Hallo zusammen,
zunächst möchte ich Euch sagen, dass ich noch nie ein solches Forum genutzt habe, bisher dachte ich nämlich immer, ich stünde mit beiden Beinen im Leben, bin verwurzelt und habe so etwas nicht nötig. Wie man sich doch irren kann.
Also: Ich bin 42 Jahre alt und seit fast 20 Jahren mit meiner Frau zusammen. Seit 2003 sind wir verheiratet. Ich bin eine treue Seele und nie fremdgegangen. Auch nicht in den vergangenen Jahren, die wirklich sehr, sehr schwer für mich waren (rein beziehungstechnisch). Ich hatte natürlich auch sehr viele sehr schöne Momente, das Unglücklichsein verbinde ich nur mit der Beziehung. Weshalb? Nun, meine Frau ließ einfach keine Nähe zu, überhaupt nicht. Seit der Geburt meines geliebten Sohnes 2006 hatten wir auch keinen Sex mehr. Das ist aber gar nicht mal das Problem. Damit kann ich leben, auch, wenn mir das sehr schwer fällt. Denn trotz allem haben wir sehr viel gemeinsame Interessen. Wir haben ein Superhaus, ein Kanadahaus, in welches all mein Erspartes und auch (m)ein Erbe floss (ca. 100.000 Euro). Natürlich stehe ich nicht im Grundbuch, denn das Grundstück ist wiederum ein Erbe meiner Frau. Wir haben allerdings einen Notarvertrag. Das jedoch nur am Rande. Reisen, gutes Essen, Musik sind weitere gemeinsame Leidenschaften. Meine Frau ist attraktiv, sehr kreativ, eine starke Persönlichkeit. Ich meine zu wissen, ich liebe sie noch. Nur hatte sie seit der Geburt unseres Sohnes eine Beziehung mit einem anderen Mann, scheinbar regelmäßig Sex mit diesem (in meinem Bett!) und überhaupt sich laut eigenen Worten komplett von mir entfernt. Ich hatte es die ganze Zeit über befürchtet, jedoch nicht in diesem Ausmaß. Durch ihr Verhalten und durch einen dummen Zufall habe ich all das herausgefunden. Sie hat dies auch alles bestätigt. Nun ist es so, dass der andere Mann nach all der Zeit ein schlechtes Gewissen hat als auch eine andere Frau kennenlernte, mit der er wohl nunmehr zusammen ist. Für uns stellt sich die Frage, was nun? Ich würde am liebsten ausziehen, bin jedoch Fernpendler und fahre täglich mehr als 1h pro Strecke zur Arbeit. Der Grund für dieses Strapaze liegt auf der Hand: Meine Familie. Tochter (19 Jahre), Sohn (7 Jahre), Frau, Hund ;-). Wenn ich nun ausziehen würde bzw. müsste für die Zeit der Kontaktsperre, dann wohl Richtung Arbeitsplatz. Dort allerdings fühle ich mich sauunwohl, ich habe keinerlei Kontakte dort. Auch wollen wir unseren Sohn, den wir beide über alles lieben, nicht mit einem solchen Müll beladen. Also bleibt wohl doch nur das Gästezimmer daheim. Ich brauche aber irgendwie Hilfe, ich stehe dieses Warten nicht durch, noch dazu möchte ich mich auch nicht im Ton vergreifen und alles noch schlimmer machen. Heute früh sagte ich nur zu meiner Frau, sie könne ihr Fickbett alleine machen. Sehr, sehr dumm, ich weiß. Aber meine Gefühle gingen mit mir durch. Ansonsten war und bin ich jedoch sehr ruhig und erwachsen momentan. Nur wandelt sich meine Trauer gerade in Wut, meine Gefühle spielen verrückt. Ich brauche einfach Unterstützung, damit ich denen, die ich liebe, nicht weh tue und ich eine reale Chance auf einen Neubeginn dieser so kaputten Beziehung habe. Kann mich in den kommenden Wochen jmd an die Hand nehmen und mir helfen? Ich zittere die ganze Zeit über, habe seit fünf Tagen nichts gegessen, weil mir kotzübel wird, ich weiß einfach nicht weiter!!!
Kummerhummer