Zitat
folgende passage von Claus Christian Malzahn (spiegel.de) fasst das ganze aus meiner sicht hervorragend zusammen:
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(...)Nur eins muss klar bleiben: Der oft gewalttätige Protest auf der arabischen Straße wurde damals gezielt von interessierter islamistischer Seite geschürt - wie bei den Vorwürfen gegen den Papst heute auch.
Doch die Angriffe auf den Pontifex in Rom sind besonders grotesk. Die scharfe, oft auch mit der Androhung von Gewalt verbundene Kritik an der Regensburger Rede Benedikts XVI ist nicht nur eine Attacke auf das Oberhaupt der Katholiken. Die böswilligen Verdrehungen seiner Worte und absurden Unterstellungen von Islamvertretern sind auch ein frontaler Angriff auf den freien religionsphilosophischen Diskurs. Dass sich offenbar immer mehr Menschen in der islamischen Welt dazu verleiten lassen, diesem Protest zu folgen, zeigt, wie einflussreich islamistische Gruppen dort inzwischen sind. Das politische Kalkül ist klar: Eine Auseinandersetzung zwischen Christentum und Islam soll es nur innerhalb der Spielregeln geben, die vom politischen Islamismus festgelegt werden.
Darauf kann freilich verzichtet werden. Wer sich auf diesen "Dialog" einlässt, gibt sich und die Meinungsfreiheit auf. Was kommt denn als nächstes? Vielleicht die Ansage, dass Allah sich angesichts der vielen Frauen, die im Sommer im Bikini durch Europa laufen, beleidigt fühlen könnte. Oder durch Mettwurstbrötchen. Einen Anlass für den Kampf der Kulturen werden die militanten Islamisten immer finden. Und es wird sie begeistern, dass Zeitungen wie die "taz" sich heute nicht entblöden, den Papst "auf Kreuzfahrt" zu verorten. Das geht am Thema völlig vorbei. Auf dem Spiel steht nichts weniger als die Freizügigkeit von Rede und Diskurs. Jeder Versuch, den imaginären Gotteswillen zur obersten Richtschnur politischen Handelns zu machen, muss abgewehrt werden, wenn uns in Europa Demokratie und Freiheit lieb und teuer bleiben sollen.
Es gibt - wenige - ernstzunehmende Töne im anschwellenden Chor der Papst-Kritiker. Hätte Papst Benedikt XVI nicht ahnen müssen, dass sein von ihm selbst als "schroff" bezeichnetes Zitat missverstanden werden würde? Ist da der intellektuelle Theologe Ratzinger mit dem Papst durchgegangen? Selbst wenn. Es dürfte doch sogar für linke Agnostiker und Atheisten eine frohe Botschaft sein, dass wir einen Papst haben, der eine anspruchsvolle akademische Vorlesung halten kann. In seiner Rede ist jedenfalls kein einziger Muslim beleidigt worden.(...)
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was ich besonders schlimm finde ist die "politische diskussion", die jetzt entsteht. da wollen sich wieder mal parteien profilieren, indem sie sich der kritik anschliessen. & das nicht nur in deutschland, sondern in der gesamten "westlichen welt". dabei wäre es genau jetzt an der zeit, geschlossenheit zu zeigen und ein gemeinsames signal an den islam zu senden! dass ein dialog der kulturen anders aussehen muss als das herauspicken und die bewusste fehlinterpretation einzelner aussagen zum zwecke des aufrufs zur gemeinsamen hetze.
das haben uns die moslems voraus: geschlossenheit :(