Liebe oder nur Vermissen
Hallo ihr Lieben,
mir geht es gerade ziemlich bescheiden. Umso glücklicher wäre ich also, wenn jemand mir Tipps, oder Anregungen geben könnte.
Ich (21, w) habe immer mal wieder Zweifel an meiner Beziehung gehabt. Allerdings immer im kleinen Rahmen. Habe diese auch schnell wieder verworfen, weil ich weiß, dass ich generell vom Typ Mensch her ein Zweifler und Grübler bin.
Mein Freund (28), oder Nicht-mehr-Freund ist ein wahnsinnig toller Mensch. Am Anfang war es echt schwer mit ihm, weil es für ihn eben nicht die erste Beziehung war, wie bei mir. Dadurch ist er sehr vorsichtig an die ganze Sache gegangen. Skeptisch trifft es auch. Aber mit der Zeit hat sich alles eingespielt. Inzwischen vergöttert er mich. Natürlich gibt es Dinge an ihm, die mich stören, aber keine gravierenden. Ich mag ihn wirklich so sehr (dass ich schon wieder heulen muss).
Im Mai 2013 (da waren wir knapp 9 Monate zusammen) dann der erste Schock: ich hatte wirklich richtige Panik und die Vermutung, dass die Gefühle für meinen Freund nicht mehr stimmen. Als ob die Liebe weg wäre. Ich muss ehrlich sagen, dass ich sowieso nicht die Person bin, die mit Liebesschwüren um sich wirft. Dazu bin ich nicht mutig genug und Taten sagen manchmal ja auch mehr als Worte. Das ganze war zu einer Zeit, in der in dem Leben meines Freundes und indirekt somit auch bei mir große Veränderungen anstanden. Ich war extremen Stress ausgesetzt und konnte die Situation nicht mehr händeln. Dachte, meine Gefühle sind hinüber. Ich beendete die Beziehung unter größten Schmerzen. Ich vermisste ihn, ihm ging es auch beschissen. Wir schrieben weiterhin, trafen uns für unverbindlichen Sex. Beim nächsten Mal um Sex zu haben, um anschließend zusammen zu kochen, um dann einen Film zu gucken... Kurz, alles war wie vorher. Esrt nicht ausgesprochen, dann aber schon, und es fühlte sich wieder verdammt gut an. Wir hatten auch beide gemerkt, dass das nur mit dem Sex nicht klappt.
Dann hatte ich noch eine leichte Krise im Oktober, weil ich von Zuhause auszog, und wieder eine große Veränderung anstand. Legte sich aber alles relativ schnell wieder.
Und nun sitze ich hier heulend, und weiß einfach nicht weiter. Zwischen diesen Phasen war ich meistens glücklich. Wir hatten auch Diskussionen, aber insgesamt war die Beziehung sehr harmonisch. Aber Zweifel hatte ich immer mal wieder: Liebst du ihn wirklich? Hast du bloß Angst vorm Alleinsein? Oder hast du Mitleid mit ihm? Daneben gibt es dann immer andere extreme Phasen, in denen ich mir sicher bin, dass ich ihn liebe, aber immer Angst hatte, etwas zu verpassen. Weil er mein erster Freund ist.
Generell habe ich ständig Angst, was meine Beziehung betrifft: Angst, dass ich mich in wen anders verliebe, Angst meine Gefühle zu ihm zu verlieren.......gefolgt von der Angst, mich schon in wen anders verliebt zu haben.
Und jetzt hocke ich für vier Monate im Ausland. Es ist erst meine zweite Woche hier. Anfangs hatte ich Angst (ja, da ist sie schon wieder), meinen Freund nicht zu vermissen. Hat sich aber gelegt, weil ich ihn vermisse. Nur die letzten Tage habe ich wieder das Gefühl, ihn nicht zu lieben. Ich finde ihn toll, klasse, kann mir mein Leben nicht ohne ihn vorstellen, aber ich spüre keine Liebe. Ich habe ihm geschrieben, und das war es jetzt, glaube ich. Ich vermisse ihn schrecklich. Aber die Angst, dass ich ihn nicht liebe, und nur mit ihm zusammen bleibe, weil ich ihm, aber auch mir nicht weh tun will, ist zu groß. Ich verstehe das nicht, ich will ihn einfach nur so sehr lieben, wie er mich.
Was haltet ihr davon? Sollte ich mir Hilfe suchen? Oder gestehe ich mir nicht ein, dass es nicht passt?