Ich persönlich denke,
daß alles, was in den Bereich "Kultur" fält, immer Geschmackssache ist.
Es gibt sicher Filem, Bücher, Bilder, Musik, die so gut sind, daß sie von nahezu allen Menschen als eben "gut" empfunden werden, auch wenn es nicht unbedingt dem eigenen Geschmack entspricht.
Genauso gibt es Dinge, die rein handwerklich so schlecht gemacht sind, daß nur wenige Menschen sie als gut oder schön empfinden.
Aber der größte Teil, ein riesiges Mittelfeld, fällt wohl in den Bereich der persönlichen Vorlieben.
Wo sollen denn auch die Kriterien für ein objektives Urteil herkommen?
Selbst, wenn jemand festlegt, unter welchen Umständen etwas gut oder schlecht ist, sind daß doch ganz persönliche Kriterien, die für einen anderen Menschen vielleicht gar nicht nachvollziehbar sind!
Dazu habe ich persönlich den Eindruck, daß alles als Kunst bezeichnet wird, das niemand versteht.
Wenn man es nicht einordnen kann, muß es wohl Kunst sein - und das regt mich gaaaanz oft auf!
Ich möchte dazu ein Beispiel aus der Literatur geben: "Finnegans Wake" von James Joyce.
Hat jemand mal versucht, das zu lesen???
Angeblich eines der bedeutendsten Werke des letzten Jahrunderts - von nahezu allen Kritikern so eingeordnet.
Dabei ist es einfach nur unsinnig, sterbenslangweilig, schrecklich konstruiert - zumindest aus meiner Sicht!
Ich glaube, es gibt viele Autoren, die zuhause sitzen und sich darüber kaputt lachen, daß ihr Schwachsinn so hochgelobt ist, weil ihn niemand verstanden und als Schwachsinn eingeordnet hat!
Von Arthur Miller ist bekannt, daß er sich offen darüber amüsert hat, was die KLritiker alles in seine Werke interpretiert haben. Lauter Dinge, die er beim Schreiben überhaupt nicht bewußt so formuliert hat.
Da werden Metaphern gesehen, wo keine sind, da wird gedeutet, wo nichts zu deuten ist.
Und schon wird aus einem Mittelklasse-Geschreibsel hohe Kunst!
Liebe Grüße, harter Kern