Nur den Kopf nicht hängen lassen
Hallo!
Ich habe den Eindruck, dass dein Verhalten Ausdruck von Unsicherheit ist.
Du möchtest etwas, bekommst es aber nicht, und fühlst dich dadurch zurück gestossen und weißt nicht, wie du damit umgehen solltest.Erinnern dich solche Momente vielleicht indirekt an Erfahrungen, die du mit deinen Eltern gemacht hast?
In solchen Situationen kannst du ja für dich selbst überlegen "Will/Brauche ich das denn wirklich?Wie wichtig ist es mir, das (was auch immer es sein mag) zu bekommen?"
Wenn es dir wirklich wichtig ist, kannst du versuchen, der anderen Person in einem normalen Gespräch zu erklären, warum es dir wichtig ist.Jeder Mensch hat seine Prinzipien und Ansprüche, und wenn einem etwas wirklich wichtig ist, hat man ein Recht darauf, dies zu äußern.
Solltest du aber erkennen, dass du etwas nur willst, um deinen Willen durchzusetzen, solltest du versuchen, deinen Partner zu verschonen. Halte dir vor Augen, dass er dein Freund und nicht dein Vater ist. (das musste ich übrigens auch lernen ;-) ). Dazu gehört natürlich, auch in einer Beziehung Eigenverantwortung zu übernehmen.
Möchtest du, dass er, ähnlich wie du früher, um deine Liebe und Anerkennung kämpfen muss?Wenn er nicht macht, was du willst setzt du ihn durch Schmollen auf "Liebesentzug".
Mach dein Wohlbefinden nicht von deinem Partner abhängig und führe dir in "Schmoll-Momenten" vor Augen, was er sonst alles für dich tut und warum du dich in ihn verliebt hast.
Wenn es dir nicht gut geht, musst du nicht darüber sprechen.
Ein kurzer Hinweis wie "Mir gehts heut nicht so gut, aber es hat nichts mit dir zu tun" reicht vollkommen aus, damit dein Partner weiß, dass nicht er schuld ist an deiner Stimmung ist.
Hast du aber das Bedürfnis danach, mit jemandem darüber zu sprechen ist das total in Ordnung!So etwas sollte doch Bestandteil einer Beziehung sein. Du kannst ja erzählen, was dich beschäftigt und dich mit deinem Partner austauschen.
Lass den Kopf nicht hängen ;-)
Einen wichtigen Schritt hast du ja schon hinter dir.
Du hast erkannt, dass du ein Problem hast und hast auch eine wahscheinliche Ursache dafür gefunden.
Doch so lange du dich nicht bewusst mit deiner Kindheit auseinander gesetzt hast und dir bewusst ist, dass du nicht schuld am Verhalten deiner Eltern bist und du ein Recht auf eine glückliche Beziehung hast, wird dir vieles schwer fallen.
Beschäftige dich doch mal mit folgenden Fragen:
Wer bin ich?
Wer möchte ich sein?
Wie sehen mich andere?
was erwarte ich mir von einer Partnerschaft?
Wie sollte mein Partner sein?
Was muss ich dafür tun, dass eine Beziehung funktionieren kann?
Warum waren meine Eltern so zu mir?
Möchte ich so werden wie meine Eltern?
Was kann ich dagegen tun?
Du lebst im Moment allein, was der beste Zeitpunkt für einen "Selbstfindungstripp" ist. Du kannst dich mit dir ausseinander setzen, ohne dass dich jemand dabei stört.
Nutze diese Zeit!
Wenn du aber den Eindruck hast, alleine nicht mehr weiter zu kommen, kannst du natürlich wieder ins Forum schreiben und/oder dir Hilfe bei einem Psychotherapeuten holen. Dessen Beruf ist es, Menschen dabei zu helfen, sich selbst besser kennen zu lernen und in gewissen Dingen alternative Verhaltensweisen zu finden.
Auch du hast es verdient, glücklich zu sein!
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen.Viel Glück!
LG, Sans