Jedesmal wenn mich jemand fragt, was das für ein Buch ist, bin ich geschockt das es kaum ein Jugendlicher kennt, es ist doch schließlich ein Klassiker. Dieses Buch ist äußerst faszinierend und abstoßend zugleich.
Sehr informativ äußert sich diese Seite darüber:
http://www.die-leselust.de/buch/nabokov\_vladimir\_lolita.htm
Originaltitel: Lolita
Roman. Rowohlt Verlag 1957
527 Seiten, ISBN: 3499225433
Eigentlich war Humbert Humbert schon als er vom Bahnhof abgeholt wurde der festen Überzeugung, keinen Tag länger als unbedingt notwendig in Ramsdale zu verbringen. Der erste Eindruck von seinem Quartier bestätigt ihn nur darin; doch dann sieht er sie. Dolores Haze, 12 Jahre alt - und ein richtiges Nymphchen. Sie sieht aus wie das Mädchen, das er einst liebte, als er selbst in diesem Alter war - und seither war sein Verlangen nach diesen Kindern, die in ihrer Unschuld doch schon so aufreizend waren, nie mehr erloschen.
Eine Gelegenheit wie diese - darauf hatte er ewig gewartet. Ein Kind, so nah, das er ansehen konnte, das ganz unbefangen im Badeanzug, im Schlafanzug vor ihm spielte - und ihn dann doch auch immer wieder mit diesem Blick ansieht - eine himmlische Situation. Wenn nur die Mutter nicht wäre, die immer in den unpassendsten Momenten nach seiner Aufmerksamkeit verlangt. Und die ganz unbewusst in einen Wettstreit mit ihrer Tochter tritt.
Doch das Glück ist nicht von langer Dauer. Dann ist Sommer, Ferien - und Dolly muss ins Feriencamp - und er kann es nicht verhindern. Der einzige Weg, Dolly, seiner Lolita, auch weiterhin näher bleiben zu können ist - ihre Mutter zu heiraten. Diese blüht auf, fängt an, das Haus neu einzurichten, zu dekorieren - und findet dabei auch das Tagebuch, das Humbert von Beginn seines Aufenthalts an geführt hat. Abscheulich, was sie darin lesen muss! Nicht nur, dass über sie selbst die widerwärtigsten Ausdrücke zu lesen sind, es ist vor allem kein Zweifel mehr daran möglich, dass Humberts Interesse alleine der Tochter gilt. Aber nie, nie soll er sie wiedersehen! Das ruft sie ihm noch zu - bevor sie aus dem Haus stürmt, um prompt von einem Auto überfahren zu werden.
Zitternd und aufgeregt fährt Humbert zum Camp, um seine Stieftochter abzuholen. Sie hat niemanden mehr auf dieser Welt, es gibt nur noch ihn - und ganz unschuldig will er seine Freude an ihr haben, will sie in Tiefschlaf versetzen, sie nur anschauen - doch das Schlafmittel wirkt nicht.
Sie ist es schließlich, die ihn verführt. Die daraufhin mit ihm herumreist, quer durchs ganze Land. Und er? Er strampelt, um seine Lolita bei Laune zu halten. Sie nicht schmollen zu lassen, gewisse Gefälligkeiten von ihr zu erwarten, ihr Kleider zu kaufen - so groß die Lust, so groß ist auch die Qual dieses Zusammenlebens. Und nach einem Jahr ist es damit auch genug; sie beschließen, wieder an einem Ort zu bleiben, Dolly zur Schule gehen zu lassen. Er solle nicht so konservativ sein, hört er permanent von ihren Lehrern, er solle auch mal erlauben, dass Dolly mit Jungen in Kontakt käme, an den unschuldigen Spielen teilnähme. Aber seine Eifersucht kennt keine Grenzen.
Und dann, als seine Angst den Höhepunkt erreicht, schlägt sie vor, wieder auf Reisen zu gehen...
Was für ein Buch! Dass es bei Erscheinen einen Skandal ausgelöst hat, ist nicht verwunderlich - auch heute ist es noch ganz schön heftig, diese pädophilen Gelüste lesen zu müssen. Obwohl Nabokov nie pornographisch wird, reichen doch seine Andeutungen schon aus. Und so, wie der Autor diese Besessenheit schildert, kann man nicht anders als sich in die Gedankengänge des kranken Mannes einzufühlen, seine Begierden mitzuerleben. Man ist zwischen Ekel und Faszination hin und her gerissen.
Was mit den beiden passiert, die gegenseitige Abhängigkeit, die emotionalen Stürme - das ist in einer Brillianz geschildert, die ihresgleichen sucht. Trotzdem hat das Buch auch Längen; die lange Reise ermüdet nicht nur H.H. und seine Lolita, sondern auch den Leser, und manchen wirren Gedankengängen mag man gar nicht mehr folgen.
Dennoch - ein Buch, das ich gewiss nicht zum letzten Mal gelesen habe. Und das seinen Ruf in der Weltliteratur völlig zu Recht erworben hat.
Vladimir Nabokov
wurde am 23. April 1899 in St. Petersburg geboren. Nach der Oktoberrevolution flieht die Familie 1919 nach England. Er studiert in Cambridge und Berlin. Nach der Flucht aus Deutschland lebt er erst in Paris, dann in den USA. Er starb am 2. Juli 1977.
MEIN FAZIT: Ich bin noch nicht einmal ganz fertig aber es ist ein unglaubliches Buch.... ich empfehle wirklich jedem, es zu lesen...
LG