coral_12350551Morgen
Also um mal deine Fragen zu beantworten:
Wie sind wir zusammen gekommen?
Das war ein eher schleichender Prozess. Am Anfang war es mehr oder weniger eine Affäre, allerdings haben wir uns eigentlich jeden Tag gesehen und er hat auch öfter bei uns (da wohnte ich noch zu Hause) übernachtet. Ich wollte von Anfang an mehr, aber er war sich nicht so sicher, hing noch seiner Ex hinterher. Für alle anderen sah es allerdings eher so aus, als wären wir tatsächlich richtig zusammen. Das wir dann selber davon sprachen, dass wir zusammen sind, war nach dem er mir Silvester gesagt hat, das er mich lieben würde. Da lief das ganze dann schon ein halbes Jahr. Ich habe ihn matürlich ab und an gesagt, was ich mir vorstelle, habe ihn aber nicht unter Druck gesetzt, jedenfalls war es, wenn doch, nicht beabsichtigt. Habe das ganze einfach auf mich zu kommen lassen.
Wie lange wohnen wir jetzt zusammen?
Im April sind es 2 Jahre.
Wer war der ausschlaggebende Part?
Ich glaube, das war wohl eher ich. Aber er war von Anfang an nicht abgeneigt. Nach der Trennung von seiner Ex hat er vorübergehend bei seiner Oma gewohnt. Er brauchte aber was eigenes, vor allem wegen seinem Sohn. aber finanziell war es bei ihm nicht so dicke. Ich wollte zu Hause raus, außerdem hatte ich eine 4 jährige Beziehung hinter mir und ich wollte nicht ewig warten, bis ich dann wieder merke, dass der Alltag zusammen nicht funktioniert. Wollte halt einfach nicht noch mal 4 Jahre verschwenden. Hört sich zwar hart an, aber so war das halt. Ich habe mir dann erstmal seine Pläne angehört, er hat auch über eine WG mit einem Freund nach gedacht, irgendwann habe ich es dann mal angesprochen, dass wir ja auch zusammen ziehen könnten. Natürlich nicht müssen. Er hat dann gemeinsame Pläne gemacht und wir sind zusammen gezogen.
Wie reagiere ich, wenn er so stur ist?
Erstmal versuche ich ruhig und sachlich mit ihm noch einmal über die Situation zu sprechen. Wenn das nicht geht, lasse ich ihn erstmal in Ruhe, zu mal er sich dann eh zurück zieht und keinen Ton mehr von sich gibt. Nach einigen Stunden bzw. am nächsten Tag versuche ich es dann nochmal. Ich bin so, dass ich zumindest eine plausible Erklärung brauche und will, weswegen er dann irgendetwas nicht mehr will. Aber oft ist er dann einfach weiter stur. Was ist schon reden. So was braucht man doch nicht. Dann wird es mir zu viel. Ich werde dann total wütend, mache meiner Wut Luft. Was auch nicht viel hilft. Gestern abend habe ich ihn dann mit seinen eigenen Waffen geschlagen. Und er hat sogar angedeutet warum er so angepisst war. Hat wohl mit der von dir besagten gehassten Abhängigkeit zu tun gehabt.
Wärme und emotionale Ebene:
Ich kuschel gerne mit ihm, ich sage ihm was ich fühle. Ich kenne das auch nicht anders von zu Hause. Und ich brauche auch dieses Harmoniegefühl zwischen uns. Wenn wir uns streiten geht mir das total an die Leber und häufig gebe ich klein bei, einfach weil mir die Harmonie fehlt. Aber mit ihm über irgendwas reden geht absolut nicht. Ich glaube er fühlt sich dann irgendwie in die Enge getrieben und möchte am Liebsten einfach gehen. Bisher ist es nur einmal vorgekommen, dass er mit mir über etwas geredet hat. Allerdings wäre es für mich sonst das Beziehungsaus gewesen. Das hat er wohl geschnallt und doch mit mir über die Situation geredet. Was auch super positiv verlaufen ist. Seine wahren Gefühle kommen oft tatsächlich nur dann zum Vorschein wenn er im Halbschlaf ist oder wenn er betrunken ist. Ich schätze, weil ihm dann die Kontrolle fehlt. Sonst fühlt er sich vielleicht verletzlich, wenn er mir sagt, was er fühlt. Nur mit Mühe und Not schaffe ich es, dass er mal über irgendetwas mit mir spricht. Er zeigt mir allerdings schon ab und an, das er gerne mit mir zusammen ist. Aber halt nur selten.
Gemeinsame Zukunftspläne:
Grundsätzlich haben wir schon die selben Vorstellungen. In guten Momenten gibt er sie sogar preis. Meistens hält er sie aber hinterm Berg oder sagt absichtlich genau das Gegenteil von dem, was ich mir erhoffe. Ich denke mir dann, dass dies wieder ein Stück Kontrolle ist, die er über sich und die Situation macht. Aber es ist auch so, dass er schon in die Zukunft plant. Nicht das wir nur mal sehen, was in der nächsten Woche abläuft, sondern auch, was in 2 oder 3 Jahren ist. Trotz allem weiß ich nicht genau, woran ich bin, weil ich oft das Gefühl habe, er hält sich zur Sicherheit die Möglichkeit offen, dass er morgen einfach weg ist, das er sich nicht so richtig auf die Beziehung einlassen will. Obwohl dies seit langen die längste seiner Beziehungen ist. Und er sich auch schon was das Zeigen von Gefühlen und all diese Dinge in eine positive Richtung entwickelt hat.
Ein stückweit spielt wohl das schwierige Verhältnis zu seiner Mutter eine Rolle bei diesen Sachen. Von seiner Schwägerin weiß ich, dass sein Bruder mit diesen Dingen zu Beginn ihrer Beziehung auch Schwierigkeiten hatte.
Das es so schwer ist, mit ihm über irgendetwas zu reden, nervt mich oft sehr. Wir finden da irgendwie keinen gemeinsamen Nenner, bei dem wir zufriedenstellend über irgendetwas reden können. Auch wenn ich ihm erstmal Zeit lasse, dann spricht er trotzdem nicht mit mir. Er schweigt es einfach tot. Wartet, bis ich mit mir darüber im reinen bin und er aus der Nummer raus ist. Aber auf Dauer funktioniert das natürlich nicht.