dakota_12530738Germanistik
Habe Germanistik studiert und mir hat es viel Spaß gemacht. Dennoch muss ich sagen, dass mehr als die Häfte meiner Mitstudis nach dem ersten oder zweiten Semester das Fach gewechselt haben, da es nicht das war, was sie sich vorgestellt hatten.
Das "Problem" ist, dass die meisten den Deutschunterricht in der Schule auf das Studium übertragen. Und das ist natürlich nicht möglich. An den meisten Unis besteht die Möglichkeit "Neuere Literatur" als Magisterfach zu studieren ("neuere", weil sonst das Mittelalter noch drin wäre), dann stimmt zumindest der Schwerpunkt überein.
Studiert man aber Germanistik als Ganzes, dann ist Literatur zwar ein wesentlicher Aspekt, aber eben nur einer. Zu moderner und klassischer Literatur kommmen mittelalterliche Texte, Mittelhochdeutsch, Althochdeutsch (Übersetzung, Grammatik, ...) und Sprachwissenschaft (z.B. Wie funktioniert Sprache?, Was ist ein Wort?,...)
Wie gesagt: ich fand's spannend, aber es hat eben viele abgeschreckt, dass man im Studium nicht nur liest und interpretiert. Das musst du dir dann selbst überlegen.
Aber als Tipp: im Grundstudium muss man in jedem Fach alle Bereiche abdecken. Im Hauptstudium (nach ca. 4 Semestern) kann man dann i.d.R. Schwerpunkte setzen. Die oben genannten Aspekte müssen aber auch dann abgedeckt werden.
Tja, und was die Berufschancen betrifft: ein Magisterstudium ist bei Germanistik eher problematisch. Wenn du weißt, was dich interessiert, dann sieh zu, dass du so viele Praktika, freie Mitarbeit, ... machst, wie du kannst (z.B. Zeitung, Zeitschriften-Verlag, Radio, Fernsehen, ...) Ohne die sieht es eher mau aus mit dem Studienabschluss.
Ich wünsch dir eine richtige Entscheidung und viel Spaß im Studium!
Gruß, Ginny