Hallo Zusammen,
ich weiss langsam echt nicht mehr weiter. Ich habe immer öfters Depressionen, Angstzustände und immer
weniger Energie. Dazu kommt noch, dass ich ständig das Gefühl habe nicht "Ich" zu sein. Aber egal was ich versuche,
es hilft nichts oder es zieht mich nur noch weiter herunter. Um meine unerträglichen Gefühle und Gedanken zu unterdrücken, mache ich ständig mehrere Dinge gleichzeitig was auch zu einem mittleren Nervenzusammenbruch geführt hat. Auch über 300 Stunden unterschiedlicher Psychotherapien haben nichts gebracht.
Um euch den Betreff näher zu erklären muss ich etwas weiter ausholen:
Meine frühesten Erinnerungen beginnen so mit ca. 4 Jahren. Schon damals wurde ich öfters von der Dorfjugend
verprügelt. Das hat sich bis ca. zur 8. Klasse fortgesetzt. Freunde hatte ich deshalb nur sehr wenige. Hin- und
wieder wurde ich auch von meinen Eltern geschlagen, wenn ich in ihren Augen etwas "verbrochen" hatte.
Ich hatte dann gehofft, dass ich in der höheren Schule einen Neuanfang machen könnte. Hier gab es zwar keine körperliche Gewalt mehr, dafür wurde ich ziemlich übel gemobbt. Ich bin täglich mit Angst zur Schule gegangen.
Mit Beginn der Pubertät habe ich mir natürlich auch mal eine Freundin gewünscht. Aber ich bin nur auf Ablehung
gestoßen. Irgendwann hatte ich es aufgegeben
und mich nur noch auf mein Studium konzentriert.
Eine Psychologin meinte es gut und hat mir geraten, mich doch mal "unverbindlich" im Internet nach einer Partnerin
umzuschauen. Ich habe auch zig Mails geschrieben. Nur spätestens wenn ich mein Bild geschickt habe, war die
Kommunikation meistens beendet.
Meine erste Freundin hatte ich dann erst Mitte 20. Ihr konnte ich allerdings gar nichts recht machen und sie hat
nur mit mir gespielt und zum Schluss hat sie mich sogar noch betrogen. Die nächste Freundin hatte sexuelle Probleme und gegen Ende der Beziehung hat sie mir unter Tränen erzählt, dass sie es meistens nur mir zuliebe über sich hat ergehen lassen. Seither komme ich mir vor wie ein
Vergewaltiger und im Bett läuft nichts mehr. Das hat dazu geführt, dass ich mich nicht mehr traue eine neue
Beziehung einzugehen. Eine nette Bekannte wollte mich netterweise schon zweimal verkuppeln. Aber ich habe dann aus Angst so abschreckend reagiert, dass die Frauen auch nichts mehr von mir wissen wollten. Das Partnerschaftsproblem wird noch dadurch gesteigert, dass ich Crossdresser bin. Und welche Frau will schon mit "so einem" etwas zu tun haben?
Auch Freundschaften wollen irgendwie nicht funktionieren. Selbst bei Leuten, bei denen ich den Eindruck habe, dass
wir uns ganz gut verstehen, bin immer ich es, der sich melden muss. Von den anderen höre ich fast nie
etwas. Letztens habe ich zufällig mitbekommen wie jemand gesagt hat, dass jemand wie mich zum Freund zu haben
wäre, wie keinen Freund zu haben. Ganz verstehen tue ich das nicht. Ich kann es mir eigentlich nur so erklären,
dass ich auf andere abweisend wirke, wenn ich mal wieder in einer depressiven Phase bin.
Hinzu kommt noch, dass ich mit meinen Gedanken und Meinungen bei anderen nicht besonders gut ankomme und mich noch nie für das interessiert habe, für das sich die breite Masse so interessiert. Ich habe ständig das
Gefühl auf Ablehnung zu stoßen. Wohl fühle ich mich eigentlich nur in der Natur und bei Tieren.
Noch durch viele verschiedene andere Vorkommnisse, welche hier jetzt zu weit führen würden, bekomme ich immer
mehr den Eindruck, dass ich nicht in diese Welt passe und diese Welt mich auch nicht haben will. Deshalb hatte ich
den Selbstmord mit spätestens 40 schon beschlossen. Durch einen Zufall kam ich zu einer Wahrsagerin und
die meinte, dass ich mein Leben nicht wegwerfen soll und dass alles gut werden würde. Aber ich kann einfach
langsam nicht mehr, da alles, was ich versuche, eher ein Schritt zurück als vorwärts ist und mir noch mehr
Energie raubt. Freuen kann ich mich schon lange über nichts mehr...
Auch wenn ihr keinen Tipp für mich haben solltet, so danke ich euch trotzdem recht herzlich für's Lesen.
Euer
ExtremAllein