Hallo liebe Werdandi,
ich möchte dir nur kurz mitteilen, dass ich das buch gelesen habe, welches du mir ans herz gelegt hast. ich finde dieses buch ganz gut. allerdings gibt es einige punkte mit denen ich nicht ganz konform gehe.
zwar meint die autorin, sie hat in ihren interviews frauen aller berufsgruppen kennengelernt und befragt, dennoch konzentriert sie sich dann doch nur auf diese typische *postmoderne cityfrau*. das ist ihre meinung nach d i e superfrau, die von selbsterschaffenen wohlstand umgeben ist und die deswegen keinen mann abkriegen. unberücksichtigt bleibt hierbei der einfache und existenzielle wunsch einer frau, von ihrem einkommen gut leben zu können. dies wird einfach als ehrgeiz und karrierestreben verstanden. und wenn eine frau dann in ihrem ehrgeiz und ihrem karrierestreben auch noch erfolgreich ist, ist sie eine superfrau.
ich frage mich ernsthaft, warum die autorin sich bei der eingrenzung der superfrauen lediglich auf diese karrierefrauen beschränkt. so ein blickwinkel wirkt auf mich wie ein tunnelblick. denn was ist mit all den starken frauen dieser welt, die ihr leben im griff haben? die autonom sind und eine entwickelte persönlichkeit haben, die ihren beruf lieben (zb friseurin oder floristin), die ihren standpunkt vertreten und sich auch durchsetzen können. die gerne lachen, sich selbst lieben und neugierig sind, was das leben für sie bereit hält? auf diese frauen geht die autorin nicht näher ein sondern beschränkt sich auf ihre definierten superfrauen, die abends alleine in einer hotelbar abhängen müssen und ihren kummer mit schampus runterspülen.
bei dem buch handelt es sich um ein weitere klischeehafte darstellung der karrierefrauen.
auch der in diesem buch enthaltene grundsatz: frauen, die beruflich erfolgreich sind und keinen mann haben gehen ungewollt alleine durchs leben, weil sie keinen mann abkriegen. finde ich irgendwie doof. und wird von der autorin dann selbst widersprochen. sie beschreibt, dass diese frauen überhaupt keinen mann zur erfüllung ihrer sehnsüchte brauchen, die ja sowieso eher materiell als emotionell oder sexuell sind.
zustimmen kann ich der tatsache, dass es frauen gibt, die den maßstab an männer anders oder höher setzen als andere frauen und dabei auch wesentlich kompromissloser sind.
gut gefällt mir auch der letzte satz: *darin liegt die chance der siegerinnen von heute - indem sie ihr schacksal selbst in die hand nehmen und - trotzdem auch schwach sein dürfen*
die strategie einen mann glücklich zu machen und ihn für sich zu gewinnen ist scheinbar ganz simpel: wenn die glückseligkeit eines mannes davon abhängt, dann kann frau den mann auch mal bewusst gewinnen lassen.
frau weiss natürlich, wer eigentlich das stärkere geschlecht ist.
liebe grüsse
cosmic.