Rückzug - verletzung
... das habe ich bei ihm so interpretiert. eine verletzung hat den rückzug ausgelöst. dann wiederum gings bei mir los, mich zu fragen, womit ich ihn verletzt habe. das wiederum hat was mit empathie zu tun - wenn ich nicht auf die antwort kam, hab ich mich selbst deshalb kritisiert und unzulänglich und hilflos gefühlt, weil ich ihn wohl nicht verstehe, wie er es sich wünscht. damit begann wiederum mein rückzug - und so fingen wir oft an zu kreisen.
ich gestehe, ich habe ihn stets nach den gründen seines rückzuges gefragt, aber bekam nie antworten. das hätte aber mir geholfen, zu verstehen. durch seine rückzüge kam ich in die unsicherheit - und unsicherheit in einer beziehung ist irgendwann sehr schädlich, denn ich begann mich zu verkrampfen und verlor zunehmend an authentizität - das mach ich mir sehr zum vorwurf. das hat er mir kürzlich auch vorgehalten, dass er fühle, dass ich oft anders fühle, als ich es sage oder mich verhalte.
aber ich dachte, ich könne es lernen, mich auf ihn einzustellen, denn mein bedürfnis nach nähe entsprach nicht seinem. und damit begann ich meiens zu hinterfragen, ob es in dem maße angebracht ist und begann an mir zu arbeiten. ich wollte ihn nie besitzen, das weiss er, das war auch nie der punkt.
ich wollte gemeinsame pläne, er wollte spontanität. meine arbeitsstruktur unterliegt aber dienstplanzwängen und seine nicht. mit dem effekt, dass es ohne absprache evtl. über wochen zu keinen gem.stunden kam. also wollte ich die absprache, er nicht. hier lag zwischen ihm und mir ein große konfliktpontential.
wenn ich auf ihn zuging und nach einem gem. abend fragte oder wochenende oder sonntag oder oder nach der sauna gerne noch mit zu ihm gekommen wäre, dann bekam ich in 80% der fälle absagen. er wollte allein sein. ok. ich kam in die sehnsucht... schneller als er. und wer er dann fragte, hatte ich - sofern nicht meine arbeit dagegen sprach - immer zeit - ich freute mich doch immer so, wenn wir uns endlich mal wiedersehen konnten und ich bei ihm sein konnte.
ich glaube, ich überdrehe langsam. er verglich mich stets mit seiner ex-freundin, die auch immer verständnis signalisierte für seine wenige zeit oder freiraum-bedürfnisse und ihn dann doch letztlich betrog. er meinte: sie hätte das gleiche gesagt wie ich, hätte auch gesagt, sie liebe ihn, sie sei auch fische-frau gewesen mi dem gleichen job wie ich - und habe ihn dann doch betrogen. warum sollte es bei mir anders sein?
das ist seine angst. hat sie ihn so sehr blockiert?