Antwort auf deinen beitrag
Hallo bzw. salam.
(schreibe jetzt alles klein weil ich keine lust hab so viel zu tippen).
erstmal zu meiner Person: ich bin 19 jahre alt und eine hier in deutschland aufgewachsene afghanin bzw. muslima. Ich bin übrigens eine praktizierende muslima, d.h. ich bete und faste (ach auserhalb von ramadan ) und setze mich auch in anderen situationen mit meiner religion auseinander. aber ein kopftuch trage ich nicht.
Du hast in dem punkt, in welchem du erwähnst, dass afghaninen nicht allzuoft einen nichtafghanen heiraten dürfen recht. zweifelfrei. das finde ich auch persönlich schade , da das kultureller stuss ist und nichts mit unserer religion zu tun hat, denn der islam kennt keine nationalität. Siehe prophet Bilal.
Und du hast auch recht damit, dass nichtislamische einwohner afghanistans unterdrückt werden. und obwohl mein glaube, der islam, von dem der in afghanistan lebenden sikhs und hindus weit weit entfernt ist vom inhalt her, empfinde ich mit ihnen mitleid. Es tut mir auch weh, dass in afghanistan Buddhastatuen zerbombt wurden, da sie unser schönstes kulturerbe bildeten.
aber eins möchte ich dir sagen: afghanistan hat keine und hatte noch NIE eine christliche Kultur. Bei allem Respekt, aber die afghanen, die heutzutage dort zum christentum konvertieren, tun das, um hier über missionierschulen asyl beantragen zu können oder weil sie analphabeten und leicht überzeugbar sind. mit solchen Menschen,v.a. den missioniersleuten, die in afghanistan eine art neokolonialismus vorantreiben und uns etwas anzwingen, was in ihrer heimat niemand mehr praktizieren will, weil da alle agnostiker oder atheisten sind, finde ich barbarisch.
Und sag bitte nicht, dass sich afghanistan im Jahre 1500-1800 nach europäischem Stand befindet. Ich war zweimal in afghanistan und meine familie dort kommt nur aus der mittelschicht, einige aus der oberschicht. selbst bei den mädchen aus der unteren mittleschicht ist es mittlerweile normal, daheim und auf hochzeiten den kürzesten Mini anzuziehen, und tonnenweise make up aufzutragen, selbst wenn der papa und die mama zehn mal die pilgerfahrt nach mekka unternommen haben.
so freizügig wie die leute dort drüben manchmal sind, so werden die europäer selbst nicht in zwei generationen sein. dasselbe gilt auch für iraner und türken.
Das einzige an unserem land, was uns so hängengeblieben darstellen lässt, sind die afghanische korruption, die infrastruktur, intoleranz gegenüber den ethnien und die behandlung der frauen.
und glaub mir, wenn du historisch etwas mehr informiert wärst, würdest du nicht den islam dafür verantwortlich machen für unsere zurückgebliebenheit.
ps: ich und meine familie, wir sind alle praktizierende muslime, studieren alle, machen auslandssemester auch als FRAU und ziehen vor der ehe aus und keinen juckts ob wir nun einen afghanen oder nichtafghanen heiraten. es tut mir leid für dich, dass aus deinem umfeld die afghanischen "Muslime" , v.a. die männer abends auf die piste gehen und ihren kleinen schwestern nix erlauben. das kenne ich alhamdulilah nicht.