Hallo ihr Lieben!
Ich brauche dringend einen Rat, was meine Beziehung angeht.
Mein Freund (25, Student im 3. Master-Semester) und ich (19, Studentin im 3. Bachelor-Semester) sind seit knapp einem Jahr zusammen.
Obwohl ich schon vor ihm Freunde hatte ist er der erste, von dem ich wirklich sagen kann, dass ich ihn liebe. Und er ist echt toll als Partner, er bringt mich zum lachen, hört mir zu, steht immer 100%ig hinter mir und unterstützt mich, er ist mein Fels in der Brandung und ich weiß, dass ich mich immer auf ihn verlassen kann. Er ist auch der ehrlichste Mensch, den ich kenne. Eigentlich alles perfekt, oder?
Tja, wäre da nicht sein Computer, a.k.a. mein größter Feind. :pcbreak: Mein Freund spielt MMOs, also "Massively Multiplayer Online Role-Playing Games" (wie ich jetzt gelernt habe). Zur Zeit spielt er Final Fantasy XIV und noch einige kleinere Internet-Spiele wie "Die Stämme". Ich finde es ja schön, dass er daran so viel Spaß hat, und ich weiß auch, dass er nicht der schlimmste Fall ist. Er würde niemals einen Abend mit Freunden wegen seinem Computer absagen. Aber trotzdem leide ich zur Zeit ziemlich unter der ständigen Zockerei.
Ein typischer Abend sieht bei uns so aus: er sitzt vor dem Computer, stundenlang, die Spielgeräusche und die nervtötenden Stimmen seiner Mitspieler schallen über die Stereoanlage während ich auf der Couch sitze und versuche, den Fernseher so laut zu stellen, dass ich noch etwas verstehen kann. Dann sitze ich da und hoffe, dass er in seinen 2-minütigen Spiel-Pausen vorbeikommt und mir einen Kuss gibt, vielleicht sogar zwei Sätze mit mir wechselt. Irgendwann gegen zwölf oder eins, wenn ich schon längst auf der Couch eingeschlafen bin, wird es plötzlich angenehm still, der Computer ist aus, mein Freund weckt mich und wir gehen zusammen ins Bett, wo der Fernseher noch eine Zeit lang läuft, bevor er (müde vom vielen Zocken) einschläft. Am nächsten Morgen dauert es dann keine 10 Minuten nach dem Aufwachen, da hat er seinen Laptop in der Hand und muss "unbedingt noch ein Paar Sachen beim Spiel xy regeln".
Und so sieht das in 90% der Fälle aus. Und es macht mich fertig. Ich fühle mich dann so wertlos, weil er lieber stundenlang auf seine Bildschirme starrt,als mit mir Zeit zu verbringen. Und dann gibt es plötzlich wieder Momente, in denen ich mir vorkomme, als wäre ich für ihn der wertvollste Mensch auf der ganzen Welt. Ich hab das bis jetzt nur sehr vorsichtig angesprochen, weil ich Angst habe, dass er mich für eine Klette hält oder meine Reaktion überzogen findet. Deswegen hab ich meistens nur geschmollt, tief durchgeatmet und mir das Problem selber schön geredet. Aber das kann ja nicht so weitergehen, oder?
Deswegen meine Frage(n) an Euch:
Wie mache ich ihm klar, dass ich gerne ein bisschen mehr Zeit mit ihm hätte?
Oder steigere ich mich tatsächlich in etwas hinein und klammere zu sehr an ihm?
Ist vielleicht jemand in einer ähnlichen Situation (gewesen)?
Vielen Dank schon mal! :love:
LG anamilia