Hallo Ihr,
vielleicht wissen es einige schon, ich habe 2 Katzen. Sie sind so unterschiedlich, wie sie nur sein können.
Ich liebe meine Katzen, gerade weil sie so unterschiedlich sind. Doch nun zu der Geschichte.
Wir bekommen Nachwuchs!
Ein kleines schwarzes Kätzchen in der Tierklinik. Halbverhungert und traurig sitzt es in seinem Käfig. Mauzt kläglich vor sich hin. Kann sich weder auf seine Augen, noch auf seine Nase verlassen, denn es ist krank. Katzenschnupfen hat die eine Frau im weißen Kittel gesagt.
Immer kommen Menschen, wollen schauen, ob ein Tier ihnen gefällt. Das schwarze Kätzchen ist nicht dabei. traurig und einsam fühlt es sich. Genau wie vor der Zeit im Käfig, als es im schwarzen Plastiksack im Busch lag und jeder daran vorbeiging. Es mag nicht fressen, es will dahin, wo es warm ist. Dahin wo es beschützt wird und gesund werden kann.
Als es an dem Morgen aufwacht, ist da wieder die Hoffnung, dass es jemand mitnimmt, ihm ein zu Hause gibt. Es wartet.
Eine Familie kommt am späten Abend, es wird schon dunkel. Es hört das Mädchen, dass immer Futter bringt mit ihnen reden. Da stehen sie plötzlich vor dem Käfig und sehen es an. Da sind plötzlich große graue Agen, die das kleine schwarze Kätzchen nachdenklich anschauen und es fasst sich ein Herz. Es mauzt ganz laut und zwängt sich durch die kleine Gitteröffnung. Fast schafft das Kätzchen es, aber da kommt das Mädchen und drückt es sanft zurück. Dann ist es wieder allein.
Als es Tage später morgens aufwacht, weiß es nicht, dass es der letzte Tag sein wird, den es im Käfig verbringen muß. Wieder wird es Abend und wieder waren Menschen dagewesen, aber niemand hat sich für das kleine ranke schwarze Kätzchen interessiert. Da ist plötzlich ein Mann mit einem Korb. Es will nicht in den Korb. Angst.
Frische Luft weht ihm um die Nase. Es muß niessen und die Blase ist auch schon wieder voll. Das Kätzchen kann nichts sehen, denn es ist dunkel. Es hört die Worte. Es kann nicht vertrauen.
Die Korbtür geht auf. Ganz unsicher schaut es heraus. Mauzt fragend. Da sind wieder die nachdenklichen grauen Augen. Sie kommen näher und plötzlich sind sie ganz anders. Das Kätzchen will weg. Da sind kleine Menschen und die sind laut.
Zu den grauen Augen gehört eine Hand. Das Kätzchen duckt sich, aber die Hand ist ganz vorsichtig und hebt das Kätzchen hoch. Es wird getreichelt und plötzlich weiß es, dass es zu Hause ist, in Sicherheit.
Es wird neugierig und schaut sich um. Überall sind so viele interessante Dinge. Die grünen Dinger da am Baum, ob die wohl schmecken?
Obwohl meine schwarze wunderschöne Katze sich seit 2 Jahren einer guten Gesundheit erfreut, und sie weiß, dass sie geliebt wird, ist sie mißtrauisch geblieben. Die Medikamente, die ich ihr damals verabreichen mußte, damit sie wieder gesund wird, hatte die folge, dass sie sich kaum anfassen lässt. Nur wenn sie merkt, dass sie sicher ist und es ruhig in der Wohnung ist, dann kommt sie schmusen.
Sie ist eine Katze und stellt sehr viel Unsinn an, zeigt mir sehr unsanft, wenn ihr was gegen den Strich geht, aber merkt, wenn es mir nicht gut geht und ist dann an meiner Seite.
Warum ich das hier schreibe?
Wir haben jetzt noch einen Mitbewohner. Ein kleiner Kater. Der durfte bei seiner Mutter aufwachsen. Hat von Anfang an Liebe bekommen. Er ist ein Kuschelkater. Aber das ist nicht der Grund.
Ich hatte eine Diskussion mit einer Bekannten. Sie meinte, der Kater würde ihr besser gefallen, weil man ihn hochnehmen kann und er beißt auch nicht. Sie mag meine Katze nicht. Mir ist das eigentlich egal, denn für die Katze ist nur wichtig, das wir sie lieben und respektieren, so wie sie ist.
Mich stört aber die Oberflächlichkeit, mit der Tiere und Menschen abgeurteilt werden. Nur weil jemand unseren Vorstellungen nicht entspricht dürfen wir ihn nicht ausgrenzen.
Das wollte ich euch erzählen.
Eure Murmel