Die teuflische Hand!
:arrow: Kulturell gesehen....
Im Lateinischen bedeutet "scaevus" neben "links, linkshändig" auch "schädlich, ungünstig, schlecht".
In manchen Stämmen Ghanas dürfen Linkshänder keine Könige werden.
Die Irokesen glauben, dass alles Unheil vom linkshändigen Zwillingsbruder ihres rechtshändigen Schöpfers ausgehe.
Im frühen Japan konnte sich ein Mann scheiden lassen, wenn er entdeckte, dass seine Frau Linkshänderin war.
In einigen osteuropäischen Sprachen ist "Linkshänder" ein Synonym für "Dieb" oder "Betrüger".
Im arabischen Raum gilt die linke Hand zu Recht als "unrein".
Viele Piraten hatten statt einer linken Hand einen Haken, da sie sich die linke Hand abgebissen hatten. Sie konnten schlichtweg nicht ertragen, dass es nicht die Rechte war.
:arrow: In der Wissenschaft gibt es auch ähnliches, wer hätte das gedacht:
Cesare Lombroso, italienischer Kriminologe, 19. Jh.:
"Linkshändigkeit ist ein Merkmal der Degeneration."
Abram Blau, amerikanischer Psychoanalytiker, 20. Jh.:
"Linkshändigkeit ist vergleichbar mit Widerspenstigkeit beim Essen oder der Verdauung, Zurückbleiben in der Sprachentwicklung und allgemeinen Perversionen, sofern ein Kind mit seinen begrenzten Ausdrucksmitteln sie zeigen kann."
Sir Cyril Burt, englischer Kinderpsychologe, 20. Jh.:
"Sie (linkshändige Kinder, Anm. der Verfasserin) schielen, sie stottern, sie schlurfen und taumeln, sie watscheln wie Robben auf dem Land. Sie sind linkisch im Haus und ungeschickt in ihren Spielen, Tölpel und Pfuscher auf der ganzen Linie."
Wilhelm Fließ, deutscher Arzt und Biologe, 20. Jh.:
"Wo Linkshändigkeit vorhanden, erscheint auch der gegensätzliche Geschlechtscharakter betont. Dieser Satz ist nicht nur ausnahmslos richtig, sondern es gilt auch seine Umkehrung: wo ein Weib mannähnlich, oder ein Mann weibähnlich ist, da findet sich eine Betonung der linken Körperhälfte. Wer das weiß, hat die Wünschelrute zur Auffindung von Linkshändigkeit. Diese Diagnose stimmt immer."