Buddhismus
Hallo, ich heiße Harald, bin Jahrgang 1950, Protestant, und beschäftige mich seit ca. 8 Jahren mit den Weltreligionen. Mit 15 Jahren habe ich mir noch keine Gedanken über andere Religionen gemacht und ab und zu einen Gottesdienst besucht. Meine Recherchen in den vergangenen Jahren haben dazu geführt, dass ich mit von der Kirche abgewendet habe. Allerdings habe ich mich erst in diesem Jahr entschlossen, aus diesem Verein auszutreten. Gründe dafür gibt es mehr als genug. Es sind nicht nur Bücher von Otto von Corvin (Der Pfaffenspiegel, 1845), Karlheinz Deschner (Kriminalgeschichte des Christentums), die mich veranlasst haben, der Kirche den Rücken zu kehren, sondern vor allem Bücher von Theologen wie Hubertus Mynarek, Hort Herrmann, Gerd Lüdemann, David Rice, Uta Ranke-Heinemann, Peter de Rosa u.a.
Die Scheußlichkeiten des Alten Testaments könnte man im Zweifel noch als Literatur abtun, sie haben sich vielleicht in der Mehrzahl der Fälle doch nur in den Köpfen der Verfasser abgespielt. Die Verbrechen der Kreuzzüge, der Inquisition, der Missionierung Lateinamerikas, der päpstlichen Sklavenhalterei, die jahrhundertelange meist grausame Verfolgung Andersdenkender und Andersgläubiger sind tatsächlich geschehen und mit unfassbaren Leiden von Menschen verbunden, die nur eins wollten: auch leben. Die unbestreitbare Tatsache, dass die christliche Botschaft bis heute ungezählten Millionen Menschen Trost und Halt bedeutet, kann keine Rechtfertigung sein für die Millionen Opfer, die diese Lehre andererseits im Gefolge hatte. Begründet werden diese Opfer mit der Verpflichtung zur Verteidigung und zum Erhalt der reinen göttlichen Lehre, gefährdet durch Ungläubige und Abtrünnige, verteidigt durch Papst und die heilige Kirche. Nicht genug, dass die Kirche über Jahrhunderte schwere Schuld auf sich geladen hat, sie hat auch dafür gesorgt, dass ihre Verantwortung möglichst vertuscht, bagatellisiert oder durch Geschichtsklitterung anderen in die Schuhe geschoben wurde. Ihr zugefügtes Unrecht dagegen wurde übertrieben und dramatisiert.
Ein weiterer Gipfel der Perversion stellte der ebenfalls etwa 500 Jahre wütende Hexenwahn dar. Die Hexe galt als Mensch gewordener Teufel. Historiker schätzen, dass diesem Wahn europaweit zwischen einigen Hunderttausend bis zu einer Million Menschen zum Opfer fielen, hauptsächlich Frauen, seltener Männer, aber auch Kinder und Geisteskranke.
Das aktuelle Thema, die Missbauchsfälle der Katholischen Kirche, haben deutlich gemacht, dass es die Kirche immer verstanden hat, Verbrechen zu vertuschen oder gar zu leugnen.
Ein ganz anderes Thema, mit dem ich mich beschäftige, sind die Kirchenfinanzen. Der Diebstahl am Steuerzahler durch Staat und Kirche von ca. 14.000.000.000,- jedes Jahr!
Wussten Sie, dass die Bundesrepublik Deutschland jedes Jahr mit Subventionen von über 14 Milliarden Euro die Kirchenfinanzen mästet? Dass also wir alle, die Bürger dieses Landes, dieses Geld bezahlen, gleich welchen Glauben wir haben? Muslim, Jude, Atheist, Konfessionsloser ... jeder bezahlt mit seinen Steuern diese Milliardensubventionen mit. Zusätzlich zu diesen Unsummen erhalten die Kirchen jedes Jahr noch ca. 9 Mrd. Euro an Kirchensteuern, die der Staat für sie einzieht. Und noch einmal zusätzlich erhält die Kirche, dieses milliardenschwere goldene Kalb, über 10 Mrd. Euro jährlich für die kirchlichen Sozialeinrichtungen, die der Staat zu weit über 90% finanziert.
Feindesliebe: Prominente Christen diffamieren Agnostiker und Atheisten
Meisner, Dr. Joachim (Kardinal, Erzbischof von Köln):
Nur ein gläubiger Mensch wird auf Dauer ein friedfertiger Zeitgenosse bleiben.
Silvesterpredigt, Kölner Dom,31.12. 1992
Einen Gott lobenden Soldaten kann man guten Gewissens Verantwortung über Leben und Tod anderer übertragen ... in betenden Händen ist die Waffe vor Mißbrauch sicher.
Zum Christentum noch zwei meiner Lieblingszitate:
Das Neue Testament ist ein Manifest der Unmenschlichkeit, ein groß angelegter Massenbetrug; es verdummt die Menschen, statt sie über ihre objektiven Interessen aufzuklären.
(Joachim Kahl, dt. Theologe und Philosoph, *1941
Ich verurteile das Christentum, ich erhebe gegen die christliche Kirche die furchtbarste aller Anklagen, die je in Ankläger in den Mund genommen hat. Sie ist mir die höchste aller denkbaren Korruptionen...sie hat aus jedem Wert einen Unwert, aus jeder Wahrheit eine Lüge, aus jeder Rechtschaffenheit eine Seelen-Niedertracht gemacht... Ich heiße das Christentum den einen großen Fluch, die eine große innerlichste Verdorbenheit, den einen großen Instinkt der Rache, dem kein Mittel giftig, heimlich, unterirdisch, klein genug ist - ich heiße es den einen unsterblichen Schandfleck der Menschheit.
(Friedrich Nietzsche, dt. Philosoph, 1844-1900)
Meine Einstellung zum Islam gibt am besten ein Zitat von Voltaire (französischer Philosoph und Schriftsteller) wieder:
Der Koran lehrt Angst, Hass, Verachtung für Andere, Mord als legitimes Mittel zur Verbreitung und zum Erhalt dieser Satanslehre, er redet die Frauen schlecht, stuft Menschen in Klassen ein, fordert Blut und immer wieder Blut. Doch dass ein Kamelhändler in seinem Nest Aufruhr entfacht, dass er seine Mitbürger glauben machen will, dass er sich mit dem Erzengel Gabriel unterhielte; dass er sich damit brüstet, in den Himmel entrückt worden zu sein und dort einen Teil jenes unverdaulichen Buches empfangen zu haben, das bei jeder Seite den gesunden Menschenverstand erbeben lässt, dass er, um diesem Werke Respekt zu verschaffen, sein Vaterland mit Feuer und Eisen überzieht, dass er Väter erwürgt, Töchter fortschleift, dass er den Geschlagenen die freie Wahl zwischen Tod und seinem Glauben lässt: Das ist nun mit Sicherheit etwas, das kein Mensch entschuldigen kann, es sei denn, er ist als Türke auf die Welt gekommen, es sei denn, der Aberglaube hat ihm jedes natürliche Licht des Verstandes erstickt.
Ich habe mir natürlich auch die Mühe gemacht den Koran komplett zu lesen (Übersetzung von Max Henning).
Kurz zum Buddhismus:
Der Buddhismus hat den Ruf, friedlich und gewaltfrei zu sein - gewaltfrei gegenüber anderen Religionen und Kulturen und gewaltfrei in der Anwendung der religiösen Praxis unter den eigenen Angehörigen. Der genaue und historische Blick kann diese Einschätzung weitgehend bestätigen.
Ganz problemlos und harmonisch ging es aber in der Geschichte des Buddhismus auch nicht zu.
Entgegen der bemerkenswerten Friedlichkeit des Buddhismus nach außen, weist er nach innen durchaus eine Menge kleiner, gewalttätiger, ja kriegerischer Konflikte auf. Nicht nur, dass sehr früh schon verschiedene indische buddhistische Schulen miteinander in Streit gerieten, kam es in späterer Zeit insbesondere in den Mahayana-Ländern vor, dass sich Klöster und Mönchsgemeinschaften Kleinkriege gegeneinander lieferten und einige Klöster gar eigene Mönchsarmeen unterhielten (siehe auch: der zweifelhafte Erfolg, den die Shaolin-Mönche und ihre Kampfkünste heute weltweit genießen).
Allerdings und dies ist schon sehr viel gab es von ihm ausgehend keine religiös motivierte und organisierte Gewalt gegenüber anderen Religionen oder Weltanschauungen, keine Missionskriege, keine Zwangsbekehrung, keine Ketzerverfolgung, keine Inquisition, keine Hexenverbrennung, keine Kriege zwischen den eigenen großen Schulen oder Konfessionen (Theravada, Mahayana, Vajrayana). Missionarischer Fanatismus und Heiliger Krieg mit allein-seelig-machendem Anspruch gegenüber Un- oder Andersgläubigen waren und sind ihm fremd.
Die Gewaltlosigkeit des Buddhismus gegenüber anderen Religionen und Weltanschauungen brachte es allerdings auch mit sich, dass er in seiner langen Geschichte vielfach und im 20. Jh. gar in schlimmem Ausmaß Opfer von Gewalt und Verfolgung durch andere wurde (durch Hinduismus, Islam, Bön, Konfuzianismus, Christentum, Stalinismus, Maoismus, Pol Pot u.a.). Doch nie führte das jemals zu einer gewaltsamen Gegenwehr oder zu späteren Rachebestrebungen. Der Buddhismus war von Beginn unserer Zeitrechnung an 1000 Jahre lang die flächen- und bevölkerungsmäßig größte Religion der Erde, und hat durch die vielfach gewaltsame Ausbreitung des Islam und Christentum riesige Verbreitungsgebiete wieder verloren (Afghanistan, Pakistan, Zentralasien, Indien, Bangladesch, Indonesien). Dennoch gab es nie irgendwelche Ambitionen, diese Gebiete als angestammtes Heiliges Land zu betrachten und für sich wieder zurück zu erobern.
Dennoch ist der Buddhismus derzeit die einzige große Weltreligion, bei der keine nennenswerten gewalttätigen fundamentalistischen Gruppierungen oder ideologischen Strömungen zu finden sind. Und in allen interreligiösen Begegnungen bekennen die Vertreter der anderen Religionen, dass sie mit den Buddhisten die geringsten Schwierigkeiten hätten.
Buddhisten versuchen nicht, andere Menschen zu bekehren oder gar anderen ihre Religion aufzudrängen. Doch sie bemühen sich, die buddhistischen Lehren allen zur Verfügung zu stellen, die Interesse haben, und jeder kann sich davon so viel oder so wenig nehmen, wie er möchte.
Wenn Du mit dem Buddhismus liebäugelst, kannst Du sicher nichts falsch machen.
Das Ziel ist der Weg zum Glück, und zwar im Diesseits und nicht im Jenseits. Das Leiden ist zwar ein großer Bestandteil des Lebens, aber selbst im Leiden kann das Glück gesucht und gefunden werden. So nach dem Motto "Mach das Beste aus der Situation und zieh deine Lehren draus." Es gibt keinen Gott, der dich erlöst. Das muss jeder selber in die Hand nehmen.
Ich persönlich schätze jeden, gleich welcher Religion er angehört, solange er sich von Gewalt gegen Mensch und Tier und Diskriminierung von Andersgläubigen distanziert.
Ich wünsche Dir für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg bei Deinen Recherchen über den Buddhismus.
Harald