Zunächst möchte ich mich erst einmal vorstellen : bin 38, verheiratet, 2 Söhne, Hausfrau
Ich leide seit 2 1/2 Jahren unter Angstzuständen und weiß überhaupt nicht warum!! Alles ist bestens, netter Mann, tolle Jungs, liebe Freunde usw.
Und so fing alles an. Es war im Sommer 2006. Ich kam mit meinem "großem" Sohn vom Fußballturnier und wollte den Tag gemütlich auf der Couch ausklingen lassen. Irgendwelche WM-Spiele liefen im Fernsehen. Plötzlich wurde mir ganz komisch. Ich weiß nicht war es Übelkeit, Schwindel, Atemnot, Schweißausbrüche oder das Zusammenspiel sämtlicher negativer Gefühle, die mich in totale Panik geraten ließ. Hinzu kam noch, das ich auf einmal so einen merkwürdigen Kaleidoskopblick hatte. Ich versuchte mich zu beruhigen, aber es wurde immer schlimmer. Mein Herz schlug bis zum Hals und ich verspürte einen extremen Druck. So, dachte ich, dass wars. Ich teilte mich meinem Mann mit und wir fuhren sofort ins Krankenhaus. Dort wurden alle üblichen Untersuchungen gemacht. Die Panik wurde immer schlimmer. Erst als man mir Beruhigungtabletten gab, kam ich langsam wieder runter. Gott sei Dank, ich bin dem Tod gerade nochmal von der Schüppe gesprungen, dachte ich und fuhr wieder nach Hause, da im Krankenhaus ja nichts Schlimmes gefunden wurde.
Doch weit gefehlt, jetzt fing alles erst richtig an. Panikattacken häuften sich. Oft saß ich stundenlang auf dem Balkon, um angeblich besser Luft zu bekommen. Oder ich saß mit nassen Füßen und Handflächen auf dem Klo und "erfreute" mich meines Durchfalls. Manchmal rannte ich auch einfach durch den Regen, um irgendwie wieder "wach" zu werden. Und immer wieder hatte ich das Gefühl, egal wo, ist das jetzt hier alles real oder bin ich schon gar nicht mehr anwesend. Jeder Piekser in der Brustgegend, jeder Stich im Arm, jedes kleine Druckgefühl, was ich früher übergangen habe oder erst gar nicht gespürt habe, löste sofort negative Gedanken aus. Ich glaube, ich habe eine richtige "Herzneurose" entwickelt oder ist es die Angst vor einem Schlaganfall oder vor Krebs, scheißegal, ich will einfach noch nicht sterben. Das Schlimme ist, dass selbst wenn ich eines der Krankheiten bekommen könnte, denke ich gar nicht daran, dass mir auch geholfen werden könnte. Nö, ich denke, du fällst um und dass war
s. Ist das nicht blöd, denn ich wäre ja bestimmt nicht die erste, der geholfen werden würde. Es hat schon tausende von Male geklappt, oder?
Nun gut, nach einem halbem Jahr "Quälerei", habe ich dann mit dem Yoga angefangen, was ich nur empfehlen kann. Ich habe sämtliche Atem- bzw. Entspannungstechniken gelernt. Man baut ein völlig anderes Körpergefühl auf. Parallel dazu habe ich eine Verhaltenstherapie gemacht; lernte ebenfalls Atem- und Entspannungstechniken, Beklopfen, Anker setzen usw. kennen. Nach ein paar Monaten beendeten wir die Therpie.
Wie man sieht bin ich bestens für den Fall von Panikattacken ausgerüstet. Doch gegen negative Gedanken habe ich leider noch nicht die perfekte Methode gefunden. Ich lebe mein Leben so weit es geht ohne erhebliche Einschränkungen, doch manchmal mehr manchmal weniger überfällt mich wieder diese Angst. Meistens dannn, wenn ich zur Ruhe komme und Zeit zum Nachdenken und in mich Hineinhören habe. Ich versuche mich dann irgendwie abzulenken, Fernsehen, Musik, Gespräche, Hausarbeit, Wellness in meiner Badoase, oder so, also einfach ignorieren. In den meisten Fällen klappt es. Doch gegen die "Denkanstöße", die ich mir selber immer wieder dummerweise gebe, löse ich hier und da eine kleine Panikattacke aus, die ich dann hoffe zu überleben. Was mir bis jetzt ja auch gut gelungen ist ;-)) Doch, das weiß man während der Attacke leider nicht oder besser gesagt, man bildet sich ein, ist es jetzt anders als sonst? Man, man, man es ist zum Mäuse melken!!
Zu erwähnen wäre noch, dass ich natürlich schon einige weitere Krankenhausaufenthalte und Arztbesuche hinter mir habe, die glücklicherweise ohne Befund blieben. Ich weiß allerdings nicht, ob ich nicht lieber ne Brille,
n Hörgerät oder irgendwelche Pillen für die Schilddrüse, Blutdruck usw. nehmen würde, als so`n SC....Iß an der Backe zu haben.
Kennt Ihr sowas? Und wenn ja, wie äußert sich so eine Angst - bzw. Panikattacke bei Euch und vor allem, wie geht Ihr damit um? Freue mich über jeden Beitrag, der mich meinem Ziel, mich von der blöden Angst zu befreien, ein Stückchen weiterbringt.
Tausend Dank im Vorraus