Lies genau!
So sicher wäre ich mir da nicht!
Homosexualität wurde damals streng geächtet; ja, konnte sogar mit dem TOD bestraft werden.
Die Meinungen über Tschaikowskys Tod sind geteilt. Manche sagen, Tsch. sei an der Cholera verreckt, manche behaupten, man habe ihn vor ein Ehrengericht gestellt, ihn erpresst und ermordet oder zum Selbstmord gezwungen.
Du siehst, auf welche Kritik Homosexualität gestoßen ist. Für die Menschen war es damals ein unzüchtiges Verhalten, ein moralischer Frevel, ein Vergehen an sich selbst, eine Schandtat, einfach schlecht, widerlich und pervers, krank abnormal. Tschaikowsky hat sich womöglich selbst so betrachtet, auf jeden Fall BELASTETEN ihn seine Neigungen psychisch, was zu Depressionen führte.
Wahrscheinlich fühlte er sich so sehr angegriffen und kritisiert, dass er sich selbst zu seinem schlimmsten Kritiker machte, er sah sich als Verbrecher an sich selbt, an all den "menschlichen" Werten, an.
Das weckt furchtbare Selbstzweifel, Schuld - und Schamgefühle.
Hinzu kam die Trennung von seiner Mutter, als er 10 war. Diesen Schlag verkraftete er auch nie. Er schien seinen psychischen Halt verloren zu haben. Er stand alleine da, ohne seine Mutter. Das nahm ihm von seinem Selbstbewusstsein, von seinem Selbstvertrauen blieb kaum etwas übrig, was sich auch wiederum in seinen starken Selbstzweifeln bemerkbar machte. Die Trennung von der Mutter und seine Homosexualität machten ihn zu einem psychischem Wrack. Diese Punkte ließen ihn immer empfindlicher werden, sensibler, als er sowieso schon war. Und berührt uns daher seine Musik so sehr, weil er im Umgang mit ihr so vorsichtig und feinfühlig war, wie man mit ihm hätte umgehen sollen? Seine Seele hat gewiss viel mit seinem musikalischen Genie zu tun und er zeigte sein Ich in seinen Werken.