agafya_11866265Toleranz und Weltoffenheit ist was anderes
Also lemonice, ich habe beide Links angekuckt, der eine funzt nicht, der andere ist für mich bei weitem nicht so beeindruckend. Ich empfand da keine weltoffene Sichtweise, sondern miefige, religiöse Selbstgefälligkeit.
Das einzige, worin ich mit dem guten Mann einig bin, ist diese Scheiterhaufengeschichte im mittelalterlichen Europa. Das stimmt! Und ich finde diese islamische Beleidigungen vor diesem Hintergrund um so bedrohlicher. Siehst du, es ist nicht mal hundert Jahre her, dass Frauen hier im Westen anfingen, für ihre Rechte zu kämpfen. Manche Schweizerinnen haben erst in den 70ern ihr Wahlrecht erhalten. Was denkst du, dass einem christlichen Mädchen wie meine Großmutter war, man auf dem Lebensweg gab? Dass sie allein als Frau eine Sünderin war, das sie als Frau an der Misere des Menschen schuld sei usw.
Was du heute hier erlebst, ist keine Selbstverständlichkeit, dafür haben unsere Mütter und Großmütter hart gekämpft. Wie labil das ganze ist, und wie mächtig Religionen und Kirchen sind, da hast ein paar mal erleben können. Noch heute ist es möglich: Kreationisten fordern, dass sie im Schulunterricht mindestens gleichwertig mit den Naturwissenschaften unterrichtet werden.
Alle Parteien, alle Massen auf der Strasse hatten damals für die Abschaffung des 218 gestimmt. Ein paar alte Pfaffen wollten es anders, Karlsruhe hat anders geurteilt. Das man aber Schwangeren Frauen das Leben leichter macht, dass sie nicht durch ihre Lage zur Abtreibung genötigt werden, darauf kannst du heute noch warten... Ja, die Baby-Fenster. Was die Kirchen brauchen ja, aber was die Frauen brauchen?
Und da kommt ihr, Mosleme und fordert Verständnis für Religion, wollt eure Religion höher bewerten, alls allgemeine Freiheiten, Meinungsfreiheit, Gleichberechtigung der Frau, die Freiheit für die Kinder, selbst zu entscheiden, ob sie glauben wollen oder nicht? Du willst respekt für deine Religion, den Islam? Ich respektiere weder deine noch meine Religion. Hier ein Link, der funzt. Nicht nur gegen Mohamed hat der Westen was.
http://neuecaritas.blogsport.de/2006/02/10/luigi-c-ascioli/
Was die Karikaturen betrifft: Ihr esid echaufiert, dass wir kein Verständnis haben, wie verletztend diese Karikaturen sind. Und ihr habt kein Verständnis, wie wichtig für uns Karikaturen, Humor, Satire, Ironie ist. Es gehört zu unserem Wesen, zu unseren Wurzeln. Aus der islamischen Literatur und Kultur kenne ich so was nicht. Ihr seid bitter ernst, ihr müßt lachen lernen. Weniger verbissen sein, weniger fanatisch. Unsere geistige Vorfahren haben mit diesen Mitteln gekämpft. Wurden wegen solchen Mitteln geköpft (Hoffnarr war einst ein gefährlicher Beruf) ins Gefängnis gesteckt (so viele Schriftsteller, Dichter, Studenten - willst du Namen?)
Noch bis in die jüngste Zeit hatte halb Europa einzig den politischen Witz als Mittel, sich gegen die Obrigkeit zu wehren, zu sagen, was man dachte...
Willst du wirklich wissen, was religiöse Toleranz ist? Geh nach Ungarn, nach Pecs
http://www.mek.oszk.hu/01800/01885/html/index1455.-html
Kuck genau hin, das Gebäude hat ein Kreuz und einen Halbmond. Und drinnen ist es genau so: Koranzitate und Marienbilder. Man kann dort christlich und moslemisch beten, ganz friedlich, nebeneinander. Die Leute tun es auch. Obwohl vor kaum mehr als 300 Jahren der Islam in Ungarn seinen "Kreuzzug" führte. Soll ich das jetzt euch vorwerfen, wie ihr den Christen 800 Jahre alte Kreuzzüge vorwirft?
Nein, ich finde gut, dass es so was wie diese Kirche in Pecs gibt; und das es so was geben kann, ohne dass man das überall plattredet, quasi als Selbstverständlichkeit.
Aber es gibt eine Menge Dinge um den Islam herum, die ich nicht gut finde. Und diser Mufti von Kairo kann mich bestimmt nicht so begeistern...