:lol: Silbi......
Muss ich es dir tatsächlich nochmal sagen? ;)
Atheisten sind keine homogene Gruppe! Sie haben nichts gemeinsam außer den Nichtglauben an einen Gott! Das muss noch nichteinmal andere Glaubensarten ausschließen (ich als Naturalist bin tatsächlich komplett ungläubig). Atheisten, also Nicht-Theisten sind somit genau so eine gut erfassbare Gruppe wie "Nichtraucher".
Aber du kannst mich gerne nach meinen persönlichen Philosophen fragen.
Nur leider habe ich da keinen Namen parat, den ich uneingeschränkt nennen würde.
Ein "metaphysisches" Konzept, oder besser gesagt: Ein abstraktes Leitmotiv wäre in seiner einfachsten Form jedoch die goldene Regel. Z.B. in Kants Forumulierung: Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.
Das ist durchaus ein gutes Grundkonzept, das in vielen Fragen helfen kann. Auch global (-> Weltfrieden): Was würde passieren, wenn sich jedes Volk auf der Erde so verhalten würde wie wir? Das ist hoffentlich eine Frage, die sich Politiker häufiger stellen.
Konsequent durchgeführt wäre die einfache, alte, abgedroschene goldene Regel tatsächlich ein großer Schritt wenn nicht sogar der einzige notwendige Schritt zum Weltfrieden.
Nur Fakt ist: Es reicht nicht zu wissen, wie man Weltfrieden erreichen könnte. Das Christentum hat in 2000 Jahren auch nicht geschafft, Weltfrieden zu bringen.
Da kann man noch so sehr darauf beharren, dass es funktionieren *würde*, wenn sich nur alle Menschen christlich verhalten würden.
Oder eben wenn sich alle Menschen an die goldene Regel halten würden.
Und daher reichen Ideologien alleine nicht.
Wir müssen auch verstehen, was denn die Kräfte sind, die gegen diese hohen Ziele arbeiten.
Ich finde daher zusätzlich zu den Traumschlössern der Ideologien interessant, die Spieltheorie hinzu zu ziehen. (Bsp.: Gefangenen-Dilemma*)
Dann erst kann man auch das Problem versuchen anzugehen, dass sich Menschen nunmalhalt faktisch nicht immer an friedlichen Konzepten halten, da der Mensch immer auch nach seinem persönlichen Vorteil strebt.
Übrigens ist da die Spieltheorie auch daher sehr interessant, weil sie zeigt, dass in einem Spiel mit unbekanntem Endzeitpunkt, Egoisten mehr verlieren als sie gewinnen. Zusammenarbeit und Gegenseitige Hilfe zahlen sich aus. Nur wie bekommen wir diese Lehre auch in die Politik? Und in jeden individuellen Kopf?
Das kurz zu meinen persönlichen Gedanken dazu.
Es tut mir ja sehr Leid, dass ich nicht einfach die Gedanken eines Anderen vorschieben kann ;)
Da bin ich leider auch etwas idealistisch: Empathie gepaart mit Vernunft sind in meinen Augen schon die wichtigsten Werkzeuge, um zu einer guten Ethik zu gelangen, die - wenn beides denn ausreichend vorhanden ist - auch zu komplexeren Leitmotiven des Friedens führen können.
Und noch einmal: Ich bin Nichtraucher und Atheist. Du wirst durch meinen Text keine Rückschlüsse ziehen können, wie Atheisten oder Nichtraucher prinzipiell denken.
Aber ich bin meiner Meinung nach ein gutes Beispiel für jemanden, der ohne Jesus (oder Mohammed, Buddha etc.) zu einer guten Ethik gekommen ist.
* Gefangenen-Dilemma:
Zwei Komplizen werden festgenommen. Die Höchsstrafe für ihr Verbrechen beträgt 5 Jahre. Die Indizien reichen nur für 2 Jahre. Bei einem Geständnis bekäme der Geständige 4 Jahre.
Beide werden getrennt verhört.
Wenn sie dem Anderen alles in die Schuhe schieben würden, bekäme dieser 5 Jahre und man selbst käme frei. In der Theorie.
Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass sich beide Gegenseitig verpfeifen und somit beide die Höchststrafe bekommen. Also beide 5 anstatt beide 2 Jahre.
Wenn beide schweigen würden, würden sie zwar die geringste Strafe bekommen, jedoch können sie sich nicht absprechen (->Vertrauensfrage) und man würde daher 5 Jahre riskieren.
Wenn beide gestehen, wenden sie den worst case in jedem Fall ab, sie haben aber dennoch ein deutlich suboptimales Ergebnis.
Und die Moral aus der Geschichte: Wenn wir wie ein Kollektiv immer so handeln würden, dass es allen Menschen unterm Strich am besten ginge, ginge es unterm Strich auch dem Individuum besser....