oxana_12753055Hi lily,
ein Problem ist ganz einfach, dass sich alles Handeln um die Täter dreht.
Die Opfer bleiben oft sich selbst überlassen.
Ich weiß nicht, wie ich gehandelt hätte, wenn meinem Kind -es war damals 1 Monat alt- etwas passiert wäre.
Aber egal was man tut, man muß mit seinen Taten leben, man muß sie aushalten - sein Leben lang.
Mir fällt es schon schwer, damit zu leben, Jemanden ungewollt mit Worten verletzt zu haben. Ich könnte es niemals aushalten, einem anderen Menschen das Leben zu nehmen.
Bei den Tätern wird alles genau durchleuchtet:
Die Kindheit, die Eltern und alles Schlimme, was diesen "armen" Menschen zu dem hat werden lassen, der er geworden ist.
Die Opfer bleiben dabei oft sich selbst überlassen.
Ich werde niemals vergessen, wie elend allein ich mich damals zur Zeit der Verhandlung gefühlt habe.
Ich vergesse auch nie, wie schlimm es war, als mein Ex aus dem Knast entlassen war, und ich mit Morddrohungen gelebt habe.
Aber am Schlimmsten war für mich, daß mir nicht einmal die Polizei gehofen hat, weil ja noch nichts passiert sei. Und die Drohungen kamen ja auch nur telefonisch.
Es ärgert auch mich maßlos, daß Unterschlagung und andere derartige Verbrechen höher bestraft werden, als Mord, Todschlag, Vergewaltigung, Mißbrauch u. Ä.
Aber wie bestraft man einen Menschen, der einem Anderen etwas so Schlimmes angetan hat?
Wie verhindert man, daß die Täter mit Haß und Wut ins Leben entlassen werden, und dann einfach genauso oder noch schlimmer wie vorher weitermachen?
Für mich sind die Opfer wichtiger.
Sie brauchen Unterstützung und Beistand, so wie jetzt die Familie dieses kleinen Jungen.
Ich fühle mich schon so ganz elend, wie erst muß es denjenigen gehen, die ihn kannten, ihn liebten, ihn aufzogen und mit ihm spielten?
Wie fühlen sich die Menschen, die ihn umsorgten, die ihn pflegten, wenn er krank war?
Mein Herz weint mit ihnen und ich finde keine tröstenden Worte.
Bei allem darf man aber auch nicht vergessen, daß der Täter auch seine Familie zu Opfern gemacht hat.
Wie fühlt man sich, wenn sein Kind so etwas getan hat?
Ich weiß es nicht, aber ich mag auch nicht darüber nachdenken. Es ist so schon grausam genug.
Ich bin glücklich darüber, daß es meinem Kind gut geht und hoffe, daß sie niemals etwas so Schlimmes erleben muß.
lg
alexea