in anlehnung an blumenfees "deutsch-macht-spaß"-thema und aufgrund der bedauerlichen tatsache, dass mir ostpreußisch-fränkischem mischling, aufgewachsen in rheinland-pfalz und in der oberpfalz, die anwendung sämtlicher dialekte vorenthalten wurden, möchte ich den dialekten der deutschen sprache huldigen. ich finde es herrlich, wenn meine freundin schwäbelt, lausche genießerisch dem platt meiner fahrlehrerin und schwärme für das wienerisch meiner schülerin. die meisten, die dialekte von haus aus beherrschen haben sogar ein gehör für regionale unterschiede! die sind für geübte ohren von landkreis zu landkreis angeblich gravierend!
wenn dialekte aussterben - und wir sind auf dem besten weg dahin - geht wertvolles kulturgut verloren.
glaubt ihr, das lässt sich aufhalten?
sollten dialekte in der schule besondere aufmerksamkeit erfahren (etwa durch literatur in mundart)?
praktiziert ihr überhaupt noch eure dialekte oder kommt man damit im modernen leben eh nicht sonderlich weit?
hier mal ein auszug zum thema von einem, ders auf den punkt bringt
http://www.ringsgwandl.com/oberbayern.htm
"Gibt es einen Grund, Oberbayern zu besuchen, wenn man Afrika, New York und die Karibik schon kennt? Ich meine ja und zwar möglichst bald. Die Vergangenheit führt nämlich schon Rückzugsgefechte. Sture Reste der Urbevölkerung liefern sich hie und da noch Scharmützel mit der modernen Zeit um ein paar Trümmer ihrer Heimat zu retten, aber die Tradition versinkt so schnell, daß die Leute oft garnicht mehr wissen, was echt ist und ob es echt früher überhaupt gegeben hat. Auch der Dialekt schwindet. Bauarbeiter, Automechaniker, Ausfahrer, Postboten und Bauern sprechen ihn noch. Bei ihnen ist Bayrisch der herrschende Slang. Wenn da einer Hochdeutsch redet, tut er sich schwer. Eher halten sie noch einen aus, der schwäbelt oder sächselt. Aber geschlecktes Hochdeutsch, bloß nicht, da grausts dem anarchistischen Untergrund. Die Radiomoderatoren verwenden Bayerisch nur noch, wenn sie einen Satz als blöd und hinterwäldlerisch kennzeichnen wollen. Die modernen Bewohner Oberbayerns streben als nächsten Schritt der Vervollkommnung das akzentfreie Hochdeutsch an. Der Dialekt ist hinderlich, wenn sich keiner mehr in Denke, Sprache und Kleidung von den Amerikanern unterscheiden will. Regionale Eigenheiten, welche die Heimat einmal ausmachten, werden nur noch als Kulisse für Werbeplakate oder als Ambiente für debile Fernsehserien geduldet...."