Liebe fazinierende Steinbockfrauen,
ich bin gerade auf dem besten Wege, an einem Mitglied eurer Spezies zu verzweifeln. Allein die Tatsache, dass ich mich an dieses Forum wende spricht bereits Bände, denn ich bin wirklich ratlos. Vielleicht könnt ihr mir euer widersprüchliches Wesen erklären, oder noch besser vielleicht habt ihr einen gutgemeinten Rat der mir weiterhilft. Ich bin mit meinem Latein nämlich so ziemlich am Ende.
Um es ganz genau zu machen, habe ich ein paar ausgewählte Situationen beschrieben. Alles gaaaanz lang. Vielleicht trägt es zu einem besseren Verständnis der Situation bei.
Hier erst einmal ein paar plakative Beschreibungen:
Sie: 45 Jahre alt, Steinbock Mitte Januar geboren, seit 7 Monaten getrennt lebend, eine erwachsene 22-jährige Tochter, Geschäftsleitungssekretärin, sehr sportlich (Laufen, Reiten), vielseitig interessiert, Reiki Lehrerin, selbstbewusst, sehr attraktiv, beruflich sehr eingebunden, in der verbleibenden Freizeit immer unterwegs ( Salsa Kurs mit ihrer Freundin, Reiki Workshops, Musikabende mit ihrem Scheidungsanwalt, Physik Vorträge etc.)
Ich: 49 Jahre alt, Steinbock Mitte Januar, Schütze Aszendent, seit 3 Jahren geschieden, ein 11-jähriger wunderbarer Sohn, Leitungsfunktion in einem internationalen Unternehmen, sehr sportlich (Laufen), vielseitig interessiert, selbstbewusst, attraktiv (ich weiß es klingt anmaßend aber es ist so ;-), sehr jungenhaft wirkend (ich werde immer deutlich jünger eingeschätzt als ich bin), ich male in meiner Freizeit gern.
Das Besondere an der Situation: wir sind unmittelbare Nachbarn, wenn wir unsere Wohnungstüren öffnen, stehen wir uns quasi gegenüber.
Das besondere an ihr:
Sie ist nach meinem Eindruck eine sehr empathische und sensible Frau, die sich gerne kümmert. Sie hat Geschmack und Stil, ist sich ihrer Wirkung auf Männer (gewiss) bewusst, wirkt fröhlich, lässig und immer entspannt.
Sie hat eine sehr besondere, anziehende Art zwischen tiefer Ernsthaftigkeit auf der einen Seite (insbesondere wenn es um philosophische Lebensfragen geht) und andererseits eine mädchenhafte, manchmal etwas chaotisch wirkenden Unbekümmertheit was die praktischen Fragen des Lebens angeht. Beispiel: sie verlief sich vor ein paar Wochen beim abendlichen Joggen, ihr Smart-Phone Navi versagte (Batterie leer) und sie rief mich in letzter Sekunde an, um sie aus dem Wald zu holen. Das habe ich natürlich getan und nannte sie an jenem Abend (anschließend haben wir noch einen Wein getrunken) ironisch Rotkäppchen. Am nächsten Tag bedankte sie sich nochmals bei mir mit einer kurzen SMS, unterzeichnet mit Rotkäppchen
Auf die im Frühjahr 2011 vollzogene Trennung von ihrem Mann angesprochen antwortete sie mir einmal, dass der emotionale Abnabelungsprozess bereits 2 Jahre vorher erfolgt sei. Heute wäre sie sehr, sehr glücklich und zufrieden mit ihrem Leben und ihrer Entscheidung. Ihr Leben wäre heute gehaltvoller und spannender als in all den Jahren zuvor.
Irgendwann später (ein Weinabend in ihrer Wohnung) fragte sie mich einmal, ob ich Wir sind am Leben von Rosenstolz kenne. Sie übergab mir den ausgedruckten Text. Sollte wohl heißen: Guck mal so fühle ich mich Ich kannte den Text nicht, überflog ihn kurz und ohne Kommentar. Als ich an die Stelle kam in der es heißt: Und hast du dich verlaufen, ich bin da, bring dich nach haus' kommentierte ich diese Stelle in Anspielung auf den o.g. Joggingabend ziemlich ironisch. Wir mussten beide lachen, weil wir an das gleiche dachten. Aber vielleicht habe ich den Text aus ihrer Sicht (und meiner Unsicherheit heraus) nicht ernst genug genommen ... vielleicht, vielleicht ... !
Das besondere an mir:
Von Menschen die eine Nähe zur Astrologie haben (komischerweise immer Frauen) wurde mir bereits mehrfach bedeutet, dass ich kein typischer Steinbock sei. Oder es wurde mit Erstaunen registriert dass ich diesem Sternkreiszeichen überhaupt angehöre. Dazu wäre ich viel zu offen, freimütig, spontan, risikobereit und charmant. Liegt vielleicht am Schütze Aszendenten ;-).
Ich bin und war nach der Trennung von meiner Ex-Frau nicht unmittelbar auf der Suche nach einer neuen Partnerin. Es hätte Optionen gegeben, aber sie haben mich nie wirklich interessiert. Mit dieser Frau ist es völlig anders. Sie erzeugt in mir ein Gefühl, das ich lange nicht kannte und sie bestimmt im Moment mein ganzes denken, fühlen und handeln ...
Wie alles anfing:
Vor wenigen Monaten zog sie in die neben mir liegende Wohnung. Sie fiel mir gleich auf. Wenn wir uns trafen sagten wir Hallo und jeder ging seines Weges. Gelegentlich klingelte sie bei mir und bat mich um kleine Gefälligkeiten (Lampen montieren, Werkzeug leihen etc.). Diese Situationen endeten meist mit einem gemeinsamen Kaffeetrinken und ausgiebigem Reden. Zudem stellten wir fest, dass sie vor mehreren Jahren im gleichen Unternehmen tätig war für das ich heute arbeite. Wochenlang passierte nichts wesentliches. Aber ich fühlte mich bereits sehr zu ihr hingezogen.
Dann ereilte mich eine Sportverletzung. Ich musste mehrere Tage zu Hause pausieren. Plötzlich klingelt es an der Tür, sie steht vor mir und überreicht mir ein kleines Präsent, dass sie individuell für mich gebastelt hatte. Ich war völlig Baff und freute mich sehr darüber. Ich habe es ihr auch gezeigt (denke ich).
Ich war aber ziemlich verwirrt, fand es fast zu persönlich und wusste nicht genau wie ich das einschätzen sollte. Was tut man als Mann? Man fragt jemanden, der sich damit auskennt. Also am Besten eine Frau. Das tat ich und erhielt zur Antwort, das keine Frau (erst recht keine Steinbock-Frau) so etwas tun würde, wenn sich nicht mehr dahinter verbergen würde.
Nach den Erfahrungen der vergangenen Wochen und Monate denke ich allerdings, dass es eigentlich nur ein kümmern war. Mehr nicht. Es hätte auch jeder andere sein können.
Was zwischenzeitlich passierte:
Meine Gefühle für sie sind zunehmend gewachsen. Aber ich glaube nicht, dass es bei ihr genauso ist. Sie sendet völlig widersprüchliche Signale.
Sie fährt mit ihrer Busenfreundin (gerade in Trennung lebend) in den Urlaub, lädt mich anschließend zum Kaffeetrinken ein. Wir sprechen über ihren Urlaub und sie zeigt , mir wunderschöne Strand-Bilder von sich, die ein Fotograf von ihr gemacht hat. Tolle Aufnahmen, liegend im Sand, Porträt im Sand, stehend im Strandkleid in der Brandung etc. Ich war hin und weg. Ich habe ihr gesagt dass ich die Aufnahmen wunderschön und sexy finde.
Sie klingelt am Sonntagmorgen an meiner Tür und fragt mich, ob sie mir Brötchen vom Bäcker mitbringen könne. Ich bejahe und wir Frühstücken anschließend gemeinsam mehrere Stunden, reden und lachen.
Ich stelle mich in meine Küche, backe für sie eine Giotto Törtchen, weil sie geradezu süchtig nach diesen verdammten Kügelchen ist. Nehme drei Anläufe, stehe an einem verregneten Oktobernachmittag vor ihrer Tür, klingel, sie öffnet und ich überreiche ihr das kleine Törtchen mit den Worten ein paar Glückshormone zur Aufhellung an einem verregneten Nachmittag. Wir sitzen zusammen, trinken Kaffee lachen, diskutieren über Gott und die Welt, und weiter ? Nichts.
Ich baue ihr Brücken, um gemeinsam etwas zu unternehmen sie müsste eigentlich nur einlenken, sich nichts vergeben, aber sie reagiert nicht obwohl es so einfach sein könnte oder sie hat irgendwelche Terminprobleme
Anläßlich eines gemeinsamen Frühstücks erwähnte ich eine erhaltene Einladung zu einer Vernissage für Donnerstagabend, den 17. November. Ich sagte ihr wie sehr ich mich darauf freue. Ihre Reaktion: Null !!!
Für einen Moment hatte ich vor sie zu fragen, ob sie Lust hätte mitzukommen. Ich ließ es. Vielleicht weil ich glaubte, die Antwort bereits zu kennen, denn Donnerstage sind ihr heilig. Da kommt immer ihre Busenfreundin zum laufen, saunen, quatschen und Reiki geben vorbei.
Wir begegnen uns selten. Aber wenn, dann werden stundenlange Weinabende oder Kaffeenachmittage daraus. Aber es passiert nichts wirklich entscheidendes.
Ein Tiefschlag:
Ich war beruflich für ein paar Tage in Brüssel. Da ich um ihre Leidenschaft für süße Leckereien weiß, suchte ich an meinem letzten Abend die ganze Brüsseler Altstadt ab, um etwas entsprechende zu finden. Ich finde Pralines von einer der renommiertesten Konditoreien (Neuhaus) und überreiche sie ihr nach ihrer Rückkehr aus dem Urlaub. Natürlich habe ich ihr nicht gesagt, dass ich mir den A... aufgerissen habe um die Dinger zu finden. Ich habe ihr gesagt ich hätte sie am Flughafen gekauft.
Dann, vor 14 Tagen ein gemeinsamer Kaffeenachmittag mit einem netten Pärchen aus dem Haus in dem wir wohnen. Meine Nachbarin hatte mich mit den Worten eingeladen ... komm doch einfach mit dazu Gesagt getan. Ich komme etwas verspätet, alle sitzen bereits und ich sehe meine sündhaft teuren Pralines neben den üblichen Keksen auf dem Tisch. Ich nehme Platz und mein Tisch-Nachbar schiebt mir lächelnd die Packung mit den Worten möchtest Du auch etwas von deinen Pralines rüber. Er wusste anscheinend, dass sie von mir waren. Meine Nachbarin stand derweil in der Küche und kochte den Kaffee.
Mein persönliches Präsent in geselliger Runde, für alle beliebig verfügbar. Klasse. Ich war ziemlich vor den Kopf gestoßen. Ließ mir aber nichts anmerken. Ich scherzte in die Runde, wir alle verabschiedeten uns anschließend lachend und mit dem üblichen Bussi-Bussi.
Und heute ?
Ich beschloss Pause und Rückzug. Keine Initiative mehr meinerseits. War das nun ein Signal, Intention oder nur Gedankenlosigkeit. Ich war völlig frustriert. 14 Tage Sendepause.
Der vergangene Sonntagnachmittag. Ich pauke mit meinem Sohn (mein Umgangswochenende) englische Vokabeln für den Test am Montag. Es klingelt an der Tür und meine Nachbarin steht vor der Tür. Sie fragt mich, ob ich Lust hätte sie und ihre Busenfreundin in ein Café (mein Lieblingscafé) zu begleiten. Ich sagte dass ich es sehr bedauern würde, aber wir müssten leider Vokabeln lernen.
Es ist Sonntagabend, ich bringe meinen Sohn ins Bett. Ich ringe mit mir selbst und finde einen Vorwand um abends um 21.00 Uhr bei ihr zu klingeln. Ergebnis: wir sitzen wieder einmal bis fast 24.00 Uhr zusammen, quatschen angeregt und trinken einen schönen Roten (ich mehr als sie). Wir wünschen uns eine schöne Woche und das wars. Also so wie immer. Auf das Bussi-Bussi habe ich bewusst verzichtet.
Fazit:
Ich bin völlig hin- und hergerissen und bekomme sie so oder so nicht aus meinem Kopf.
Sie begegnet mir (gefühlt) distanziert und dann wieder nah. Was soll das ?
Warum steht sie mit ihrer Freundin vor der Tür anstatt mich an einem anderen Tag ohne ihre Freundin zu fragen, ob ich nicht Lust hätte mit in ein schönes Café zu gehen. Warum muß ich ständig nach Anlässen suchen, und versuche gemeinsame Situationen zu schaffen, die sie dann terminlich wieder verwirft oder gar nicht erst versucht daruf einzugehen. Ich bin gewiss nicht plump. Ganz im Gegenteil.
Das schlimme daran ist, dass meine ganze Lebenserfahrung hier völlig versagt.Über mangelnden weiblichen Zuspruch konnte ich mich eigentlich nie beklagen und wusste eigentlich immer wo es langgeht. Und jetzt eine faszinierende Steinbock-Frau die mich hin- und herreißt und an die Grenzen bringt. Vielleicht hat sie mich auch einfach nur auf die Probe gestellt und ich bin irgendwie durchs Raster gerutscht. Oder sie fühlte sich irgendwie bedrängt und zieht sich jetzt zurück.
Wenn es denn so ist muß ich es akzeptieren, obwohl Aufgeben überhaupt nicht meine Art ist. Aber vielleicht muß man irgendwann erkennen, dass man ganz einfach verloren hat.
Liebe Steinbock-Frauen, es ist ja schön, dass es euch gibt aber warum macht ihr es uns so verdammt schwer oder gar unmöglich ?