich mit ängsten auskennt.
http://www.emetophobie.de/forum/
wenns arg einschränkend ist, wird auch oft die christoph-dornier-klinik empfohlen. dort wird sehr stark konfrontationstherapie betrieben, sprich du isst z.b. dinge, die dir unheimliche panik bereiten (je nachdem, was du wegen der angst vermeidest), oder du machst ausflüge mit zug/bus, wenn du das auf grund der angst vermeidest,...
man arbeitet eben daran, ein normales leben führen zu können und baut die angst durch ständiges wiederholen ab.
passend dazu gibts die angstkurve.
angenommen du hast angst davor in kleinen räumen zu stehen.
erst kommt die vorarbeit mit einem therapeuten, wo du erst mal nur redest bzw. zuhörst (klassische gesprächssituation eben).
dann sucht man sich gemeinsam mit dem therapeuten einen geeigneten übungsplatz aus (da wird dann auch nicht die kleine besenkammer ausgesucht, sonder vielleicht erstmal ne stufe leichter n großer aufzug in nem krankenhaus, die sind ja immer recht geräumig).
die angst beginnt meist schon bevor man in der situation ist und da beginnt auch die übung:
--> situation und angst aushalten
die angst steigert sich bis zu einem gewissen punkt und ab da kann man spüren, wie sich der körper allmählich entspannt, denn der körper kann eine extreme anspannung nur eine gewisse zeit durchhalten, bis er sich entspannt.
nach der übung gibts dann nochmal ein gespräch, wie man die situation empfunden hat und so (reflektieren).
nach wiederholungen der einen übung geht man dann immer einen schritt weiter, bis man dann tatsächlich in einer kleinen besenkammer alleine bleiben kann ohne in panik zu verfallen.
So, viel erklärt, viel geschrieben, aber wie gesagt,
die Phobie hat einen namen und das oben geschriebene forum ist echt super. da hast du viele die noch am anfang sind und auch viele, die schon ihre hochphasen hinter sich haben und ein normales leben führen können ohne einschränkungen.
liebe grüße und ich hoffe ich konnte dir helfen,
alex