Gründe für die Jugendkriminalität
"Es gibt viele Gründe, weshalb Jugendliche kriminell werden können. Die Kriminologen streiten sich bis heute darüber, welches der Hauptgrund für die Kriminalität von Jugendlichen ist. Sicherlich kommt auch erschwerend hinzu, dass es von Fall zu Fall immer wieder unterschiedliche Gründe gibt. Die folgende Beschreibung kann daher nur die wichtigsten Gründe erklären.
Ein Auslöser für Jugendkriminalität ist der zunehmende Drogenkonsum. Noch nie war es so einfach für Jugendliche an harte aber auch an weiche Drogen zu kommen. Denn auf Klassenreisen, Schulfesten, in Discos und im Elternhaus wird schnell mal ein Auge zugedrückt.
Unter diesen Oberpunkt fallen zwei wichtige Aspekte. Auf der einen Seite der Alkoholeinfluß auf Jugendliche, der die aggressive Haltung vieler junger Menschen verursacht bzw. schürt. Außerdem werden kurzzeitig verschiedene Hemmschwellen, z. B. die Hemmschwelle zur Gewalttätigkeit, herabgesetzt. Ein begünstigender Faktor ist zudem das Verharmlosen der "Volksdroge" Nr. 1 - dem Alkohol. Viele Erwachsene zeigen hier auch ihre Schwäche, indem sie ihre Vorbildfunktion vernachlässigen.
Auf der anderen Seite steht die Beschaffung illegaler Drogen (z.B. Haschisch, Marihuana). Z. B. gibt es Fälle, wo junge Menschen Straftaten begehen, um ihren Drogenkonsum zu finanzieren.
Junge Menschen haben darüber hinaus oft das Bedürfnis sich in der Gruppe wichtig zutun. Um von der "Clique" akzeptiert und anerkannt zu werden begehen sie Straftaten. Dieser Punkt wird vor allem durch mangelndes Selbstvertrauen bzw. Selbstwertgefühl hervorgerufen. Die beiden letztgenannten Gründe werden wir später genauer erläutern.
Zusätzlich haben es die Politiker lange Zeit versäumt, sich ausreichend mit der Jugendkriminalität zu befassen. Andernfalls wäre die Kriminalitätsrate nicht so heftig angestiegen. Z. B. gibt es in Deutschland zu wenige Freizeitmöglichkeiten und Jugendbetreuer für junge Menschen.
Es bleibt also abzuwarten, ob sich das Engagement für dieses Thema in Zukunft bei Politikern steigern wird.
Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass sich das Bagatellisieren von Straftaten destruktiv auf die Heranwachsenden auswirkt. Es werden unter anderem Ladendiebstähle verharmlost. Viele Leute haben nämlich schon einmal kleinere Artikel, wie Lippenstifte oder Spielwaren, gestohlen. Die Kinder hören auch oft die beliebten Geschichten ihrer Eltern, wie sie früher Äpfel oder Pflaumen aus dem Garten ihres Nachbarn entwendet und verzehrt haben.
Viele Jugendliche schließen sich Gruppen an und geraten dadurch unter Druck. Der Druck äußert sich dadurch, dass man sich auf Mutproben einläßt. Mutproben können darin bestehen, dass ein Mitglied der Gruppe, mit dem Auftrag etwas zu stehlen, in ein Geschäft geschickt wird.
Die Mutproben sind also meistens Straftaten.
Leute mit mangelndem Selbstvertrauen schließen sich häufig Gruppen an. Sie sind also psychisch labil und brauchen dadurch meistens viel Geld, um sich Markenkleidung oder andere Prestigeobjekte kaufen zu können. Dieser Sachverhalt verursacht Probleme bei der Geldbeschaffung. Dadurch können Jugendliche auch zu Straftätern werden.
Der zunehmend stärkere Einfluß der Medien birgt neue Gefahren für unsere Jugend. So können sie sich beispielsweise Gewaltfilme oder -videos zu normalen Tageszeiten anschauen. Häufig tritt dabei der Effekt auf, dass sie das gerade Gesehene gleich nachahmen möchten. Ein weiterer Aspekt unter diesem Oberpunkt ist der zunehmende Einfluß der elektronischen Kommunikationsmedien, wie das Internet, wo sie sich ganz legal Gewaltszenen und Verbrechen ansehen können.
Dieses ist auch ein weiterer Grund für die Brutalität der jungen Leute, da die Medien die Gewalt als normales Mittel für die Durchsetzung ihrer Wünsche gebrauchen.
Das fehlende Unrechtsbewußtsein ist ein weiterer Grund für die starke Jugendkriminalität. D.h. viele Eltern haben es versäumt ihren Kindern beizubringen was falsch bzw. richtig ist. Aber auch die Medien und die Schule haben dieses Dilemma mit verursacht.
Die Polizeistellen in Deutschland bemerkten als erstes das fehlende Unrechtsbewußtsein. Es ist ihnen beim Verhör von Tätern aufgefallen, da sie keine Reue zeigten und sich keiner Schuld bewußt waren, sondern glaubten im Recht zu sein. Sie sind also im festen Glauben das richtige und rechtmäßige getan zu haben.
Unseres Erachtens sind die familiären Verhältnisse der ganz wesentlichste und wichtigste Grund für die ansteigende Jugendkriminalität.
Dieser Punkt spielt bei fast allen Verbrechen unter Jugendlichen die Hauptrolle, ist zumindest aber bei allen straffälligen Jugendlichen zu finden. Er kommt sozusagen am häufigsten vor. Denn im Elternhaus wird der Charakter maßgeblich ausgebildet und nachhaltig beeinflußt.
Zu diesem Punkt gehört auch, dass viele Jugendliche bereits in ihrer Kindheit, das heißt vor Vollendung des 12. Lebensjahres, Opfer elterlicher Gewalt wurden.
Das wird auch durch das folgende Balkendiagramm unterstrichen. Die Daten sind in Prozent angegeben.
Opfer elterlicher Gewalt
Opfer elterlicher Gewalt
Es läßt sich anhand der Zahlen erkennen, dass über die Hälfte (55,6 %) aller Kinder schon einmal Opfer der elterlichen Gewalt wurden.
Diese Opfer werden, wie das nächste Diagramm beweist, meistens selbst zu Tätern. Die Abbildung zeigt zum einen den prozentualen Anteil der Kinder bzw. Jugendlichen, die nie Opfer der elterlichen Gewalt wurden, aber trotzdem selber Gewalttaten verübten (s. linke Säule). Zum anderen wird der Anteil der Kinder bzw. Jugendlichen gezeigt, die Opfer elterlicher Gewalt wurden und daraufhin zu Tätern wurden. ..."
http://134.100.205.111/~ah/hp/projects/djgkrm.htm#Gruende