Hallo ihr lieben. Ich bin total neu hier und habe mich durch viele Meinungen und Ratschläge gelesen und beschlossen mir auch einen Rat von euch Stierexperten zu holen. Ich hoffe ihr habt die Geduld das alles zu lesen. Also fang ich am besten mal an:
Vor ca anderthalb Jahren kam ich mit meinem Stier zusammen. Er war unheimlich fasziniert und angetan von mir. Sowas habe ich vorher noch nicht erlebt und trotzdem musste er eine Weile um mich kämpfen und er war schon einige Male davor aufzugeben wie er mir später erzählte. Ich war mir anfangs eigentlich nicht sicher, ob ich mich auf ihn einlassen soll oder nicht. Ich mochte ihn zwar sehr, aber ich war mir nicht sicher ob das ganze Zukunft hat, weil er zu dem Zeitpunkt erst zwei Jahre in Deutschland lebte und ich nicht wusste, ob er seine Zukunft hier oder in seinem Heimatland plante. Zudem hatte er sich erst zwei Monate zuvor von seiner damaligen Freundin in der Heimat getrennt mit der er fast drei Jahre zusammen gewesen ist. Aber er kämpfte so sehr um mich, dass ich eigentlich nur nachgeben konnte, trotz meiner Unsicherheit! Er war sofort total verliebt in mich und sagte, dass er noch nie mit einer so schönen Frau zusammen gewesen ist. Ich fand ihn zwar auch sehr attraktiv und sympathisch, aber es hat etwas länger gedauert bis ich so für ihn empfand. Im Laufe der Zeit entwickelten wir beide sehr starke Gefühle füreinander, die weder er noch ich zuvor für einen anderen Menschen empfunden hatten. Er war mir allerdings immer etwas voraus. Ich weiß das mag dämlich und wie aus einem schlechten Roman klingen, aber es war tatsächlich so. Jedenfalls ließ mich meine Unsicherheit nie wirklich los. Immer hatte ich im Hinterkopf, dass er jederzeit das Land verlassen würde und reagierte deswegen oftmals sehr eifersüchtig, wenn er seine Eltern in der Heimat besuchte und so kam es immer mal wieder zu Streitereien. Wie wir Widder nun mal so sind übertreiben oder überreagieren wir mal gerne. Ich hatte aber den Eindruck, dass er damit zurecht käme. Wir verbrachten sehr viel Zeit miteinander. Womöglich zu viel ich war täglich nach der Arbeit bei ihm und kochte und putzte und bewirtete Freunde und ich hatte das Gefühl das ihm das gefiel. Ich richtete mein ganzes Leben nach ihm aus und vernachlässigte mein eigenes Leben. Wir trafen nur noch seine Freunde und machten was er wollte. Es war eine tolle Zeit. Wir reisten und unternahmen viel.
Vor ca einem halbem Jahr ging es dann los. Er sagte mir, dass er sich nach seinem Leben in der Heimat sehnt und das er sich hier beschränkt fühlte und er habe das Gefühl, dass es nur noch Arbeit, Urlaub und zu Hause für ihn gäbe und das er mehr von seinem Leben möchte. Er möchte Dinge Unternehmen und viel sehen und das er sich hier nicht frei fühle. Ich habe ihn daraufhin gebeten sich Gedanken darüber zu machen was er sich von seiner Zukunft verspricht und was er damit machen möchte. Für mich war das wie ein Schlag ins Gesicht. Meine Befürchtung wurde wahr und somit fand meine Unsicherheit einen festen Nährboden. Er zog sich in sein Schneckenhaus zurück und grübelte und war trostloser als ich ihn jemals zuvor erlebt hatte. Ich fragte ihn täglich was er denn machen wolle und die Antwort: lass uns einen Film gucken! Je mehr er sich zurück zog umso unsicherer würde ich. Ich fing an, an seinen Gefühlen zu zweifeln und klammerte total. Vor drei Monaten eröffnete er mir dann, dass er viel nachgedacht hat und für sich beschlossen hat, das er sich ein Leben in Deutschland nicht vorstellen könne. Er weinte und sagte, dass er nicht wolle das wir uns trennen, weil er mich sehr lieben würde und weil wir uns gut verstehen würden. Ich bezog das total auf mich. Er entschied sich gegen Deutschland und somit gegen mich. Ich wollte mich auch nicht von ihm trennen und sagte ihm, dass er seine Entscheidung getroffen habe und das es jetzt an mir liegen würde mir Gedanken zu machen. Er zog sich wieder zurück. Und mich beschlich das Gefühl, dass das alles nur ein Vorwand sei, der bezwecken sollte, dass ich mich trenne und ich wurde noch unsicherer. Wir flogen gemeinsam in den Urlaub, wo wir eine kleine Auseinandersetzung hatten. Wir wurden total fies und vor lauter Frust sagte ich sowas wie: ich würde überall Leben, nur nicht dort. Was aber absolut nicht so gemeint war. Ich dachte ja darüber nach ihm zu folgen und war mir auch ziemlich sicher, dass ich das auch tun würde. Ich habe es ihm aber nicht gesagt, weil ich irgendwie die Befürchtung hatte, dass das alles nur ein Vorwand sei. Danach flogen wir in seine Heimat zur Hochzeit seines besten Freundes. Dort bastelte er aus einer Serviette einen Ring und steckte ihn an meinen Finger. Wir fuhren mit seinen Eltern zu deren Berghütte und er sagte: guck mal, hier werden wir alt. Ich konnte damit nichts anfangen. Auf einmal war er wieder so zutraulich. Und binnen einiger Tage zog er sich wieder zurück. Wir stritten und kritisierten uns durchgehend. Plötzlich hatte er so viel an mir auszusetzen und ich wurde natürlich noch unsicherer. Ich konnte seinen Gemütszuständen nicht folgen und sprechen wollte er auch nicht. Naja kurz vor Weihnachten haben wir uns dann heftig gestritten, er warf mir vor ein kontrollfreak zu sein und das alles immer nur nach meinem Kopf gehen würde und das ich total fixiert auf ihn wäre und keine Freunde hätte und überhaupt ein fieser Mensch wäre. Er würde nur meinetwegen zu Hause sitzen und nichts unternehmen, weil es seiner Meinung nach direkt zum Streit kommen würde, wenn er was anderes Unternehmen wollen würde und das das alles keinen Sinn hat, weil ich ihm ja schließlich eh nicht folgen würde. Ich muss dazu sagen, dass er es nie ausprobiert hat mal etwas allein zu unternehmen.
Und ich sagte ihm, dass ich durchaus bereit dazu gewesen wäre mit ihm zu gehen. Er glaubte mir das nicht, weil ich ja zuvor behauptet habe: überall, nur nicht dort. Jedenfalls wollte er eine Pause einlegen um für sich eine Entscheidung zu treffen, ob das überhaupt Sinn hat oder nicht. Ich war total fertig. Er wollte, dass ich mich weiterhin mit ihm treffe und auch bei ihm schlafe. Ich aber konnte das nicht, weil ich mir keine unnötige Hoffnung machen wollte und packte daraufhin meine Sachen und wollte fahren. Er schien perplex und sagte nach einer Weile: ich denke nicht, dass wir getrennt bleiben. Ich konnte das aber nicht und fuhr Heim. Wir haben uns noch ein weiteres Mal gesehen bevor er über Weihnachten in die Heimat flog. Wir haben drei Mal telefoniert, was jedes Mal von mir ausging. Einen Tag vor Silvester trafen wir uns erneut und er teilte mir mit, dass er sich trennen möchte. Er war sehr kalt uns distanziert und packte noch einige Sachen, die von mir bei ihm rumlagen. Es war sehr hart für mich. Ich versuchte ihn noch total verzweifelt vom Gegenteil zu überzeugen. Ohne Erfolg natürlich. Neujahr bekam ich um elf Uhr eine Nachricht "happy new year" auf die ich antwortete "Danke, dir auch ein frohes neues" und ich beschloss mich nicht mehr bei ihm zu melden. Das war zu viel und ich litt wirklich sehr unter Trennung. Ich habe unheimlich abgenommen und bestehe praktisch nur noch aus Haut und Knochen. Und wie das so ist landeten Fotos bei Facebook. Eine Tag nach Neujahr rief er mich an und fragte nach meinem befinden und nach der Feier, auf die wir ursprünglich zusammen gehen wollten und sagte mir, wie wunderschön ich doch sei und so ein Quatsch. Ich beendete das Gespräch relativ schnell. Von da hat er mir jeden zweiten Tag geschrieben. Jedesmal ging es darum wie schön ich doch sei. Ich versuchte mich normal zu verhalten, aber es kam nichts dabei rum. Ich konnte das nicht ertragen. Es warf mich zurück. Ich bat ihm darum das zu unterlassen aber pustekuchen. Die nächste Woche verlief gleich. Also fragte ich ihn wann er nicht zu Hause wäre, damit ich meine restlichen Sachen von ihm holen könne. Er sagte ich solle vorbei kommen, wenn er daheim ist, weil er mich kurz treffen wolle. Ich Idiot bin da natürlich hin. Und wieder fing er an mir zu erzählen wie schön ich doch sei und das er selbst nicht weiß was mit ihm los sei und das er ja vielleicht in einem Monat aufwacht und erkennt was Sache ist. Er fragte ob wir uns im Laufe der Woche vielleicht nochmal treffen wollen. Ich konnte mir diese Hoffnung nicht noch einmal machen. Ich packte meine Sachen. Er stand völlig neben sich und fing an zu weinen. Ich umarmte ihn und er ließ mich lange Zeit nicht los. Dann küsste er mich. Wir verabschiedeten uns. Aus dem Auto rief ich ihn nochmal an und bat um eine Erklärung. Ich sagte ihm, dass er mich doch noch offensichtlich lieben würde und ich fragte ihn wovor er Angst habe. Er entgegnete, dass er noch ein wenig verdauen möchte und das er noch nie unter einer Trennung so gelitten hätte und nicht noch einmal so leiden möchte falls das mit uns ein zweites Mal scheitert. Deshalb möchte er sich sicher sein. Ich sagte ihm, dass er nichts weiß bevor er es nicht probiert. Wir beendeten das Gespräch.
Nach dem Wochenende die nächste Nachricht. Er fragte nach meinem befinden und schrieb mir wie schön ich sei. Am nächsten Tag wieder. Ich beendete jedesmal sehr schnell das Gespräch. Am darauffolgenden Samstag wollte er wissen was ich mache, doch ich gab ihm keine klare Antwort darauf. Dann meldete er sich erst fünf Tage später und fragte nach meinem befinden. Und schickte mir ein Foto von mir aus einem gemeinsamen Urlaub. Er dachte ich würde mich über ein schönes Foto von mir freuen. Ich schrieb, dass ich wüsste wo das Foto aufgenommen wurde und das ich mich leider nicht so darüber freuen könne. Er schrieb, dass es doch trotzdem ein schönes Foto sei und fragte wer denn die schöne Frau auf dem Foto wäre. Ich schrieb: deine ex Freundin. Er schrieb: ich weiß naja daraufhin ging es dann hin und her um die vergangene Beziehung. Ich schlug vor, dass wir uns am kommenden Sonntag vielleicht treffen könnten. Er wollte sich nicht festlegen und sagte, dass wir dann nochmal telefonieren und schauen würden. Ich rief ihn an, er nahm nicht ab und rief auch nicht zurück. Am nächsten Tag entschuldigte er sich und schrieb, dass er erst abends gesehen hat, dass ich angerufen hatte. Ich ging gar nicht darauf ein. Ich antwortete nur, dass es mir ganz gut ginge und ich bis morgen eine wichtige Entscheidung was die Arbeit angeht treffen müsse. Am nächsten Tag erkundigte er sich wie denn meine Entscheidung ausgefallen sei. Ich antwortete, dass ich einen Kompromiss mit meinem Chef treffen konnte. Er fragte mich wie der denn aussehen würde. Ich antwortete lange Zeit nicht darauf, weil ich mit einer Freundin in der Stadt war. Später am Abend schrieb er nochmal: was machst du? Als ich dann zu Hause war antworte ich kurz woraufhin er mich anrief. Er fragte wo ich gewesen bin, daraufhin antwortete ich nur "unterwegs" und er sagte "ah, dann hast du dich bestimmt mit jemandem getroffen, sonst würdest du mir sagen wo du gewesen bist" und entgegnete nur "wenn du meinst... Ich kontrolliere dich schließlich auch nicht". Naja daraufhin haben wir noch eine Weile gesprochen. Er von seinen Eltern, ich von meinen, was so los war in letzter Zeit. Er sagte dann irgendwann: ich weiß auch nicht, ich möchte manchmal wissen was du so machst und wie es dir geht. Ich sagte: könnte das vielleicht daran liegen, dass du mich vermisst? Und er sagte: Hmm, das kann ich so nicht sagen. Dann wollte er von mir wissen wie es mir geht, ob gut oder es geht. Und ich sagte nur " keine Ahnung". Er sagte, dass er sich so an sich ganz gut fühlt und viel unternimmt, aber dass es bei ihm eher es geht ist. Zu dem Zeitpunkt war er auf der Arbeit und musste auflegen, aber er fragte er später nochmal anrufen könne. Ich stimmte dem zu. Es kam lange Zeit nix und irgendwann schrieb ich dann: und? Viel zu tun? Er antwortete, dass viel los sei. Ich ging ins Bett. Am übernächsten Tag entschuldigte er sich, dass er nicht mehr angerufen hat und sagte, dass es grausam war auf der Arbeit und fragte noch nach meinem befinden. Ich ging nicht weiter darauf ein und er ließ das Gespräch ziemlich schnell auslaufen. Am nächsten Tag hat er nochmal geschrieben, allerdings arbeitstechnisch. Das Gespräch ging lange hin und her bis ich ihm ein schönes Wochenende gewünscht habe. Das ist jetzt zehn Tage her und ich weiß nicht was ich davon halten soll. Seit der Trennung ging der Kontakt nur von ihm aus. Mal von ihm, mal von mir reguliert.
Ich habe wirklich sehr viel nachgedacht und ich denke ich weiß, was schief gelaufen ist. Ich beschäftige mich in letzter Zeit sehr viel mit mir und meiner Person. Ich habe akzeptiert, dass es vorbei ist und kann seine Gründe mehr oder weniger nachvollziehen. Ich möchte nur nicht, dass alles umsonst gewesen ist. Die ganze Quälerei und Grübelei. Vorallem aber habe ich immer noch starke Gefühle für ihn. Nun frag ich euch, lohnt es sich zu kämpfen?