Nach einigen Wochen des (hauptsächlichen) Mitlesens hier kommt mir doch eine große Frage. Habt ihr alle nichts Besseres zu tun und zu sagen, als sich über den Thematiken Islam/Christentum/Judentum verbal die Köpfe einzuschlagen? Das ist eine durchaus ernstgemeinte Frage.
Ich verstehe nämlich nicht so ganz den Sinn und Zweck davon, immer wieder zu alledem Diskussionen zu führen, die alle auf ein "Selber doof" hinauslaufen, weil keine der Seiten wirklich bereit wäre, ihre Position auch nur aufzuweichen oder objektiver zu hinterfragen. Dabei habe ich nicht das Gefühl, dass man wirklich Ahnung oder eine großflächigere Vorstellung von der Gedankenwelt der jeweils anderen Seite hätte. Man operiert mit Klischees, Halbwahrheiten oder Extrema, die von den einen prinzipiell, als gäbe es nichts Anderes, ins Feld geführt werden, und von den anderen ebenso prinzipiell verteidigt werden.
Es gibt Gut und Böse, Weiß und Schwarz, und Punkt. Das nennt sich dann Diskussion. Ich meine, vielleicht bin ich eine große Ausnahme (was ich mal nicht glauben will...), aber in meinem Umfeld, sogar innerhalb meiner Familie gibt es Menschen der verschiedensten Konfessionen und Ansichten. Die deswegen irgendwie nicht viel Aufhebens machen, oder gar das Bedürfniss hätten, Grundsatzdiskussion zum Thema "Wer ist jetzt der Böse hier" zu führen.
Klar, es gibt in jeder Religion Dinge die man gut oder schlecht finden kann. Es gibt genauso unter den Vertretern aller Religionen oder auch bloßer Kulturkreise Extremisten, Scheuklappenträger, oder schlicht und einfach Idioten. Das gibt es _überall_. Ich wette man findet sogar buddhistische Extremisten wenn man nur sucht...oder zumindest so etwas in der Art.
Und jetzt? Warum muss man auffälliges Fehlverhalten einer Randgruppe als "Ihr Christen/Juden/Muslime/Häschenliebhaber" bezeichnen?
Ich persönlich fühle jetzt zum Beispiel sehr wenig Verbundenheit mit Leuten wie Friedmann oder den Helden, die meinen, Israel mit ungerechtfertigten Extremmethoden verteidigen zu müssen. Das ist mir herzlich egal welche Konfession sie dann noch haben, sie verhalten sich unzulässig, und das kann ich sagen. Genauso gibt es bei anderen Konfessionsgruppen Personen oder Vorgänge, die so nicht gutgeheißen werden können, ob in aktuellen Konflikten oder in der Vergangenheit. Auf so eine Person kann ich auch mit dem Finger zeigen und sagen "Das ist ein Idiot"...und auch da ist erstmal egal welche Konfession er jetzt trägt oder zu tragen vorgibt. Das ändert nichts an der Möglichkeit objektiver Bewertung seines Verhaltens.
Und ich glaube, zumindest der Versuch einer objektiven Wertung sollte doch eigentlich die Grundlage einer Diskussion sein - wird hier aber irgendwie von Anfang an ausgeblendet. Zugunsten von "Selber doof". Um damit zur Ausgangsfrage zurückzukehren: zu welchem Sinn und Zweck? Langeweile?