hallo zusammen!
ich war mir nicht so sicher, in welcher sparte ich dieses thema nun behandeln möchte, studium und beruf erschien mir ein wenig unangebracht, auch wenn es teilweise passen würde.. am besten, ich erkläre es euch einmal:
vor einem jahr und zwei monaten zog ich in meine traumstadt, zum ersten mal fühle ich mich wirklich zuhause, habe einen neuen festen freundeskreis, könnte jeden morgen die stadt umarmen und jeden, der mir begegnet ;o)
vorher lebte ich in einer anderen stadt, arbeitete in der werbung, stresste mich selbst 2 jahre lang mehr als 12 stunden pro tag, mein privatleben tendierte gegen null, ich kannte niemanden und habe mit keinem aus dieser zeit mehr kontakt.. eines tages kündigte ich, ohne aussichten auf neues und zog eben hierher..,
nun sitze ich hier, bin in einem studiengang eingeschrieben, den ich niemals vollenden werde, jobbe erfolglos herum, mache praktika ohne wirkliche aussicht darauf, irgendwo unterzukommen und mein ziel zu finden.
fest steht: nie wieder werbung, nie wieder selbstaufgabe
aber doch, ein ziel hätte ich.. und zwar schon seit jahren, nämlich stylistin zu werden, bzw requistieurin (ja, ich weiss, der markt ist überlaufen, die auftragslage schlecht, .. ich kenne diese argumente)
zu erreichen wäre dieses ziel, oder besser gesagt dieser traum, entweder durch langsames und hartes herumpraktizieren, bis man genügend kontakte hat, davon zu leben.. oder eben ein studium zur innenarchitektin oder ähnlichen studiengängen.
da ist aber nun der haken: mühsames hocharbeiten erscheint mir, ob meiner kleinen ungeduld und meinen kenntnissen der materie als zu langwierig und zu desillusionierend (des geldes wegen), studieren im gegensatz ist auch in diesem bereich noch immer so trocken, prüfungsangst ist im extremen da.. und so weiter
jedoch.. der weg des studiums wäre der einfache.. und nicht nur deswegen, denn damit kommen wir nun zum nächsten part meiner kleinen krise:
wie schon gesagt, ich bin endlich geografisch angekommen, bin nicht mehr auf der flucht, wäre so gesehen glücklich, würde es beruflich funktionieren. doch: meine eltern sind das problem. lebend im ländlichen idyll, einem grossen haus und mit extrem viel heimweh nach mir. tagtäglich ruft meine mutter an, obwohl ich seit nunmehr 6 jahren nicht mehr wirklich bei ihnen lebe (bin mit 17 ausgezogen). wenn ich dort, in meiner heimat bin, sind es aber nicht nur sie, die mich vereinnahmen und es schaffen, mich jedes mal aufs neue überlegen zu lassen, ob ich nicht wieder dort hin ziehen sollte. es sind die alten freunde, die alten verhältnisse, die herkunft. aber nicht nur das, nein, dort wartet auch ein mann, der für mich zuhause sein könnte, mit dem ich als netter kompromiss mein leben verbringen könnte und ein normales leben in einem normalen haus und einem normalen job zubringen könnte.
sagen wir also: ich bin alice und lebe zur zeit im wunderland.. und meine heimat ist die andere seite des spiegels.. will ich wieder hinter den spiegel?
nun denn, würde ich mich für das studium entscheiden, könnte ich das eh hier in meiner stadt nicht machen.. aber wie der zufall es so will in der nähe meiner eltern..
es steht momentan also 50/50
geregeltes leben vs. planloses umherstreichen, viel feiern
fundierte ausbildung vs. vielleicht erfolgloses hocharbeiten ohne definitives endziel
ein mann, den man zuhause nennen kann vs. ereignisreiches singleleben
täglich vertrautes durchleben vs. täglich neues erleben
riesige kompromisse vs keine kompromisse (oder nur wenige)
gesicherte verhältnisse vs. stetiges abrutschen und hochhangeln
diese liste könnte sich endlos weiterführen lassen.. aber wie erkenne ich das ziel? ich warte immer auf zeichen... oder einen geistesblitz.. aber seit letzten sommer passierte nichts, das mich irgndwie darin bestärkt, mich für einen weg zu entscheiden, ausser vielleicht die angst, hier unterzugehen..
vielleicht klingt das alles sehr wirr.. aber es passt.. ich bin verwirrt.. vielleicht vermag es jemand von euch, das ganze zu entwirren?
danke für die aufmerksamkeit!