M.: Willkommen, liebe Zuschauer und Zuschauerinnen, zum Interview der Woche mit?
K.: ÄhmKerze
M.: Kerze?
K.: Ichähm, meine Rainer Kerze. Wenn ich mich vorstellen darf, ich bin Rainer Kerze.
M.: Ja, erzählen Sie doch mal was von sich.
K.: Was? Von mir?
M.: Ja, was machen sie denn so beruflich?
K.: Ichähmich ähmleite einen Chor im senilen Heimähm im Seniorenheim. Verzeihen Sie, das ist diese Nervositä
M.: Das ist ja wunderbar!
K.: Jetzt hören Sie mir zu! Das ist diese Aufregung, das ist diese Aufregungach
M.: Ja, das ist normal, wenn man mal ins Fernsehen kommt.
K.: Also, ich leite einen Chor im Seniorenheim.
M.: Sind Sie zufrieden oder hätten sie sich was Besseres vorgestellt?
K.: Sie singen fürchterlich. Das ich mir so was antue!
M.: Was würden Sie denn gerne machen?
K.: Wie? Ich?
M.: Ja.
K.: Ichähmmir fällt so auf die Schnelle nichts ein.
M.: Na, wenn ich Sie so ansehe, dann haben sich ja auch nichts Besseres wie einen Chorleiter im Seniorenheim verdient, ne!
K.: Wassoll das etwa eineeine Herausforderung
M.: AlsoSie kommen gerade leicht dumm rüber.
K.: Soll das etwa eine Herausforderung sein?
M.: Eine Herausforderung?
K.: Ja, sie wollen mich herausfordern. Aber ich kann es immerhin schaffen, aus diesem undisziplinierten und altersschwachen HaufenOpernsänger zu machengenau, richtige Opernsänger! Jeder einzelne von ihnen wird Oper singen.
M.: Das glaub ich nicht!
K.: Doch, das ist meine Vision! Gesangsunterricht für die alten Herrschaften und Dämlichkeiten
M.: Das glaube ich nicht!
K.: bis sie Oper singen werden.
M.: Sie Loser!
K.: Ich ein Loser? Ich habe es weit gebracht!
M.: Ach ja?
K.: Ich arbeite ehrenamtlichich arbeite ehrenamtlich.
M.: Und womit verdienen Sie denn ihr Geld?
K.: Ichähmich wahrsage!
M.: Wie wahrsagen Sie? Mit Karten?
K.: Ich ziehe die Sterne zu Rate, die Sterne
M.: Und wer
K.: und andere Himmelskörper
M.: Und wer ist so doof und kommt zu Ihnen?
K.: Alte Leute*Kicher*
M.: Sie nutzen alte Leute aus?
K.: Ja, von irgendwas muss ich ja leben.
M.: Sie Scharlatan!
K.: Und es ist auch für einen guten Zweck. Schließlich muss ich sie ähmja zu Opernsängern ausbilden*Schmatz*.
M.: Aha.
K.: Opernsänger, sie werden Oper singenjeder einzelne von ihnen. Der eine wird bei ähm*Schmatz*Wagners Fliegendem Holländer mitsingen und der andereähmWie hieß die andere Oper noch mal? Ach egalIch hab gerade keine Ahnung. Tschuldigung, Tschuldigungja, ja. Fahren Sie fort!
M.: Ähm. Wie sah denn ihre Laufbahn aus, was haben Sie denn gemacht nach der Schule und auf welcher Schule waren Sie?
K.: Ich, Ich war auf dem Gymnasium und danach studierte ichstudierte ichPsychologie, Psychologie.
M.: Aber warum haben Sie Psychologie studiert, das nutzt ihnen doch wenig, wenn sie wahrsagen und einen Chor leiten?
K.: Ich wollte die Psyche des Menschen ergründen, ergründen!
M.: Und sind Sie erfolgreich gewesen?
K.: Tja, immerhin schaff ich eshm*Schmatz*alte Leute aufs Kreuz zu legen*Kicher*!
M.: JaSie sind wirklich einbemerkenswerter Scharlatan. Ja, was wollte ich Sie denn noch fragen?
K.: Hmh, fra-, fragen Sie, wa-, was Sie wollen!
M.: Wollen Sie mir denn etwas wahrsagen?
K.: Ichwahrsagen? Also gut. Da Jupiter, da Saturn. Das heißt, SieSie werdenWarten Sie einen Moment. Ich braucheähmviel Konzentration.
M.: Ja, Sie können sich viel Zeit lassen. Ich mein, ich scheiß ja sowieso drauf, was Sie sagen.
K.: Wa-, Wa-,Was?
M.: Nichts.
K.: Also gut. Rivalität. Sie haben einen Rivalen, der sie zu stürzen versucht. Habe ich Recht?
M.: Nein.
K.: Ah ja, weiterhin könnte man das auch so interpretieren: Sie haben Schwierigkeiten mit einem gewissen Subjekt oder Gegenstand. Ja, Sie verstehen
M.: Nein!
K.: Sie haben Problemegroße Probleme. Und, habe ich Recht?
M.: Ich habe kein Problem
K.: Doch, doch
M.: außer mit ihnen jetzt. Ich will wissen, was sie in der Zukunft sehen!
K.: Ach so, Ach so
M.: Ja, Sie wollen doch wahrsagen!
K.: Tschuldigung, Tschuldigung. Ich habe nur vergessen, diedie Form des Futurs anzuwenden, wenn Sie verstehen, was ich meine.
M.: Ja, aber dann können Sie mich doch nicht fragen, ob ich ein großes Problem hätte, weil ich weiß ja gar nicht, ob ich in der Zukunft ein Problem habe. Sie sind ja doof!
K.: Aber daraus könnte ich weitere Schlüsse ziehen und*Schmatz*und weitere Steine desdes Zukunftähm des Zukunftmosaikbildes zusammenlegen!
M.: Ähm ja. Soviel haben Sie mir noch nicht gesagt.
K.: Ach soähm...Sie werden mit einem anderen Menschen Probleme haben.
M.: Ja, und was für Probleme. Sind die Probleme geschäftlicher Art oder
K.: Jupiter und Saturn stehen für die Gegensätzlichkeit und diese Degenähm ähmnicht Degen, diese Gegensätzlichkeit wird große Probleme bereiten und für eine Distanz sorgen, also Sie werden sich von diesem Menschenähm Subjekt immer weiter entfernen, da Sieähm. Gut. Haben Sie verstanden?
M.: Ja. Naja, ein sehr aufschlussreiches Gespräch mit ihnen. Wie heißen Sie noch mal?
K.: IchähmRainer KranzIch bin Rainer Kranz.
M.: OK. Also
K.: Ähm, Sie, Sie wollten mir doch noch fragen zu meinem Lebenslauf stellen. Ich habe Ihnen nur gesagt, dass ich Psychologie studierte.
M.: Wie gings denn dann weiter?
K.: Ichichwar Heiratsschwindler
M.: Sie waren Heiratsschwindler!? Aber welche Frau zum Donnerwetter wollte sie denn schon haben?
K.: Alte und einsame Frauen
M.: Na so was. Wen wunderts. OK. Haben Sie sonst noch was zu sagen?
K.: Ichähmich bin ich.
M.: OK, mit diesem Satz wollen wir dieses Interview beenden. Tschüüüüüüs!
K.: Stopp, stopp, stopp!
M.: Nein, halten Sies Maul!